DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2015 - page 37

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anlage modernisiert“, berichtet Annett Merting,
Projektleiterin der WIS. Doch das ist schon fast 20
Jahre her. Das gesamt Neubaugebiet hat sich indes
enorm verändert. Einige Plattenbauten wurden
abgerissen, neue Grünanlagen entstanden; wieder
andere Häuser wurden teilrückgebaut, mit neuen
Grundrissen versehen und qualitativ sehr verbes-
sert. Das Programm ‚Stadtumbau Ost’ zahlte sich
aus. „Da fiel unser riesiges Gebäude schon aus dem
Rahmen und passte vom Äußeren her nicht mehr
in die Landschaft“, soMerting. Zudembeschwer-
ten sich Mieter über feuchte Stellen im Hausflur.
Das mit Bitumen-Dachbahnen abgedeckte, leicht
geneigte Flachdachwar undicht geworden. „Dazu
muss man wissen“, so die Projektleiterin, “dass
dieser DDR-Wohnungsbautyp P2 ein Flachdach
mit Innenentwässerung besitzt.“
Wirtschaftliche Lösung
Die WIS beschloss, das Wohngebäude zu sanieren,
ohne danach dieMieten zu erhöhen. Daswiederum
setzte eine architektonische Lösung voraus, die sich
rechnet. Gemeinsam mit dem Calauer Planungs-
büro Jochintke wurde nach einer wirtschaftlichen
Variante gesucht, die sich zudem in kurzer Bauzeit
umsetzen ließ. Die Planer schlugen ein halbrundes
Tonnendach vor, das auf das alte, nunmehr instand-
gesetzte Flachdach gesetztwerden sollte. Das pass-
te optisch gut zur Architektur des benachbarten
Einkaufszentrums „Kolosseum“.
Vormals hatte die WIS bereits an einem anderen
Bauvorhaben einen Dachstuhl gerichtet – jedoch
traditionell gezimmert. Da dieMieter in der Scholl-
straße während der Bauphase wohnen blieben, wa-
ren kurzeMontagezeiten gefragt. Deshalbwählten
die Planer für das Projekt ein Dachtragwerk aus
Holzverbund mit Nagelplatten
Die Nagelplattenbinder werden mit Aluminiumdachplatten verkleidet
Quelle: Klenk Holz AG
Quelle: Bärbel Rechenbach
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