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Damit Ihnen Ihr Tagungsabsturz auch wirklich gelingt, sollten
Sie keine halben Sachen machen und peinlich genau diese
neun Tipps (eigentlich sind es wertvolle „Strategien“) schon
bei der nächsten Tagung durchziehen. Der Erfolg ist übrigens
garantiert. Denn schon jede einzelne Strategie ist für sich ge-
nommen ein explosives Kraftpaket!
1 Sie wissen, wo’s lang geht – machen Sie
das auch den anderen deutlich
Es ist ja okay, dass Sie Ihre Mitarbeiter auch einmal etwas
sagen lassen. Aber man muss es ja nicht gleich übertreiben.
Die nächste Tagung mal
gegen den Baum fahren
SATIRE.
Nicht jede Tagung mit dem Außendienst oder den Abteilungsleitern muss ein
Erfolg sein. Es geht auch anders! Setzen Sie als Tagungsleiter ein Zeichen! Wenn Ihr
Motto „mit Vollgas gegen den Baum“ lautet, dann lesen Sie die folgenden Tipps.
Wenn die Motivation der Gesprächspartner zu groß wird, ge-
bieten Sie den engagierten Teilnehmern also unbedingt Ein-
halt! Am wirkungsvollsten bremsen Sie sie aus, wenn Sie
durch Ihr Auftreten, Ihre Haltung und Ihren Redeanteil ganz
klar signalisieren, dass Sie – und nur Sie – der Chef im Ring
sind! Kommen aus dem Zuhörerkreis Beiträge, die in eine an-
dere als die von Ihnen eingeschlagene Richtung gehen, dann
übergehen Sie diese einfach galant oder aber quittieren Sie sie
deutlich mit Missachtung.
Ja, hier dürfen Sie ruhig auch einmal persönlich werden! Die
Teilnehmer sollen unter keinen Umständen den Eindruck er-
halten, dass Sie gegenüber ihren Ansätzen aufgeschlossen
Ernsthaft: Mit agiler Moderation zu konkreten Beschlüssen
Ernsthafter Buchtipp.
Die Trainerin Michaela Stach zeigt in ihrem neuen Buch, dass agiles
Moderieren eine lösungsorientierte Herangehensweise ist, um komplexe Themen zu bearbeiten.
Agilität besteht nicht aus einzelnen Methoden, sondern aus
einem ganz eigenen Denkansatz. Die Basis, auf die all die
neuen Methoden aufsetzen, ist die Kultur und der Umgang
miteinander. Und genau hier setzt die agile Moderation an!
Wer agil moderiert, schafft in seinem Team ein Klima von Ver-
trauen und Offenheit. So ist es möglich, den Grundgedanken
des agilen Handels („kurz planen, starten, Fehler machen
und daraus lernen“) in die Tat umzusetzen. Die Zusammen-
arbeit ist von einem konstruktiven Umgang mit Fehlern und
nicht von Schuldzuweisungen geprägt.
In jedem Team gibt es vielfältige Expertisen. Durch agiles
Moderieren gelingt es, diese zu vernetzen und komplexe Auf-
gaben effizient zu lösen. Hierzu braucht es neben dem viel-
fältigen Fachwissen auch einen Moderator, der den Prozess
im Blick behält! Ansonsten gilt: Ein Meeting ist kein Wunsch-
konzert! Meist gibt es strategische oder finanzielle Rahmen-
bedingungen, an denen nicht zu rütteln ist. Nur wenn diese
bekannt sind, finden die Teilnehmer Lösungen innerhalb die-
ser Schranken.
Für agile Moderatoren ist der Perspektivenwechsel Pro-
gramm. Gerade in verfahrenen Situationen entstehen über-
raschende Lösungen, wenn man eine Herausforderung aus
der Sicht des Kunden oder des Mitbewerbers betrachtet.
Der Perspektivenwechsel dient auch dazu, die erarbeiteten
Lösungsansätze am Ende des Meetings zu prüfen.
Buchtipp.
Michaela Stach:
„Agil moderieren“, Verlag
Business Village, Göttingen
2016, 254 Seiten, 24,80 Euro
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