Tagen 4/2017 - page 38

tagen
des heiligen Benedikts. Die Teilnehmer werden in ein Klos­
tergewand gesteckt, tragen sich gegenseitig das Essen auf und
sollen so Wertschätzung in der Gruppe praktizieren.
Tagen im neuen „Kreuth“ der CSU
Den Regeln des heiligen Benedikts können auch die Tagungs­
gäste im Kloster Seeon lauschen. Sie können den Tag mit
einem benediktinischen Morgengruß in der Nikolauskapelle
beginnen, bei dem die Regeln zu Führungskultur, Teamgeist
und maßvoller Lebensführung vorgetragen werden. Auch eine
halbstündige „Morgenlaudes – Benedikt für Manager“ gibt es
auf Wunsch, eine Meditation mit Gregorianischem Choral und
Musik, intoniert auf dem Cembalo.
In dem ehemaligen Benediktinerkloster kann man noch heute
den Geist seiner über tausendjährigen Geschichte spüren.
Gegründet wurde das Kloster bereits 994 und es bestand bis
1803. Nach der Säkularisierung war die Anlage mal Kloster­
brauerei, mal Kurbad und gehörte der Witwe eines brasilia­
nischen Fürsten und einem Verwandten des russischen Zaren.
Die Nazis betrieben hier eine SA-Schule. Später diente das
Kloster als Lazarett und Flüchtlingslager, Polstermöbelfabrik
und Schule des Bundesgrenzschutzes. 1978 sollte Kleinod am
Klostersee in den Besitz der Bhagwan-Sekte gelangen, was die
Erzdiözese München und Freising gerade noch verhinderte
und die Liegenschaft erwarb. Seit 1986 gehört sie dem Bezirk
Oberbayern und seit 1993 ist Kloster Seeon als Kultur- und
Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern wieder der Öffent­
lichkeit zugänglich.
Heute ist das wenige Kilometer nördlich des Chiemsees auf
einer Halbinsel gelegene Kloster mit seinen stuckverzierten
Barockräumen, stillen Gärten und lauschigen Innenhöfen ein
beliebter Ort für Tagungen, Seminare, Ausstellungen und Ver­
anstaltungen. Und Anfang 2017 rückte Kloster Seeon wieder
verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als sich die
Bundestagsabgeordneten der CSU hierher zu ihrer jährlichen
Klausur zurückzogen, nachdem sie viele Jahre in „Wildbad
Kreuth“ tagten. Der historische Gebäudekomplex verfügt über
14 Konferenz- und Seminarräume von 20 bis 300 Quadrat­
metern und eignet sich daher für kleine und große Veranstal­
tungen. Im barocken Festsaal ist Platz für bis zu 199 Personen.
Alle Räume verfügen über Tageslicht, Internetzugang und
modernste Tagungstechnik. Die 89 ehemaligen Mönchszellen
sind heute komfortable Wohnräume. Es gibt einen kleinen
Fitnessbereich mit Sauna. Im Restaurant werden auf Wunsch
auch originelle Hausgerichte aus historischen Rezeptbüchern
kredenzt und mit dem nur hier erhältlichen „Kloster-Seeon-
Urdunkel“ wird das „flüssige“ Vermächtnis“ der Benediktiner­
mönche ausgeschenkt. Die idyllische Voralpenlandschaft und
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