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Das zweithäufigste Open Innovation Tool,
Kun-
den Co-Entwicklungsprojekte
, kann etwas
konkreter mit Kennzahlen nachvollzogen wer-
den. Hier ist zunächst die Kennzahl wichtig, mit
wie vielen Kunden Co-Entwicklungsprojekte
stattfinden und wie hoch die geplanten und ge-
zielten Umsätze aus diesen Vorhaben sind. Die
gleiche Kennzahlenlogik bietet sich für Liefe-
ranteninnovationen ebenfalls an. Die öffentlich
geförderten Forschungsprojekte lassen sich
anhand klassischer Projektkennzahlen gut ab-
bilden, wie z. B. Anzahl sowie Gesamtvolumen
beantragter noch nicht zugewiesener/zugewie-
sener Fördermittel im Betrachtungszeitraum.
Die noch im Antragsverfahren befindlichen
Vorhaben sind mit einer Eintrittswahrschein-
lichkeit zu gewichten. Das Open Innovation
Tool
„Ideenwettbewerbe“
kann aus zwei
Blickrichtungen eingesetzt werden: Zum einen
können eigeninitiierte Wettbewerbe gemonito-
red werden, zum anderen kann die Teilnahme
an Ideen-/ bzw. Innovationswettbewerben
kennzahlenseitig verfolgt werden. Die jeweilige
Branche spielt hier eine besondere Rolle, da in
High-Tech Branchen, die eher sensitiv im Hin-
blick auf intellektuelles Eigentum agieren, Ide-
enwettbewerbe nicht in dem Umfang realisiert
werden können, wie im Konsumgüter- bzw.
B-2-C Geschäft (vgl. Abbildung 5).
eigneten Kennzahlen darstellt. Um einer unko-
ordinierten Networking-Kultur Einhalt zu ge-
bieten, empfiehlt es sich, den Personenkreis
zur Einbindung in die gezielten Networking-
Aktivitäten des Unternehmens zu definieren
und einzugrenzen.
Nicht jeder Entwickler
verfügt über das extrovertierte Persönlich-
keitsprofil, um als effektiver Networker tätig
zu werden.
Zum Teil wollen dies Mitarbeiter
auch nicht. In einem weiteren Schritt sind die
geeigneten Networking-Events
zu identifi-
zieren, die Potentiale auszuloten und die eige-
nen Aktivitäten zu planen. Kriterien, um Mit-
wirkung und deren Intensität an einer Networ-
king-Plattform zu definieren, sind etwa Kon-
takte zu (potentiellen) Kooperationspartnern
und Multiplikatoren. Ebenso sollte stets ein
ausgewogenes Kosten-Nutzenverhältnis im
Auge behalten werden. Übermäßig teure Mes-
se-Veranstaltungen in den USA oder Asien
sollten eben nur besucht werden, wenn der
Geschäftsfokus in diesen Regionen liegt. Kon-
krete Dokumentation und Nachverfolgung der
Networking-Aktivitäten ist schlussendlich
zwingende Voraussetzung, um die Wirksam-
keit sinnvoll bewerten zu können. Für viele
Networker ist dies häufig ungewöhnlich, aber
auch hier gilt: Je besser Planung und Ist-Situ-
ation kontinuierlich bewertet werden, umso
nachhaltiger ist der Erfolg.
tung durch Kennzahlen und zu starke Regle-
mentierungen. Die unterschiedlichen Sichtwei-
sen werden am besten in der Varianz der Be-
antwortung deutlich: Bei den Fragen nach den
Kennzahlen und der Verbindung zu den Beloh-
nungssystemen haben einige Unternehmen mit
dem Wert 1 (stimme gar nicht zu) und andere
Unternehmen mit dem Wert 5 (= stimme abso-
lut zu) geantwortet.
Die Anforderung, richtige Kennzahlen für die
Umsetzung von Open Innovation im Unterneh-
men zu definieren, ist im Rahmen der Studie
zumindest bei den Befürwortern deutlich ge-
worden.
Kennzahlen
zum Open Innovation Controlling
Wie in der Abbildung 2 gezeigt finden sich eine
Reihe von Open Innovation Tools bei Unterneh-
men im Einsatz. Um hier der Anforderung der
Vermeidung von „Überfrachtung“ zu entspre-
chen, soll im Folgenden deshalb bewusst der
Fokus auf die Tools gelegt werden, die regel-
mäßig oft bis sehr oft eingesetzt werden.
An
erster Stelle steht hier das informelle Net-
working
, was an sich schon eine Herausfor-
derung im Hinblick auf die Definition von ge-
Abb. 5: Open Innovation Toll-induzierte Performance Metrics (eigene Darstellung)
CM Januar / Februar 2018