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dienen die Komplexität der einbezogenen
Leistung und die Kundensicht als Unterschei-
dungsmerkmale.
Damit verbunden ist die Berücksichtigung des
individuellen Geschäftsmodells. So werden
bspw. Energiekosten für ein Beratungsunter-
nehmen kaum Relevanz besitzen, während die-
se für eine Gießerei ein zentraler Kostenfaktor
sind. Im Folgenden wird ein
mittelständischer
Maschinenbauer für die einzelnen Beispiele
angeführt.
Die Unterteilung der Kostenpositionen erfolgt
nach dem Schema der Abbildung 1.
Einsparfelder und -ansätze
Je nach Feld der Abbildung 1 sind unter-
schiedliche Vorgehensweisen zum Realisie-
rung von Einsparungen sinnvoll. Um die rasch
auftretenden Generalisierungen, welche zu ei-
ner pauschalen Ablehnung entsprechender
Programme durch die Mitarbeiter führen, zu
vermeiden, gilt es sorgfältig festzustellen, in
welchem Bereich die Einsparungen ange-
strebt werden. Abbildung 2 zeigt die entspre-
chenden Vorgehensweisen auf. Das Projekt
sollte sich an der hier dargestellten Reihenfol-
ge orientieren, um frühzeitig Sparpotenziale
und langfristiger Unternehmenserfolg nicht
ausschließen
, sondern gegenseitig bedingen.
Allerdings gilt es auch bereits umgesetzte Ein-
sparungen zu würdigen. Wurde einzelne Berei-
che bereits in der jüngeren Vergangenheit un-
tersucht und lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt
keine Einsparungen realisieren,
gilt es den
Verantwortlichen zu gratulieren
, anstatt den
mangelnden Eifer zu kritisieren.
Das Controlling steht angesichts dieser Aus-
gangssituation vor der Wahl: warten bis die Un-
ternehmensleitung den angesprochenen Ra-
senmäher rausholt und nur die Durchsetzung
beim Controlling bleibt; oder
selbstverant-
wortlich die im weiteren Text dargestellten
Schritte umsetzen
, um die angesprochenen
Pauschalvorgaben erst gar nicht aufkommen zu
lassen.
Unterschiedliche Kosten, unter-
schiedliche Vorgehensweise
Dass Sparen kein Selbstzweck sei, ist eine
pauschale Feststellung aller Sparprogram-
me. Um diesen Satz Realität werden zu las-
sen, ist bei Projektbeginn eine Differenzie-
rung der verschiedenen Sparbereiche not-
wendig und auf dieser Basis festzulegen, wo
Sparen sinnvoll und wo es unsinnig ist. Dabei
womit der Preis für die Kunden eine zentrale
Rolle bei der Kaufentscheidung darstellt. In-
wieweit die Preise angepasst werden können
und welche Gewinnmarge dem Unternehmen
verbleibt, hängt ganz in entscheidendem
Maße von den Kosten ab.
Mitarbeiter einbinden
Sparprogramme sind keine Seltenheit in Unter-
nehmen. Insbesondere dann, wenn die Gewin-
ne rückläufig sind oder sogar Verluste anfallen,
werden entsprechende Projekte aufgelegt. Von
oben werden der Arbeitsebene pauschale Vor-
gaben gemacht. Mitarbeiter, welche über Er-
fahrungen mit entsprechenden Projekten verfü-
gen, zeigen zähen, hinhaltenden Widerstand,
bis die Ergebniszahlen wieder besser werden
und die Vorgaben erneut in der Schublade ver-
schwinden – bis zum nächsten Projekt.
Deshalb wird ein
Sparprogramm nur dann
erfolgreich sein, wenn die Mitarbeiter den
grundsätzlichen Nutzen und die individuel-
len Lösungen im eigenen Tätigkeitsbereich
nachvollziehen können.
Die „Rasenmäher-
methode“, verbunden mit pauschalen, prozen-
tualen Einsparungsgrößen, ist schlicht unge-
eignet. Wie ein differenziertes Vorgehen gestal-
tet wird, zeigt der folgende Punkt auf.
Damit verbunden ist die
Frage des richtigen
Zeitpunkts für ein Sparprojekt
, worauf es
eine einfache Antwort gibt:
jetzt
. Wie aufge-
zeigt werden Unternehmen, welche ihre Kosten
nicht im Griff haben, vom Markt verschwinden;
über kurz oder lang.
Richtig umgesetzt, erbringt das Projekt auch ei-
nen Nachweis, dass sich
Kostenorientierung
Autor
Dipl.-Kaufm. Thomas Schneider
verantwortet die Corporate Compliance bei der Knauf Interfer
SE, Essen. Zuvor war er im Controlling verschiedener Tochter-
unternehmen eines DAX 30 Konzerns tätig.
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Abb. 1: Ermittlung von Einsparpotenzialen nach Komplexität und Kundensicht
Sparen