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Schulhaus“. Licht fällt durch die hohen Bögen der Glasfenster.
Jedes der 33 Zimmer hat einen Bezug zum Klosterleben. So
wurden die Räume im Haupthaus nach den Vorbildern der
Shaker eingerichtet, einer christlichen Glaubensgemeinschaft
in den USA. Im alten Schulhaus können die Gäste zwischen
asiatischen, mediterranen und Ethnozimmern wählen. Wäh­
rend die asiatischen Zimmer an ein japanisches Zen-Kloster
erinnern, sollen die mediterranen Zimmer mit ihren freund­
lichen Pastellfarben Assoziationen an die Klöster am Mittel­
meer wecken. Die Ethnozimmer wiederum sind den Missio­
naren in Afrika und Südamerika gewidmet.
Für Veranstaltungen stehen vier Tagungsräume zur Verfügung,
die sich alle bis auf die 30 Quadratmeter große Abtkapelle im
Oberschoss befinden und Tageslicht haben. Der größte hat
125 Quadratmeter und ist in zwei Räume aufteilbar. Im Som­
mer bietet zudem der Klosterhof jede Menge Platz für Freiluft-
Tagungen. Wer sich noch mehr abschotten will, findet seit
2011 neben dem Kloster noch einen weiteren Rückzugsort. In
dem 1780 erbauten, ehemaligen Wohnhaus einer Arztfamilie
haben die Inhaber „Lösch für Freunde“ mit 15 Zimmern eröff­
net. Jedes Zimmer ist nach einem der Freunde des Ehepaars
benannt und nach seinen Vorlieben und Spleens eingerichtet.
„Konrads Salon“ ist einem Hotelier gewidmet und verströmt
den Charme eines „Grand Hôtel en miniature“ mit klassischen
Möbeln, Fischgrätparkett, Kristalllüster und Marmorbad.
Für „Mein Atelier“ stand eine befreundete Modedesignerin
Pate. Ein großer Schreibtisch mit Apple-PC, Zeichenpapier
und Stiften sowie eine große Pinnwand für Entwürfe sollen
die Kreativität anregen. Und das einem Förster zugeordnete
„Jagdzimmer“ erinnert mit seinen Vertäfelungen aus dunklem
Zirbelholz und den rustikalen Filz- und Leinenstoffe in erdi­
gen Farbtönen an eine gemütliche Jagdhütte. Nur die Geweihe
sind aus Plüsch.
Das Haus werde gern von Firmen für Strategiebesprechungen
und Jahresplanungen gemietet, erzählt Edelbert Lösch. Opel
nutzte das Ambiente, um internationalen Journalisten ein
neues Automodell vorzustellen. Auf der Fahrt vom Flugha­
fen Frankfurt konnten sie das neue Auto bereits testen und
nach dem Zwischenstopp in Hornbach ging es weiter nach
Frankreich. Platz zum Tagen findet sich im Wohnzimmer mit
offenem Kamin, gemütlichen Sitzmöbeln und Bücherregal
oder in der Küche und im Esszimmer. Beide Räume gehen
ineinander über und erstrecken sich über das gesamte Erdge­
schoss des ehemaligen Wohnhauses. In der Küche werden die
Mahlzeiten vor den Augen der Gäste täglich frisch zubereitet.
Wer will, kann auch selbst am gemeinschaftlichen Mahl mit­
arbeiten. Im Sommer lädt die große Gartenterrasse zur Be­
sprechung im Freien ein. Für Meetings steht zudem ein kleiner
Gewölbekeller für bis zu 35 Personen zur Verfügung. Entspan­
nung finden die Gäste in der Sauna-Oase „Bis zum Horizont“
auf dem Dach des Landhauses mit Terrasse und Blick über das
Fabianstift und die umliegende Landschaft.
Auch für das passende Rahmenprogramm wird gesorgt. Eine
Tour mit dem Nachtwächter führt durch die Gassen der alten
Klosterstadt Hornbach. Dabei erfahren die Gäste auf amüsante
Weise einiges über die Geschichte der Stadt, ihre Originale
und das nächtliche Treiben. Beim „Tafeln auf Wolke 7“ müs­
sen die Teilnehmer mit Motorsäge, Handschuhen, Kurbelboh­
rer und Seil aus einem Baumstamm eine „schwebende Tafel
mit Bänken“ im Wald bauen und können sich dort nach ge­
taner Arbeit mit einem Eintopf aus der Klosterküche stärken.
Bei der „Balance fürs Leben“ gilt es, aus Holzstangen unter
Anleitung eines Försters ein Floß zu bauen und damit über
den Weiher zu setzen. Und für die innere Einkehr gibt es ein
Klangschalen-Konzert in der Kapelle. „Das ist besonders bei
den Damen sehr beliebt“, sagt Hotelbesitzer Lösch. Bei „Be­
nedikt à la Carte“ erzählt ein Mönch beim Abendessen, wie
die Mönche früher hier gelebt haben und erklärt die Regeln
Kloster Seeon.
Die Hauptgebäude spiegeln sich idyllisch im
Klostersee, der das Kloster fast vollständig umgibt.
Foto: imageBROKER / Norbert Eisele-Hein / mauritius-images.com
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