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04_2017
Foto: ?Kloster Wöltingerode
Kloster Hornbach.
Die Räume für die Gruppenarbeit sind trotz
aller Modernität Oasen der Ruhe und der Konzentration.
Klosterhotel Wöltingerode.
Im Innenhof des ehemaligen
Barockklosters wird im Freien diskutiert, aber auch gefeiert.
Schon beim Betreten der Halle wird der Gast von den Kontras­
ten überrascht. Links eine bequeme Sitzgarnitur vor einer
wuchtigen, baufällig wirkenden Steinmauer, rechts eine mo­
derne ovale Wendeltreppe mit silberfarbenem Stahlgeländer.
Im Hintergrund erkennt man hinter einer dicken Glaswand
das Mauerwerk eines gotischen Kreuzgangbogens. Der Weg
ins Innere führt um die Treppe herum, vorbei an der versteck­
ten Rezeption zum Eckpunkt zweier Kreuzgänge.
Hier steht man nun und vermisst noch immer das typische
Hotel-Feeling. In den Gängen stehen Regale und Tische mit
hochwertigen Bildbänden und Büchern zum Schmökern,
allerlei Geschenkartikeln, stilvollen Kerzenständern und ge­
füllten Obstschalen. Es gibt gemütliche Korbsessel, aktuelle
Tageszeitungen und eine Tee-Bar, die den Gästen jederzeit
zur Verfügung steht. Kloster Hornbach ist kein gewöhnliches
Hotel. „Unser Haus ist ein Ruhepol“, sagt Edelbert Lösch, mit
seiner Frau Inhaber und Geschäftsführer des außergewöhn­
lichen Hotels in dem kleinen Ort Hornbach in der Südwest­
pfalz. Immer wieder berichten ihm Gäste von dem Gefühl,
dass ihnen in dem Haus die Last von den Schultern falle.
Christiane und Edelbert Lösch sind fest von der Magie des
Ortes überzeugt. Schließlich haben die Benediktiner eines
ihrer bedeutendsten Klöster nicht zufällig genau hier gebaut.
„Schauen Sie sich doch die Ruinen des dritten Kreuzgangs
an“, erklärt Edelbert Lösch und deutet in den Innenhof. „Der
wurde nicht im rechten Winkel zu den anderen beiden Kreuz­
gängen gebaut, weil er nach den Kraftlinien ausgerichtet
wurde.“ Doch um die positive Atmosphäre des Hauses zu spü­
ren, braucht man keine Wünschelrute. Denn mit ihrer durch­
dachten Gestaltung ist es dem Ehepaar Lösch gelungen, die
ursprüngliche Klosteratmosphäre lebendig zu halten.
Jedes Zimmer hat Bezug zum Klosterleben
Die Geschichte des Klosters geht bis auf das Jahr 742 zurück.
Damals gründete der heilige Pirminius die Abtei. Nach seinem
Tod wuchs das Kloster zum religiösen, geistigen und kultu­
rellem Zentrum der Gegend heran, bis es im 17. Jahrhundert
zerstört wurde. Im Mai 2000 wurde das Kloster nach mühe­
voller Renovierungsarbeit als „Viersterne-Plus-Hotel“ wieder
eröffnet. Der Weg zu den Zimmern führt durch die beiden er­
haltenen Kreuzgänge. Sie verbinden die einzelnen Gebäudebe­
reiche, bestehend aus „Haupthaus“, „Abtskapelle“ und „Altes
Ab ins Kloster und
rein in die Stille
KLAUSUR.
Klöster waren schon immer ein Ort der Begegnung, der Ruhe und
Orientierung. Sie strahlen auch heute noch Spiritualität aus. Ehemalige Klöster sind
daher beliebte Orte für Strategietagungen und wichtige Meetings.
Foto: Kloster Hornbach
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