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          Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz
        
        
          durchgeführt wird, ist es, eine
        
        
          Brücke zwi-
        
        
          schen dem öffentlichen Internet und den
        
        
          unternehmensinternen Datenwelten zu
        
        
          schlagen
        
        
          . Dazu wird eine neue Art von offenem
        
        
          Wissensnetz entwickelt, das relevante öffentli-
        
        
          che Daten zu interessanten Themen sammelt,
        
        
          analysiert und individuell aufbereitet zur Verfü-
        
        
          gung stellt. So wird die deutsche Industrie direkt
        
        
          an das Web 3.0 angeschlossen, eine Erweite-
        
        
          rung des herkömmlichen Webs, in der Informati-
        
        
          onen mit eindeutigen Bedeutungen versehen
        
        
          werden, um die Zusammenarbeit zwischen
        
        
          Mensch und Maschine zu erleichtern. Dadurch
        
        
          können Unternehmen ihre Planungs- und Ent-
        
        
          scheidungsprozesse entscheidend optimieren.
        
        
          Ein Anwendungsschwerpunkt von Smart Data
        
        
          Web liegt im Lieferkettenmanagement.
        
        
          Deutschlands Schlüsselindustrien wie der Ma-
        
        
          schinenbau, die Automobil-, Chemie-, Pharma-
        
        
          oder Elektroindustrie gründen sich auf Cluster
        
        
          hochspezialisierter Zulieferer, darunter auch
        
        
          viele mittelständische Unternehmen. Diese
        
        
          bauen in komplexen Wertschöpfungs- bzw. Lie-
        
        
          ferketten aufeinander auf. Störungen führen
        
        
          hier zu enormen Kosten und können im Extrem-
        
        
          fall gerade für KMU existenzbedrohende Aus-
        
        
          wirkungen haben. Ein weiteres Einsatzszenario
        
        
          von Smart Data Web befindet sich im Bereich
        
        
          der Marktforschung bzw. Marktbeobachtung
        
        
          zur Analyse des Wettbewerbs, neuer Kunden
        
        
          oder Lieferanten.
        
        
          
            Fazit
          
        
        
          Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der
        
        
          Einsatz von Smart-Data-Technologien eine
        
        
          große Chance für den Standort Deutschland
        
        
          darstellt. Die Leuchtturmprojekte des Techno-
        
        
          logieprogramms „Smart Data – Innovation aus
        
        
          Daten“ zeigen deutlich die Vielfalt und das Po-
        
        
          tenzial von Diensten und Dienstleistungen, die
        
        
          auf diese Technologie aufbauen. Ob für Groß-
        
        
          unternehmen oder kleine und mittelständische
        
        
          Betriebe: Smart-Data ist ein wichtiger Baustein
        
        
          für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 im Kon-
        
        
          text der Digitalisierung.
        
        
          Smart-Data-Lösung: Dazu werden zunächst
        
        
          große Mengen an Daten und Informationen aus
        
        
          den verteilten IT-Systemen der beteiligten Fer-
        
        
          tigungsstandorte erhoben, miteinander in Be-
        
        
          zug gesetzt und aufbereitet. Die Aufbereitung
        
        
          hat zum Ziel, die Daten Standort- und Unterneh-
        
        
          mens-übergreifend vergleichen und auswerten
        
        
          zu können. In einem nächsten Schritt werden
        
        
          neue Methoden und Modelle zur Analyse der
        
        
          erhobenen Daten entwickelt.
        
        
          Anhand der so erarbeiteten Smart-Data-Lösun-
        
        
          gen sollen aus den Massen unternehmens-
        
        
          übergreifender Nutzungsdaten die Ursachen
        
        
          und bisher unbekannte Zusammenhänge für
        
        
          Geräteausfälle erkannt und konkrete Gegen-
        
        
          maßnahmen entwickelt werden.
        
        
          Ziel ist die
        
        
          ganzheitliche Effektivitätssteigerung durch
        
        
          eine Reduzierung der Geräte und Ausfall-
        
        
          zeiten
        
        
          . Die höhere Anlagenverfügbarkeit ist die
        
        
          Basis für eine weitergehende Automatisierung
        
        
          der Anlage und den Remote-Betrieb (Fernüber-
        
        
          wachung) von Anlagen. Die Koordination der Teil-
        
        
          aktivitäten erfolgt durch die Bayer Technology
        
        
          Services GmbH.
        
