Tagen 4/2017 - page 44

tagen
44
Tagen
04_2017
In den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts schlossen
sich eine Handvoll Hoteliers zusammen, um unter der Feder­
führung des Pinnwandfabrikanten Rudi Neuland aus Fulda
sich damit auseinanderzusetzen, was ein „echtes“ Tagungs­
hotel auszeichnet. So entstand die Kooperation „Exzellente
Tagungshotels“, die mit besonderen Räumen die Lernziele
der jeweiligen Seminargruppen unterstützen wollte. „Damals
steckte die Tagungsbranche noch in den Kinderschuhen.
Wenn wir Hoteliers wussten, wie ein Flipchart zu bedienen
ist, war dies schon ein Fortschritt“, berichtet Gerd Ripp, Inha­
ber von Schloss Rheinfels.
Doch langsam trauen sich Häuser ins Licht der Öffentlichkeit,
die wirklich mehr boten als andere. „Und diese wollten sich
noch besser herausstellen, als Elite eben. Die „Exzellenten Ta­
gungshotels“ waren geboren“, so der Schlossherr von Rhein­
fels. „In den Folgejahren musste die Idee natürlich unterfüttert
werden – wir schrieben uns Qualität, Weiterbildung und ein
Miteinander auf die Fahnen.“
Doch woran lag das „besser sein als die anderen“? Mit Harald
Mintrop von den gleichnamigen Hotels in Essen erinnert sich
ein anderes Gründungsmitglied: „Die Gruppe hatte sich be­
sonders auf das Thema Bedürfnisse des Trainers fokussiert.
„Lernorte“ wollen mehr sein
als Tagungshotels
INNOVATION.
Aus der ehemaligen Hotelkooperation „Exzellente Tagungshotels“ ist die
neue Kooperation „Exzellente Lernorte“ hervorgegangen. Sie umfasst derzeit 17 auf
Seminare, Workshops und Meetings spezialisierte Hotels. Durch ihre Zusammenarbeit
– untereinander und mit der Zielgruppe der Trainer – will die Kooperation auch
Weiterbildungstrends mitgestalten.
Außerdem war Weiterbildung der Mitarbeiter in der Gruppe
das entscheidende Thema und machte den Unterschied.“
Die echte Orientierung am Trainer, der für den Lernerfolg der
Gruppe maßgeblich verantwortlich war, stand also im Mittel­
punkt. Auch wenn sich im Tagungsmarkt in den letzten zwei
Jahrzehnten viel getan hat und dieser unverändert jährlich
wächst, haben die damaligen Schwerpunkte der Kooperation
heute mehr denn je eine Bedeutung. „Während die optimalen
Räume und die Technik heute überwiegend von allen Hotels
zur Verfügung gestellt werden, macht doch die emotional gute
Betreuung durch den Service des Lernorts den Unterschied
aus“, so Mintrop.
Ein „Lernort“ unterstützt Lernziele
So gut die Idee der „Exzellenten Tagungshotels“ war, so kon­
trär verlief die Entwicklung der Kooperation. Verwässerte
Qualitätskriterien, zurückgefahrenes Marketing, permanente
Fluktuation – mit der Kündigung nahezu aller Mitglieder
im Jahr 2015 schien die Idee der Zusammenarbeit am Ende.
Doch einige engagierte Hoteliers um Ripp und Mintrop (wie
Edelbert Lösch von Kloster Hornbach, Markus Göbel vom Gö­
bels Schlosshotel Prinz von Hessen oder Reimer Eisenberg
vom Hotel Anders Walsrode) wollten sich damit nicht zufrie­
dengeben. Sie suchten und fanden in Reinhard Peter, Würz­
burg, einen Verlagspartner, der seit fast 25 Jahren im Wei­
terbildungsmarkt zu Hause ist und seit 15 Jahren die Verant­
wortung beim Wettbewerb „TOP 250 Germany – Die besten
Tagungshotels in Deutschland“ trägt. Die Aufgabenstellung
der Hoteliers an eine neue Kooperation war dabei klar: „Der
Schwerpunkt einer Zusammenarbeit sollte der alte sein. Aber
die Innovationsfreude, die Bereitschaft, neue Ideen für den
Tagungsmarkt zu entwickeln, muss noch weiter in den Vorder­
grund rücken.“ Letztlich braucht jeder Hotelier eine individu­
elle Antwort auf die Frage: „Was muss ich tun, damit ich aus
der Masse der Tagungshotellerie heraussteche.“ Die neue Koo­
peration bekam den Namen „Exzellente Lernorte“. Der Name
weist über das jeweilige Tagungshotel hinaus. Oft kommen
Outdoorangebote und externe Trainingsstationen dazu, um
dem Kunden das optimale Umfeld für seinen Trainingsauftrag
zu bieten. Doch nicht nur der Name der Kooperation ist eine
Selbstverständnis der „Lernorte“
Philosophie.
Die unter der Marke „Exzellente Lernorte“ ver-
sammelten Tagungshotels verfolgen das Ziel, durch ein ent-
sprechendes räumliches Umfeld Lernerfolge zu verstärken.
Alle Häuser orientierten sich an den Bedürfnissen ihrer Ziel-
gruppe und an den neuesten Trends in der Weiterbildung,
um „perfekte Lernbedingungen“ zu bieten. Jedes Hotel
pflegt dabei seinen ganz besonderen Stil. Die Mitarbeiter der
„Exzellenten Lernorte“ sind für Trainer und Personalentwick-
ler Gesprächspartner auf Augenhöhe. Alle Hotels verstehen
sich als Ideengeber für Tagungskunden.
1...,34,35,36,37,38,39,40,41,42,43 45,46,47,48,49,50,51,52
Powered by FlippingBook