CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 7

tionen unser „Produkt“ auslösen kann.“ Das ist
Ansporn, aber auch Verantwortung zugleich.
Schließlich arbeiten wir jeden Tag in einem Ver-
ein, der für viele unserer Fans einen wichtigen
Bestandteil ihres Lebens darstellt. Genau die-
ser Verantwortung müssen wir durch professi-
onelles Arbeiten gerecht werden. Hierzu trägt
das Controlling bei. Deswegen sehe ich es als
natürlichen Bestandteil unserer Organisation.
Biel:
Aber im Profifußball geht es ja nicht nur
um Unterhaltung und Emotionalität, sondern
auch um handfeste wirtschaftliche Interessen.
Kasper:
Ja, Fußballclubs haben sich in der
letzten Dekade zu Sportkonzernen entwickelt.
Die gesamte Bundesliga macht pro Jahr 4 Mil-
liarden Euro Umsatz. Die Sportbranche im All-
gemeinen und der Fußball im Besonderen sind
eine globale Wachstumsbranche
mit zwei-
stelligen Wachstumsraten pro Jahr. Schalke 04
verfügt bspw. aktuell über 8 Tochterfirmen,
eine davon in China. Wir haben im abgelaufe-
nen Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von über
350 Mio. EUR erzielt und beschäftigen am
Standort Gelsenkirchen direkt ca. 1.800 Men-
schen. Eine solche Organisation muss täglich
viele operative und regelmäßig strategische
Entscheidungen treffen.
Biel:
Dabei geht es doch nicht nur um Sport
oder Fußball im engeren Sinne?
Kasper:
Wir agieren in vielen Geschäftsberei-
chen, bspw. im Merchandising oder Catering,
insofern auch nicht anders als normale Unter-
nehmen.
Biel:
Und nun kommt das Controlling ins Spiel.
Kasper:
Es verwundert nicht, dass das Thema
Controlling im Profifußball bereits seit mehr als
einer Dekade virulent ist und mittlerweile jeder
Club im Profifußball über
eigene Controlling-
strukturen
verfügt. Meine Studie zeigt, dass im
Mittel ca. zwei Personen im Club hauptberuflich
damit beschäftigt sind. Bei Schalke sind wir mitt-
lerweile vier Controller im Konzerncontrolling und
weitere Mitarbeiter mit Controllingaufgaben in
verschiedenen Fachbereichen der Organisation.
Biel:
Ist also das Controlling im Profi-Fußball
angekommen?
Kasper:
Ich habe den Eindruck, dass das Con­
trolling inzwischen in der Mitte der Proficlubs
angekommen und etabliert ist. Ich bin auch der
Überzeugung, und die Ergebnisse meiner Studie
belegen,
dass wir im Controlling flächende-
ckend über die Clubs bereits ein hohes Ni-
veau
bzgl. Controllingsystemen und eingesetz-
ten Instrumenten erreicht haben. Wir müssen
uns vor anderen Unternehmen dieser Größen-
ordnung nicht verstecken. Ich mache allerdings
immer wieder die Erfahrung, dass Controller­
kollegen anderer Branchen überrascht sind,
wenn sie einen Einblick in unsere Controlling-
strukturen und -systeme bekommen und erken-
nen, wie professionell wir hier unterwegs sind.
Biel:
Bitte lassen Sie uns Ihre „Überraschun-
gen“ aufarbeiten. Wie weit kann man vor die-
sem spezifischen Hintergrund mit den Kultur-
bestandteilen des Controllings–Ergebnisorien-
tierung, Transparenz und Kritik – zielorientiert
und proaktiv in einem Profiklub umgehen?
Kasper:
Für mich sind die von Ihnen angespro-
chenen
Kulturbestandteile des Controllings
universelle Elemente der Organisationsführung
und somit natürlich auch in einem Profifußball-
club zu Hause. Eine unserer vordringlichsten
Aufgaben als Controllingabteilung besteht dar-
in, Transparenz zu schaffen und damit bessere
Entscheidungen zu ermöglichen:
·
·
Transparenz im Hinblick auf die unterschied-
lichen Geschäftsbereiche in unserer Organi-
sation und ihre spezifischen Mechanismen.
·
·
Aber auch Transparenz im Hinblick auf Ent-
scheidungen des Vorstands und ihre Auswir-
kungen.
·
·
Dabei geht es primär darum, dem Vorstand
ein klares Bild davon zu vermitteln, welche
Entscheidungsoption welche Auswirkungen
auf die Erreichung unserer Organisations­
ziele hat. Darauf basierend kann der Vor-
stand dann seine Entscheidung treffen.
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