        
          
            Smart Data Web – Datenwert-
          
        
        
          
            schöpfungsketten für industrielle
          
        
        
          
            Anwendungen
          
        
        
          Für die industrielle Produktion ist es wichtig, so
        
        
          früh wie möglich über Ereignisse informiert zu
        
        
          werden, die zu einer signifikanten Störung in
        
        
          Wertschöpfungs- und Liefernetzwerken führen
        
        
          können. Solche Störfaktoren können beispiels-
        
        
          weise Naturkatastrophen, politische Unruhen
        
        
          oder Streiks darstellen. Aber auch die Entwick-
        
        
          lung neuer Technologien, Verordnungen und Ge-
        
        
          setze sowie neue Produkte von Wettbewerbern
        
        
          können weitreichende Einflüsse auf die Produk-
        
        
          tion haben. Oft finden sich entsprechende Infor-
        
        
          mationen schon verhältnismäßig früh im Inter-
        
        
          net, lange bevor sie Unternehmen erreichen
        
        
          und diese darauf reagieren können. Durch die
        
        
          automatische Verknüpfung öffentlicher Daten-
        
        
          ströme mit unternehmensinternen Informati-
        
        
          onsnetzwerken wären Produktionsbetriebe in
        
        
          der Lage, schneller und sicherer auf Verände-
        
        
          rungen zu reagieren.
        
        
          Ziel des Projekts „Smart Data Web“
        
        
          , das
        
        
          unter der Konsortialführung des Deutschen
        
        
          arbeitung von solch enormen Datenströmen
        
        
          überhaupt erst möglich wird. Aus vorgefertigten
        
        
          Modulen werden sich damit individuelle An-
        
        
          wendungen für unterschiedliche Einsatzzwecke
        
        
          realisieren lassen. Evaluiert werden die Module
        
        
          kontinuierlich im praktischen Einsatz. Die eigent-
        
        
          liche Analyse erfolgt dann mit Hilfe moderner
        
        
          Verfahren des Maschinellen Lernens.
        
        
          Am Ende des Verarbeitungsprozesses erhält
        
        
          der Nutzer klar verständliche Informationen da-
        
        
          rüber, ob ein Betriebsfehler vorliegt und welche
        
        
          Ursachen diesem zu Grunde liegen. Durch die
        
        
          daraus resultierende Optimierung der Prozesse
        
        
          und Abläufe können die Produktionskosten laut
        
        
          einer Studie des McKinsey Global Institute um
        
        
          bis zu 50 Prozent gesenkt werden.
        
        
          SIDAP – Skalierbares Integrationskonzept
        
        
          zur Datenaggregation, -analyse,
        
        
          -aufbereitung von großen Datenmengen
        
        
          in der Prozessindustrie
        
        
          Die Prozessindustrie spielt am Industrie- und
        
        
          Hochtechnologiestandort Deutschland eine
        
        
          wichtige Rolle: Für die Produktion von Pharmaka
        
        
          und Spezialchemie entwickelt und betreibt die
        
        
          Prozessindustrie weltweit hochautomatisierte
        
        
          Anlagen. Diese Anlagen bestehen aus Geräten
        
        
          verschiedener Anbieter, welche teils gemein-
        
        
          sam und teils unabhängig voneinander die Pro-
        
        
          duktionsprozesse steuern. Dabei fällt eine im-
        
        
          mense Flut an heterogenen Daten an. Bisher
        
        
          werden diese Daten in getrennten IT-Systemen
        
        
          verarbeitet und gespeichert. Auswertungen der
        
        
          Daten erfolgen dabei nicht anlagen-übergrei-
        
        
          fend, sondern beschränken sich meistens auf
        
        
          eine Teilanlage oder einen Teilprozess. Unab-
        
        
          hängig von den Betreibern sammeln auch die
        
        
          Gerätehersteller Daten zum Betrieb und Lebens-
        
        
          zyklus ihrer Geräte. Trotz der vielen gesammel-
        
        
          ten Daten wird das Potenzial einer übergreifen-
        
        
          den Analyse möglichst aller Daten nur selten
        
        
          oder gar nicht genutzt.
        
        
          Ziel des Projekts SIDAP ist es, eine datenge-
        
        
          triebene und serviceorientierte Softwarelösung
        
        
          zu entwickeln, die Strukturinformationen und
        
        
          Datenströme in Engineering- und Prozessleit-
        
        
          systemen für interaktive Analysen leichter zu-
        
        
          gänglich macht. In mehreren Teilprojekten wid-
        
        
          met sich SIDAP der praktischen Umsetzung der
        
        
          
            Smart Data – Innovation aus Daten