DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2015 - page 14

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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7|2015
nur im Bottom-up-Verfahren funktionieren“, be-
tont der SAGA-GWG-Vorstand.
Die Stadt Hamburg ist mit einer strategischen
Leitplanung „Stromaufwärts an Elbe und Bille“
in Vorlage gegangen und hat Entwicklungslini-
en festgelegt, die weit über die beiden für das
„Bündnis für Quartiere“ vorgesehenen Stadtteile
hinausreichen. Beide sind in dieser Leitplanung
unter den Stichworten „Innovatives Wohnen und
Arbeiten amWasser“ verortet. In einemWorkshop
haben interessierte Investoren diese Leitplanung
unter die Lupe genommen und in Zusammenarbeit
mit demBezirk und der Verwaltung die Frage erör-
tert, unter welchen Bedingungen sie sich eine In-
vestition in diesen Stadtteilen vorstellen können.
Neben staatlichen Vorleistungenwie demAusbau
der Infrastruktur (Schule, Gymnasium, Freiraum-
gestaltung, Verkehrsanbindungen) wurden auch
Punkte wie ein „intelligenter Flächenaustausch“
erörtert. Ein strategisches Flächenmanagement
ist aus Sicht der Investoren unerlässlich. Hier ist
die Stadt gefragt; siemuss die Räume neu ordnen,
städtische Grundstücke einbringen und festlegen,
welche Gewerbeflächen künftig für Wohnungsbau
zu Verfügung stehen.
Kooperationskultur und -struktur
Das „Bündnis für Quartiere“ wird in einer „drei-
stöckigen Architektur“ organisiert werden, sagt
Thomas Krebs. Der Senat moderiert und syn-
chronisiert die übergeordneten Themen. In einer
Rahmenvereinbarung legen die wohnungswirt-
schaftlichen Verbände aus dem „Bündnis für das
Wohnen“, der Senat und der Bezirk Mitte die Ziele
fest. Anschließend werden in einer Umsetzungs-
vereinbarung zwischen dem Bezirk Mitte und den
potenziellen Investoren einzelne Punkte geregelt.
„Dazu gehören Baugenehmigungen, emissions-
rechtliche Themen, die Mobilisierung städtischer
Flächen, Finanzierungsfragen, die Schulentwick-
lungs- und die Verkehrsentwicklungsplanung und
andere Dinge mehr“, erläutert Krebs. „Wir laden
jeden interessierten Investor ein, sich an der Um-
setzungsvereinbarung zu beteiligen.“
Die Wohnungswirtschaft wird sich mit einem ei-
genen Entwicklungsprojekt in die übergeordnete,
vorgelagerte Planung einbringen. Dazu Thomas
Krebs: „15 interessierte Investoren werden in
beiden Stadtteilen gemeinsam mit den Anwoh-
nern und dem Bezirk Hamburg-Mitte zentrale
Handlungsfelder definieren. Dafür wird unter
Einbindung der Stadtteilbeiräte eine Projekt-
struktur verabredet. Nach zwei Jahren soll ein
abgestimmtes Entwicklungskonzept vorliegen,
anhand dessen wir dann vorgehen wollen. Die-
ses Entwicklungskonzept ist die Leitplanke der
zukünftigen Entwicklung.“ Für die Umsetzung
Quelle: Büro Luchterhandt Stadtplanung-Stadtforschung-Stadtreisen, Hamburg
Kernpunkt des Bündnisses ist die Stärkung der Stadtteile - z. B. durch die Revitalisierung von
Gewerbestandorten und die Mobilisierung von Grundstücken für neue innovative Betriebe
Quelle: BGFG, Foto: Kasper Fuglsang
Die ehemalige BGFG-Geschäftsstelle (rechts) wurde 2009 zum Mehrgenerationenhaus
„Elbschloss an der Bille“ umgebaut. Zum Schlüsselprojekt der Quartiersentwicklung wurde
der 2012 mit Bewohnerbeteiligung gestaltete Quartiersplatz: der Osterbrookplatz
Das Osterbrookviertel im Stadtteil Hamm-Süd liegt idyllisch direkt an der Bille. Das Bündnis
will u. a. bestehende Grünräume qualifizieren und das Freizeitangebot ausbauen
Quelle: BGFG, Foto: Kasper Fuglsang
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