DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2015 - page 15

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7|2015
Im Rahmen des Bündnisses für die Quartiere sollen bestehende (Wohn-)Standorte
durch Modernisierung und das Bauen im Bestand aufgewertet werden
So will man u. a. zukunftsweisende Kombinationen von Wohnen und Arbeiten
entwickeln und einen Imagewandel der Quartiere einleiten
Nachdem im Dezember 2014 eine Rahmenvereinbarung der Stadt mit den
Verbänden der Wohnungswirtschaft getroffen wurde, startete Ende April 2015
mit dem Vertragsschluss zwischen dem Bezirk Hamburg-Mitte und den in den
Pilotquartieren Rothenburgsort und südliches Hamm vertretenen Wohnungs-
unternehmen die reale Umsetzung des „Bündnisses für die Quartiere“. Als
Partner der ersten Stunde engagieren sich:
• Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG (BGFG)
• Hansa Baugenossenschaft eG
• Baugenossenschaft Fluwog-Nordmark eG
• SAGA GWG
• Meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH
• FRANK-Gruppe Hamburg
• Otto Wulff Bauunternehmung GmbH
• Behrendt Wohnungsbau GmbH & Co. KG
• Hamburg Team Gesellschaft für Projektentwicklung mbH
Mit der Ausschreibung eines Moderators für das Verfahren soll der Kick-off
des Bündnisses vor den Hamburger Sommerferien Mitte Juli 2015 stattfinden.
BÜNDNIS FÜR DIE QUARTIERE
des gesamten Konzepts rechnet man mit einem
Zeitraum von bis zu zwanzig Jahren.
Die Moderation des gesamten Verfahrens soll
ausgeschrieben und professionellenModeratoren
anvertraut werden. Die Kostenwollen die Investo-
ren übernehmen. „Es geht dabei nicht nur um die
öffentlicheWahrnehmung des Prozesses, sondern
auch umdie Einbindungmöglichst vieler Gruppen
wie Studenten, Künstler und Start-ups, die wir für
die Stadtteile gewinnen wollen“, betont Krebs.
Der gesamte Prozess müsse transparent abgewi-
ckelt werden und keinesfalls dürften Erwartungen
geweckt und Versprechen gegeben werden, die
später nicht einzuhalten seien.
Konzeptausschreibungen
Noch ist das „Bündnis für Quartiere“ in der Pla-
nungsphase, und schon melden sich erste Inves-
toren mit interessanten Projekten. „Wenn sich,
wie geschehen, eine Privatschule nicht nur für
den Stadtteil Rothenburgsort interessiert, son-
dern auch noch anbietet, Schüler aus dem Stadt-
teil aufzunehmen, ist das eine spannende Idee“,
findet Krebs. Alle Beteiligten seien sich darüber
imKlaren, dass es Konzeptausschreibungen geben
werde und viele Projekte als Kooperationsprojekte
realisiert werden müssten.
Zu den Betroffenen dieser Stadtentwicklungspla-
nung gehört auch das ansässigeGewerbe. Ein stra-
tegisches Flächenmanagement soll Grundstücks-
spekulationen nach Möglichkeit verhindern, die
die Preise in die Höhe treiben würden. Auch Ham-
burgs Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter sieht im
„Bündnis für Quartiere“ eine Chance, die mit einer
Vielzahl von Aufgaben überlastete Verwaltung zu
entlasten, wie er auf einer Veranstaltung des BDA
Hamburg anmerkte. Die Stadt habe, so mutmaßt
Krebs, nicht zuletzt wegen der Schuldenbremse
ein großes Interesse, Entwicklungsprozesse auf
Investoren zu verlagern. Allerdings stünden sie
unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit. „Wir
sind bereit, Leistungen wie den Bau von Kinderta-
gesstätten oder die Freiraumgestaltung zu über-
nehmen, aber es muss sich rechnen.“
Das in Rothenburgsort und Hamm-Süd erprobte
Szenario soll bei Erfolg auch als Modell für ande-
re Quartiere in Hamburg dienen. Gut vorstellbar,
dass es auch in anderen Regionen adaptiert wird.
Andere Städte müssten das Konzept jedoch ihren
Bedürfnissen und Erwartungen anpassen. Jede
Stadt habe ihre Eigenlogik, so JörnWalter auf der
BDA-Veranstaltung. Und diese bestimme auch ihre
Bau- und Planungskultur.
„Das ‚Bündnis für die Quartiere‘ ist das Instrument für eine neue Stufe
qualitativer Quartiersentwicklung. Es schafft ein „Mehr“ an Chancen- und
Stadtteilgerechtigkeit. In Stadteilen wie Rothenburgsort und Hamm-Süd
eröffnen sich neue Entwicklungsperspektiven etwa in den Feldern Wohnen
und Arbeiten oder dem Ausbau von Verkehrsinfrastruktur.“
Dr. Thomas Krebs, Vorstand SAGA GWG
Quelle: Büro Luchterhandt Stadtplanung-Stadtforschung-Stadtreisen, Hamburg
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