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der nahe Chiemsee bieten attraktive Ausflugsmöglichkeiten.
Und wer gern aktiv ist, kann ein Bad im Klostersee oder eine
Fahrradtour durch Wiesen und Wälder genießen. Beliebt ist
auch eine Fackelwanderung um den See, bei der die Gäste den
Geschichten über die Benediktiner lauschen können. Natur­
freunde können eine Erlebnisbootsfahrt zum Delta der Tiroler
Achen buchen, dem besterhaltenen Binnendelta Mitteleuro­
pas, und etwas über die Entstehungsgeschichte des Chiemsees
und seine einmalige Vogelwelt erfahren.
Vor den Toren von Goslar
Historisch, stimmungsvoll und ruhig beschreibt Oliver Ta­
enzer, stellvertretender Direktor des Klosterhotels Wöltinge­
rode sein Haus. Zusammen mit der historischen Klosterkir­
che und der berühmten Klosterbrennerei bildet das Hotel den
Mittelpunkt des beeindruckenden Barockklosters am Stadt­
rand von Goslar. Das Kloster wurde 1174 als Benediktiner­
kloster gegründet und bestand bis 1188. Dann wurde es ein
Kloster für Zisterzienserinnen. Nach einer Blütezeit vom 13.
bis 15. Jahrhundert folgten in der Zeit der Reformation und
des 30-jährigen Kriegs unruhige Zeiten. Nach einem verhee­
renden Brand im Jahre 1676 wurde das Kloster im bis heute
erhaltenen Stil neu aufgebaut. Von 1918 bis 1993 war hier
eine Landfrauenschule untergebracht. 1976 wurde das Klos­
ter renoviert und heute ist es ein komfortables Klosterhotel.
„Der Klostercharakter ist noch heute vorhanden“, sagt Hotel­
direktor Taenzer. Über den vier Kreuzgängen befinden die 57
Hotelzimmer, teils in den ehemaligen Zellen der Nonnen. Die
Kreuzgänge werden für Pausen und zum Frühstück genutzt.
Im Sommer wird der von den Mauern der Kreuzgänge einge­
rahmte grüne Innenhof auch gern für ein BBQ genutzt.
Das Haus verfügt über zehn individuelle Tagungsräume für
Gruppen von fünf bis 200 Personen. Alle Räume haben Tages­
licht und einige einen Zugang zum Klostergarten. Für exklu­
sive Anlässe eignen sich die Benediktinersäle und die Nonnen­
empore mit ihren hohen Decken und ihrer edlen Möblierung.
Abendveranstaltungen können auch in der Bibliothek, dem
Grünen Salon und der Hotelbar „Non(n)sens“ stattfinden. Das
klösterliche Ambiente werde gern von Hochschulen, Politi­
kern und Firmen genützt, erzählt Taenzer. Und in der Non­
nenempore tagte auch schon der Verkehrsgerichtstag Goslar.
Sehr beliebt ist die Führung durch die zum Kloster gehörende
Brennerei, bei der man nicht nur etwas über die Geschichte
der Schnapsfabrik erfährt, sondern auch zehn Schnäpse vom
Edelkorn über den Holunderblüten- bis zum Haselnuss-Klaren
probieren kann. „Unterwegs mit Kaufmann Berthold“ heißt
eine Erlebnistour, die die Besucher auf eine Zeitreise in ver­
gangene Klosterzeiten entführt und bei der sie erfahren, wie
die Nonnen vor mehr als 300 Jahren hier lebten. Neu ist eine
Whiskey- oder Gin-Verkostung für Genießer und Neugierige,
begleitet von einem Sommelier. Auf Wunsch wird auch eine
Stadtführung in Goslar organisiert oder ein Ausflug zum
Bergwerk Rammelsberg, das zusammen mit der Altstadt von
Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft zum Unesco-
Weltkulturerbe gekürt wurde.
Bärbel Schwertfeger
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