CONTROLLER Magazin 6/2015 - page 56

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Vom Smart Meter zu Smart Energy
Im Energiesektor sorgt die stark steigende
Anzahl an intelligenten Stromzählern („Smart
Meter“) für ein wachsendes Datenaufkommen,
auf dessen Auswertung die Versorger noch
nicht ausreichend vorbereitet sind. Zu den zu-
künftigen Handlungsfeldern gehört neben der
datenunterstützten Integration des Stroms aus
erneuerbaren Energiequellen auch die Steue-
rung von Spannungsschwankungen und
Stromausfällen auf Basis von Datenanalysen,
sowie Verfahren für die Verbrauchsmusterer-
kennung und Bedarfsprognostizierung.
Smart Data in der Gesundheit
Im Gesundheitssektor können unterschiedliche
Bereiche wie z. B. Medizintechnik, Gesund-
heitsmanagement, klinische Forschung oder
Biotechnologie von Big Data-Technologien pro-
fitieren. Die hier anfallenden Daten sind sowohl
umfangreich als auch äußerst komplex und
heterogen. Anwendungsmöglichkeiten finden
sich unter anderem in der Diagnostik und
Therapie, der Organisation der Patientenver-
sorgung oder in der Forschung.
Arbeitsgruppen Akzeptanz,
Recht & Sicherheit
In den drei Fachgruppen
„wirtschaftliche Po-
tenziale und gesellschaftliche Akzeptanz“,
„Rechtsrahmen“ und „Sicherheit“
beschäf-
tigen sich Experten aus Wissenschaft, For-
schung und der Unternehmenspraxis mit den
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und recht-
lichen Aspekten von Big Data und erstellen zu-
kunftsfähige Konzepte für zukünftige Innovatio-
nen aus Daten, die auf Smart-Data-Lösungen
basieren.
Die Fachgruppe „Wirtschaftliche Potenziale
und gesellschaftliche Akzeptanz“ setzt sich mit
den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Chancen und Herausforderungen auseinander,
die die Entwicklung von Smart-Data-Lösungen
mit sich bringt. Im Fokus stehen dabei zu-
nächst sinnvolle Anwendungsbereiche und
neue Geschäftsmodelle für Innovationen aus
Daten. Doch auch die gesellschaftlichen Her-
Anforderungen der Kunden. Die Analyse und
Verwertung der Daten ermöglicht in den Unter-
nehmen sowie über Unternehmensgrenzen
hinweg Qualitäts-, Optimierungs- und Effizi-
enzsteigerungen sowie stärker kundengrup-
penspezifische bis hin zu individuellen Produk-
ten. In smarten Fabriken, wie sie im Rahmen
von „Industrie 4.0“ entwickelt werden, sind
Objekte und Produkte eindeutig identifizierbar,
jederzeit lokalisierbar und liefern Zustands-
informationen. Dies ermöglicht in Echtzeit
steuerbare Wertschöpfungsnetzwerke, erfor-
dert aber ein durchgängiges Engineering.
Mobilität wird intelligent
Im Bereich der Mobilität spielen Daten von Fahr-
zeugen und Infrastrukturkomponenten (z. B.
Straßen, Brücken) sowie deren Vernetzung (Car-
2Car- und Car2X-Kommunikation, Maut-Syste-
me) eine wichtige Rolle. Die Daten können für
unterschiedliche Zwecke, etwa zur Vermeidung
von Stausituationen und Kollisionen oder im Hin-
blick auf personalisierte und zielgruppenspezifi-
sche Mobilitätskonzepte und darauf ausgerichte-
te Komfort-Dienstleistungen eingesetzt werden.
Die Projekte sollen dazu beitragen, technische,
strukturelle, organisatorische und rechtliche
Hemmnisse für den Einsatz von Smart-Data-
Technologien abzubauen.
Als Unterstützung der Projekte bestehen eine
Begleitforschung sowie spezielle Arbeitsgrup-
pen zu den drei wichtigen Kernthemen Akzep-
tanz, Recht & Sicherheit.
Die vier Schwerpunkte
des Programms
Die Leuchtturmprojekte entwickeln Lösungen
in den vier Anwendungsbereichen Industrie,
Mobilität, Energie und Gesundheit (siehe Abbil-
dung 1).
Die vierte industrielle Revolution
In der Industrie entstehen hohe Datenaufkom-
men beispielsweise im Zusammenhang mit
autonomen Systemen, Robotik und Automati-
sierungstechnik. Hinzu kommen in immer stär-
kerem Maße Informationen und individuelle
Abb. 1: Die vier Leuchtturmprojekte des Technologieprogramms „Smart Data“ des BMWi
Smart Data – Innovation aus Daten
1...,46,47,48,49,50,51,52,53,54,55 57,58,59,60,61,62,63,64,65,66,...116
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