CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 11

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Biel:
Das Megathema Digitalisierung beschäftigt die „normalen Unter-
nehmen“. Wieweit ist die Digitalisierung auch ein Thema eines Profi­
vereins unter Controllingaspekten?
Kasper:
Im Hinblick auf die Digitalisierung geht es meines Erachtens
im Kern darum, den Wert des
digitalen Ökosystems
des FC Schalke
04 mit mehr als 8 Millionen Followern in unterschiedlichen Social-Media-Kanälen transparent und messbar zu machen. Ich habe den
Eindruck, dass das Controlling in Gänze hier noch „Berührungsängste“
hat, zumindest ist mir bisher keine überzeugende, ganzheitliche
Integ-
ration der Social Media KPI’s in die Unternehmensrechnung be-
kannt
. Zur Digitalisierung zähle ich auch neue Geschäftsmodelle wie
den eSport. Auch hier gilt es, die Besonderheiten des jeweiligen Ge-
schäftsmodells herauszuarbeiten und im Controllingsystem zu integrie-
ren. Beispielsweise erfolgt die mediale Vermarktung im eSport zum
großen Teil über
Streamingplattformen
im Internet wie Twitch oder
Youtube. Dahinter liegen wiederum verschiedene Geschäftslogiken, die
es zu verstehen gilt.
Biel:
Herr Dr. Kasper, haben Sie herzlichen Dank für diesen Dialog, für
Ihren bemerkenswerten fachlichen Input, Controlling und Profifußball
zusammenzubringen. Ferner für die sehr angenehme Art der Zusam-
menarbeit.
haben dabei eine klare strategische Ausrichtung entwickelt, die auf
Basis der wirtschaftlichen Stärke des Clubs und unserer bereits beste-
henden Assets – VELTINS-Arena, Marke Schalke 04 und unsere er-
folgreiche Nachwuchsarbeit – drei neue strategische Stoßrichtungen
beinhaltet:
·
·
die Internationalisierung vor allem mit dem Ziel China und USA,
·
·
die digitale Vorreiterrolle in der Bundesliga
·
·
sowie den Ausbau unseres gesamten Vereinsareals.
All das mit dem Ziel, zu den Top 15 Mannschaften in Europa zu gehören,
sportlich, wirtschaftlich und emotional
.
Biel:
Wir sprechen heute viel von „E“, z. B. von E-Autos bzw. Elektro-Auto
als Pfeiler der zukünftigen Mobilität. Sie sind vor Kurzem in den eSport
eingestiegen. Wie kam es dazu?
Kasper:
Der Einstieg in den
eSport
liefert ein gutes Beispiel unserer
Strategiearbeit im Verein. Wir haben uns vor einiger Zeit in einer intensi-
ven Umweltanalyse mögliche Wachstumsfelder angeschaut. Bereits früh
ist dabei der schnell wachsende Bereich des elektronischen Sports in
das Blickfeld geraten. Dabei haben wir früh erkannt, dass das Ge-
schäftsmodell sehr nah an unserem klassischen Geschäftsmodell ist. Im
nächsten Schritt haben wir deshalb einen
ausführlichen Businessplan
aufgestellt
. Als wir mit dem Businessplan herausgearbeitet haben,
dass wir das Ganze rentabel entwickeln, wir damit eine sehr junge Ziel-
gruppe erreichen und unsere Internationalisierungsstrategie optimal un-
terstützen können, hat der Vorstand die Entscheidung getroffen, in den
Bereich einzusteigen. Seitdem befinden wir uns auf der Reise in einem
neuen spannenden Umfeld, aus dem wir im Übrigen auch viel für unser
klassisches Fußballgeschäft mitnehmen können. Neben dem eSport gibt
es eine Reihe weiterer strategischer Projekte, die regelmäßig analysiert
und hinsichtlich ihres Erfolgs bewertet werden. Das ist momentan unser
Ansatz, Schalke 04 zukunftsfähig zu machen.
Biel:
Wo sehen Sie die wesentlichen Herausforderungen in der Zukunft
für das Controlling im Fußball?
Kasper:
Die Sportbranche im Allgemeinen und der FC Schalke 04 im
Besonderen entwickeln sich ständig und in viele Richtungen weiter.
Das Controlling muss hier einerseits versuchen,
Schritt zu halten
,
andererseits aber auch als
Stabilitätsanker
fungieren, damit die
Transparenz im Zahlenwerk bei dem schnellen Wachstum nicht verlo-
ren geht. Ich sehe im Wesentlichen drei große Herausforderungen für
uns in der Zukunft, die sich aus unserer Vereinsstrategie mit den
Wachstumsfeldern
·
·
Internationalisierung,
·
·
Digitalisierung
·
·
und unserem umfassenden Infrastrukturprojekt am Standort
Gelsenkirchen ergeben.
Im Hinblick auf die Internationalisierung rücken die Kernmärkte China
und USA in unseren Fokus. Hier wird es darauf ankommen, Währungs-
risiken zu managen sowie das Controlling „vor Ort zu bringen“ ohne vor
Ort sein zu können.
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