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01/18 personalmagazin
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Anna Röser war die dritte Finalistin,
die am Abend des DGFP Lab ihr Konzept
vorstellte: Die 28-Jährige nutzte beim
Storytelling den Kniff, die eigene Vita
neben die einer Gleichaltrigen zu stellen,
die aus Syrien geflüchtet war. So konn-
te das Publikum Rösers Impuls besser
verstehen, etwas dagegen zu unterneh-
men, dass junge Geflüchtete schlechte
Startchancen im Beruf haben: Sie setzte
– gegen anfängliche Widerstände im Un-
ternehmen – ein Praktikantenprogramm
für Geflüchtete auf, um ihnen einen bes-
seren Start im Job zu ermöglichen. Ihr
Projekt betreffe, so die 28-Jährige, eine
der Grundaufgaben von HR: Perspekti-
ven aufzeigen, Chancen geben, in die
Zukunft führen.
Zuletzt betrat Sergej Zimpel die Bühne
des DGFP Lab. Der 31-jährige Recruiting
Manager bei Pro Sieben Sat 1 berichtete
mit schonungsloser Offenheit von sei-
nem holprigen Karrierestart und warb
in seinem Talk für die Kraft des Netzwer-
kens: Als er in HR begann, hatte er eige-
nen Aussagen zufolge keine Ahnung von
der Materie. Aus der Not machte Zimpel
eine Tugend und gründete das Purple-
Squirrel-Netzwerk, in dem er sich durch
den Austausch mit anderen Personalern
professionalisierte. Denn Netzwerken
bedeutet für Zimpel nicht, nur von den
eigenen Erfolgen zu sprechen – sondern
auch seine Fehler und Unzulänglich-
keiten offen zu zeigen und so von ande-
ren lernen zu können.
HR muss gegen Widerstände gehen
Letztlich hatte nach den Plädoyers der
Juroren das Publikum die Qual der Wahl
zwischen diesen vier ganz unterschied-
lichen jungen Personalern mit ihren
Herzensprojekten. Im Online-Voting
konnte sich dann aber Röser mit ihrem
Flüchtlingsprogramm knapp vor der
Zweitplatzierten Karthaus mit ihrem
Job-swapping-Programm durchsetzen.
Doch am Ende, so schien es, hatten
alle vier gewonnen: Nach der Preisver-
leihung lagen sich die Siegerin und die
anderen Finalisten, die sich während des
Vorbereitungs-Bootcamps angefreundet
hatten, in den Armen und freuten sich
miteinander. So konnten die Zuschauer
auch jenseits der offiziellen Bühne erah-
nen, mit welcher Energie alle vier jungen
Personaler ihre Projekte umgesetzt hat-
ten – auch, wenn sie dafür anfänglich in
ihren Unternehmen schwere Überzeu-
gungsarbeit leisten mussten.
Dass ihnen das auf vorbildliche Wei-
se gelungen ist, hob Rösers Mentor, Ralf
Hocke von der Deutschen Messe, im
Plädoyer für „seine“ Finalistin hervor.
„Anna macht nicht nur, sie geht auch
gegen Widerstände. Genau das muss HR
machen“, so Hocke.
Die HR-Next-Generation-
Award-Siegerin Anna
Röser (oben und links
bei ihrem Vortrag) setzte
sich gegen drei weitere
Finalisten (unten, mit der
Jury) durch.
BILDERGALERIE
Mehr über die Finalisten des HR Next
Generation Award 2017 erfahren Sie
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Award und Ausführliches über die diesjähri-
gen Finalisten lesen Sie unter
© FOTOS: JAN ZAPPNER / RAUM11 AGENTUR FÜR EVENTFOTOGRAFIE