Personalmagazin 8/2018 - page 70

somit rund 54 Prozent darunter. Die Vergütung der Vorstands-
mitglieder ohne HR-Ressort liegt lediglich rund 49 Prozent unter
der durchschnittlichen Vergütung der Vorstandsvorsitzenden.
Mit Personalarbeit beschäftigen sich nur zehn Vorstandsvorsit-
zende in den Dax-30-Unternehmen. Deutschlands bestbezahlte
Personaler führen den Vorstandsvorsitz bei:
• Allianz (Oliver Bäte, 5 Millionen Euro),
• BASF (Kurt Bock, 11 Millionen Euro),
• Deutsche Börse (Carsten Kengeter, 3,6 Millionen Euro),
• Eon (Johannes Teyssen, 6,1 Millionen Euro),
• Heidelberg Cement (Bernd Scheifele, 9,8 Mio Euro),
• Infineon (Reinhard Ploss, 4,3 Millionen Euro),
• Pro Sieben Sat.1 (Thomas Ebeling, 3,5 Millionen Euro),
• RWE (Rolf Martin Schmitz, 2,8 Millionen Euro) und
• Vonovia (Rolf Buch, 5,7 Millionen Euro).
Eine Auffäligkeit im Verhältnis der Vergütung des Vorstands-
vorsitzenden zu jener des CHRO, aber auch zu jener der übrigen
ordentlichen Vorstandsmitglieder ergibt sich bei SAP. Während
sich der SAP-Vorstandsvorsitzende Bill McDermott 2017 mit
21 Millionen Euro über die mit Abstand höchste zugeflossene
Vergütung in den Dax-Unternehmen der vergangenen elf Jahre
freuen konnte, fiel die Vergütung von SAP-Arbeitsdirektor und
Personalvorstand Stefan Ries mit 1,7 Millionen Euro um ganze
92 Prozent geringer aus. Nina Grochowitzki kann das scheinbare
Missverhältnis begründen: „Bei McDermott kam im Jahr 2017
die vereinbarte Langfristvergütung zur Auszahlung – für die
ordentlichen Vorstandsmitglieder kam diese, entweder wegen
noch nicht fälliger Vereinbarungen oder kürzerer Zugehörigkeit
zum Vorstand, hingegen noch nicht zur Auszahlung.“
Auch bei Janina Kugel, Arbeitsdirektorin und Vorstandsmit-
glied bei Siemens, zeigen sich deutliche Abweichungen zum
Gehalt ihrer Vorstandskollegen. Mit knapp 2,8 Millionen Euro
sind ihre Bezüge 74 Prozent geringer als das Gehalt von Sie-
mens-Chef Joe Kaeser, liegen aber auch 43 Prozent unter dem
Gehalt der übrigen Siemensvorstände. Auch hier sind noch keine
Langfristvergütungen zur Auszahlung gekommen – Janina Kugel
hat ihre Vorstandsposition seit Februar 2015 inne.
Ressortzuschnitte: Nur acht Vorstände
kümmern sich ausschließlich um HR
Ein Vorstandsmitglied, das sich alleine um die Belange von HR
kümmert, ist bei den börsennotierten Konzernen die Ausnahme.
Nur acht Dax-Unternehmen, nämlich Adidas (ab Mai 2017),
BMW, Deutsche Telekom, Deutsche Post, SAP, Siemens, Thys-
senkrupp und Volkswagen, hatten 2017 eine Vorstandsposition
besetzt, die ausschließlich das Personalressort innehatte. Die
an diese Positionen 2017 geflossenen Gehälter liegen zwischen
knapp 1,7 Millionen Euro für Telekom-Vorstand Christian Illek
und gut 5,2 Millionen Euro für BMW-Personalvorstand Milagros
Caiña Carreiro-Andree.
Bei den meisten Dax-Unternehmen hat demgegenüber das für
das Personalressort verantwortliche Vorstandsmitglied weitere
Aufgabengebiete inne. Bei der Commerzbank, der Deutschen
Bank, Lufthansa und Fresenius ist es der Bereich Recht, der dem
CHRO zusätzlich obliegt. Bei Daimler, Fresenius Medical Care
und Merck ist der Personalvorstand gleichzeitig für operative
Dr. Bettina Volkens, Deutsche Lufthansa
Dr. Bernd Scheifele
Karl von Rohr, Deutsche Bank
Dr. Ariane Reinhart, Continental
3.793.000 €
3.231.000 €
2.646.000 €
Janina Kugel, Siemens
2.795.000 €
Fotos: Deutsche Lufthansa, Deutsche Bank AG, www.siemens.com/presse, Andreas Pohlmann, Fresenius Medical Care, SAP SE, Deutsche Telekom AG, Beiersdorf AG
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