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7|2015
Die WIS zählt 4.200 Wohnungen zu ihrem
Bestand. Was sind die Ihnen 2014 wert?
DieWISinvestierte2014insgesamtetwa7,2Mio.€
in verbessertes Wohnen. Davon fließen etwa
3,2Mio. € in die Sanierung, 2,3Mio. in den Neubau
und 1,7 Mio. € in die Instandhaltung. Das betrifft
in Lübbenau selbst 3.700 Wohnungen und in Alt-
döbern 500 Wohneinheiten. Zusätzlich werden
von uns etwa 300 Wohnungen fremd verwaltet.
Eine Wohnungsbaugesellschaft muss
rechnen, um günstige Mieten zu halten. Wie
beeinflusst das z. B. Sanierungsmaßnahmen?
Der langfristige wirtschaftliche Erfolg eines Sanie-
rungsobjektes und des Unternehmens setzt immer
wieder Optimierungsprozesse voraus, wobei ver-
schiedene Technologien miteinander verglichen
werden. Das bezieht sich sowohl auf die Gesamt-
betrachtung der Maßnahmen als auch aufs Detail.
Ein anschauliches Beispiel hierfür ist das neue
Tonnendach in der Geschwister-Scholl-Straße.
Hier verwendeten wir anstelle herkömmlicher
Holzverbunde kostengünstige Nagelplattenbin-
der. Das hilft uns kurzfristig, Kosten einzusparen,
und langfristig, den Instandhaltungsbedarf zu
mindern. Ein durchaus wichtiger Aspekt für uns.
Welche Auswirkungen haben das neue Ton-
nendach und die neue Fassadengestaltung
für das Stadtbild der Lübbenauer Neustadt?
In der Lübbenauer Neustadt gibt es Satteldächer
und Flachdächer. Nur wenige Gebäude in Lübbe-
nau besitzen ein Tonnendach.
Das neue Dach auf dem sehr lang gestreckten
Gebäude verleiht dem Komplex ein besonderes
Antlitz, ein neuartiges und modernes zugleich.
Die neue Farbgebung ist auch etwas Besonderes.
Beides wertet sowohl das Gebäude als auch die
Wohnqualität auf – bei gleichbleibenden, bezahl-
baren Mieten.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Bärbel Rechenbach.
Interview mit Michael Jakobs
Modernes Wohnen in der Platte
Die Neustadt Süd liegt am Rande Lübbenaus, ist aber trotzdem gut erreichbar
und verfügt über eine umfangreiche Infrastruktur für den täglichen Bedarf.
Heute gilt das Quartier als attraktiver Standort mit einem Wohnangebot zu
moderaten Preisen. WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs erläutert die
Optimierungsprozesse im Bestand und im Lübbenauer Quartier Neustadt Süd.
Nagelplattenbindern, die sich dank flexibler Form-
gebung mit dem ursprünglichen Flachdach sehr
gut kombinieren ließen. Dafür sorgen Nagelplat-
ten aus 2 mm starkem Stahlblech, die mit Pressen
unter einem Druck von bis zu 175 t in den Holz-
verbund eingetrieben werden. Das geschieht in
der Firma Klenk Holz AG, wo die Nagelplattenbin-
der industriell maß- und passgenau vorgefertigt
wurden. Die durchschnittliche Holzstärke beträgt
dabei 80 mm. Für die Nagelplattenbinder wurde
einheimische Kiefer verwendet - ein Holz, das nach
wissenschaftlichen Studien der Universitätsklinik
Freiburg bei trockener Lagerung antibakteriell
wirkt und sich demzufolge gut für Wohnhäuser
eignet. Mit einer Holzfeuchte von maximal 20%
NEUBAU UND SANIERUNG
Das Tonnendach und der neue Fassadenanstrich geben dem 150 m langen Gebäude eine ganz neue Anmutung
Quelle: Strauss & Hillegaart
Quelle: WIS