personalmagazin 1/2018 - page 7

01/18 personalmagazin
7
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
... Alexander Toll zum Thema „HR-Design “
Frage eins:
Warum ist gutes Design für HR-
Anwendungen und Prozesse so wichtig?
Alexander Toll:
Das Erste, was wir wahrneh-
men, ist das Erscheinungsbild. Bereits
jetzt fällt unser Gehirn innerhalb von
Millisekunden eine Entscheidung über
Interesse oder Desinteresse. Unser Tür-
steher im Kopf sortiert gnadenlos aus.
Das Design der Anwendung oder des
Produkts entscheidet also, ob wir uns mit
einem Thema näher beschäftigen oder
nicht. Ist das Design ansprechend und
intuitiv, erleichtert es dem Benutzer, sich
damit auseinanderzusetzen. Gutes Design
ist daher eine elementare Voraussetzung
für die Durchschlagkraft und Akzeptanz
von HR-Prozessen und -Anwendungen. So
kann sich HR als zeitgemäßer und profes-
sioneller Partner positionieren.
Frage zwei:
Wie häufig kommt schlechtes
HR-Design vor?
Toll:
Schlechtes oder fehlendes Design ist
der Standard in HR, leider. Oftmals fehlt
es schon an der Auseinandersetzung mit
Drei Fragen an ...
ALEXANDER TOLL
ist HR-Experience-De-
sign-Experte und einer der Gründer der
HR-Strategieberatung „Der Schwarze Falke“.
M
it dem Expofestival Talent-Pro geht am 22. März eine neue Veran-
staltung für Recruiter und Talent Manager im Postpalast München
an den Start. Als Aussteller präsentieren sich Online-Jobbörsen,
Headhunter, Recruiting-Dienstleister, Agenturen, Veranstalter von Recrui-
ting-Events, Beratungen, sowie Anbieter von Software und Tools für Bewer-
ber- und Talent Management, Assessment und Analytics. Zusätzlich ist ein
Rahmenprogramm rund um die Themen Recruiting und Talent Management
mit Experten aus dem europäischen Raum geplant. Angekündigt sind Dr.
Sascha Krause, Industry Head Classifieds bei Google, Oscar Mager, Gründer
von Evertalent, die Social-Recruiting-Expertin Kasia Borowicz sowie Balazs
Paroczay, Vice President of Global Sourcing beim Recruiting-Dienstleister
Cielo und Gründer des Beratungsunternehmens Edlington.
Für Recruiting-Experten
dem Thema. Das fängt bei optisch wenig
ansprechenden Dokumenten und schlecht
verständlichen Vorlagen an und endet
meist in bürokratischen Prozessen und
schwerfälligen HR-IT-Anwendungen. Die
ersten Assoziationen mit HR in vielen Un-
ternehmen: altbacken und unsexy. HR, der
Dinosaurier. Schlechtes Design hat erheb-
liche Nachteile für HR. Es erschwert den
internen Kunden, HR-Dienstleistungen
leichtgängig und effizient in Anspruch zu
nehmen und hindert HR daran, seiner ori-
ginären Aufgabe nachzukommen: Einen
klaren und erlebbaren Wertbeitrag zum
Unternehmen zu leisten. Das ist ein für
alle Partner unbefriedigendes Ergebnis.
Frage drei:
Was können die HR-Abtei-
lungen besser machen?
Toll:
Mit einem Gespür für Farben, klaren
Formen, Bildern und Schriften lassen
sich HR-Produkte und -Prozesse wirk-
samer gestalten und bewerben. Aber es
kommt nicht nur auf die Visualisierung
an. Gutes Design muss emotionalisieren.
Das funktioniert hervorragend, wenn
Sprache nicht als Weichzeichner, son-
dern als Vergrößerungsglas genutzt wird.
Stichwort: Storytelling. Kennt HR darüber
hinaus die Bedürfnisse der internen Kun-
den an den verschiedenen Kontaktpunk-
ten, ist das umso besser. Wir haben sehr
gute Erfahrungen damit gemacht, beim
Design von neuen HR-Produkten oder
beim Re-Design bestehender HR-Leistun-
gen die Kundenbedürfnisse von Anfang
an zu integrieren. Dieser Perspektiv-
wechsel wird in Zukunft noch wichtiger
für die Existenzsicherung von HR.
Recruiting-Experten treffen sich
im März im Postpalast München.
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...94
Powered by FlippingBook