Personalmagazin 8/2018 - page 78

Die zukünftige Arbeitswelt bietet uns
allen unendlich viele Optionen. Das ist
gut, weil wir auswählen können. Das ist
aber auch schwer, weil wir auswählen
müssen. Profitieren werden zukünftig vor
allem diejenigen, die in der Lage sein wer-
den, schnell und sicher die richtigen Ent-
scheidungen zu treffen. Führungskräfte
und Mitarbeiter diesbezüglich effektiv zu
unterstützen, wird eine vornehme Aufga-
be der Personaler sein.
Führungskräfte, Mitarbeiter
und HR als zukünftige Partner
Um die zukünftige Arbeitswelt erfolgreich
und erfüllend gestalten zu können, wer-
den Führungskräfte, Mitarbeiter und Per-
sonaler ihre jeweiligen Rollen ändern und
ein homogenes Ganzes bilden müssen.
Führungskräfte werden zumManaging
Partner
Ihre Kernaufgabe wird darin beste-
hen, ihren Mitarbeitern Orientierung
und Sicherheit in unbeständigen Zeiten
zu bieten. Dies erfordert eine Vertrau-
ens- und Wertekultur mit „qualitativen
sen und Fähigkeiten entspricht, wichtiger
wäre als Einkommen und Status.
Was Mitarbeiter und Führungskräfte
überhaupt nicht mögen würden, ist, wenn
es statt persönlichen Büros überwiegend
Großraumlösungen gäbe. Die Personaler
sähen das gelassener. Unisono wäre man
nicht davon angetan, wenn es mehr Frei-
berufler und Selbstständige als Angestell-
te gäbe. Seine Arbeit- und Auftraggeber
häufiger als heute zu wechseln, empfän-
den wiederum die Mitarbeiter und Füh-
rungskräfte negativer als die Personaler.
Dies entspricht offenkundig dem bereits
heute weit verbreiteten Wunsch nach in-
haltlicher und emotionaler Substanz so-
wie klarer Orientierung und persönlicher
Geborgenheit in einer stetig oberfläch-
licher und komplexer werdenden Welt.
Die Personaler werden
strategische Partner, haben
aber Sorge vor Outsourcing
Die Befragten – hier vor allem die Per-
sonaler selbst – sind sich sehr sicher,
dass sie im Jahr 2030 eher strategischer
Partner des Managements als operative
Dienstleister sein werden. Dass es dann
keine zentrale Personalabteilung in den
meisten Unternehmen mehr geben wird,
halten Mitarbeiter und Führungskräfte
für recht unwahrscheinlich; die Perso-
naler selbst sind in diesem Punkt jedoch
nicht ganz so sicher.
Besonders positiv fänden es wiede­
rum in erster Linie die Personaler, wenn
sie vom „Verwalter“ zum „Gestalter“
der Arbeitswelt werden und eher stra-
tegische Partner des Managements als
operative Dienstleister sein würden. Ne-
gativ würde von allen Befragten gesehen
werden, wenn besondere Personalma-
nagement-Leistungen überwiegend von
externen Spezialisten angeboten werden
würden, es deutlich weniger unterneh-
mensinterne Personalmanager gäbe und
eine zentrale Personalabteilung in den
meisten Unternehmen nicht existieren
würde. Hier ist deutlich zu spüren, dass
die Personaler ihre Kompetenzen einer-
seits durchaus selbstbewusst einschät-
zen, andererseits aber verstärkt in Sorge
vor wirtschaftlich motiviertem Outsour-
cing von Personalleistungen sind.
Sitzen Bewerber im Vorstellungsgespräch künftig einem HR-Roboter gegenüber?
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HR-Management
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