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SZENE
_HR POWER DAYS 2017
personalmagazin 01/18
G
roßes Kino war in Berlin an-
gekündigt. Das „coole“ DGFP
Lab und der „renommierte“
Haufe Talent Management
ipfel wurden unter dem Titel HR Power
Days miteinander verzahnt, sodass sich
insgesamt 400 Teilnehmer am 14. und
15. November über aktuelle Themen zur
digitalen Transformation austauschten -
in Mini-Labs, bei interaktiven Sessions,
Preisverleihungen und großen Keynotes.
Doch der Reihe nach.
Einsicht eins: Experimente lohnen sich
Geplant war alles anders: Die Deutsche
Gesellschaft für Personalführung (DGFP)
hat ihr DGFP Lab zum selben Termin in
Berlin geplant wie Haufe seinen Talent
Management Gipfel. Als die beiden Orga-
nisatoren die Terminkollision im Sommer
feststellten, wagten sie das Experiment,
die beiden etablierten Veranstaltungen
unter dem neuen Titel HR Power Days
zusammenzulegen. „Mit den HR Power
Von
Andrea Sattler
und
Reiner Straub
(Red.)
Days als gemeinsames Format mit der
DGFP konnten wir die Teilnehmer zweier
führender HR-Veranstaltungen vernetzen
und so wichtige Synergien schaffen“, be-
tont Joachim Rotzinger, Geschäftsführer
in der Haufe Group. Auch für Katharina
Heuer, Vorsitzende der Geschäftsführung
der DGFP, ist das Experiment gelungen.
„Wir müssen Vorbild sein für Experimen-
te in Unternehmen. Wir werden nur dann
als Treiber des Wandels ernst genommen,
wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen.
Wir können vernetztes Arbeiten im agi-
len Unternehmen nicht einfach verord-
nen, wir müssen es selber vorleben.“
Einsicht zwei: Raus aus dem HR-Silo
Im Mittelpunkt der zwei Tage stand die
digitale Transformation, nicht die Ver-
besserung von HR-Instrumenten. Janina
Kugel, CHRO von Siemens, zeigte auf, wie
Siemens Innovationen fördern will. Auf
der einen Seite gründete der Vorstand
mit „Next 47“ eine Start-up-Plattform,
die mit einer Milliarde Euro ausgestat-
tet wurde und disruptive Innovationen
hervorbringen soll. Auf der anderen Sei-
te müssten auch im laufenden Geschäft
Innovationen entstehen, um die Zukunft
zu sichern. „Wir brauchen beides“, sagte
Kugel. Durch die Gründung von Start-
ups gibt es auch für die Mitarbeiter
neue Entwicklungsmöglichkeiten. „Jeder
Siemens-Mitarbeiter kann mitarbeiten“,
sagte Kugel und stellte sogleich klar:
„Wer dort arbeiten will, arbeitet auch zu
den Konditionen, die dort gelten.“ Kon-
kret heiße das dann auch, dass Mitarbei-
ter Privilegien aufgeben müssten, die sie
möglicherweise am alten Arbeitsplatz
hatten. „Man kann nicht beides haben:
Die Sicherheit eines Konzerns und das
Arbeitsumfeld eines Start-ups“, so Kugel.
Ursula Schwarzenbart, Head of Talent
Management bei Daimler, stellte das
Projekt „Leadership 2020“ vor, das zu
den großen Transformationsprojekten
in der deutschen Industrie zählt. Schon
bei der Auswahl der 144 Teammitglieder,
die die neue Führungskultur erarbeiten,
ging der Autokonzern neue Wege. Das
Projekt wurde intern ausgeschrieben
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RÜCKBLICK.
Was aus der Not geboren wurde, erwies sich als Musterbeispiel für agiles
Handeln: Die HR Power Days. Fünf Einsichten aus zwei Tagen mit 400 Teilnehmern.
© HAUFE/FOTOAGENTUR FOX