Personalmagazin 8/2018 - page 68

Sie verdienten 2017 mehr
als je zuvor. Trotzdem
ist ihr Gehaltspaket
langfristiger, transparenter
und nachhaltiger.
weitgehend ausgeschlossen. Der Grund für die zunehmend
auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit setzende Vergütungszu-
sammensetzung liegt in einer rechtlichen Änderung. Der einer
Managervergütung in der Vergangenheit immer wieder unter-
stellten Anfälligkeit für Kurzfristdenke oder gar Zockermenta-
lität wird seit 2009 durch das Gesetz zur Angemessenheit der
Vorstandsvergütung (VorstAG) Einhalt geboten. Mit ihm wurden
Unternehmen verpflichtet, die langfristige variable Vorstandsver-
gütung gegenüber dem Bonus stärker zu gewichten und damit
zu nachhaltigem Wirtschaften zu motivieren.
Diese Rechnung sei aufgegangen, sagt Regine Siepmann. „Wir
sehen seit 2010 eine starke Veränderung in der Vergütungszu-
sammensetzung weg vom Jahresbonus, der auch ein Strohfeuer
entfachen konnte, hin zur stärker gewichteten Langfristvergü-
tung, die eine nachhaltige Performance belohnt.“ Diese Lang-
fristvergütung mit einer Laufzeit von drei bis vier Jahren, komme
nur dann zur Auszahlung, wenn die Gesamtentwicklung des
Unternehmens ebenfalls über einen längeren Zeitraum anhal-
tend gut sei.
Was Personalarbeit wert ist?
Beim einen mehr, beim anderen weniger
Dennoch zeigen sich deutliche Unterschiede beim Gehalt der
einzelnen Top-Manager, denen in den Dax-Unternehmen die
Personalarbeit obliegt. Die Spanne reicht, nimmt man in die
Betrachtung auch die mit HR befassten Vorstandsvorsitzenden
mit auf, von gut 9,84 Millionen Euro Jahresvergütung für den
Heidelberg-Cement-Vorstandsvorsitzenden Bernd Scheifele bis
zu 1,43 Millionen Euro für Zhengrong Liu, Personalvorstand
bei Beiersdorf. Die Gründe hierfür können zum einen in den
unterschiedlichen Ressortzuschnitten der einzelnen Personal-
manager liegen, aber auch in den branchenspezifischen und
unternehmenseigenen Besonderheiten bei der Vergütung. „Setzt
man die zugeflossene Vergütung des Personalvorstands in Re-
lation zur zugeflossenen Vergütung seiner Vorstandskollegen,
so ergibt sich ein uneinheitliches Bild“, erklärt Siepmann. Die
Bandbreite bei den Dax-Unternehmen liege hierbei zwischen
einer um 54 Prozent geringeren bis zu einer um 33 Prozent
höheren Vergütung. Dabei zeige sich, dass die zugeflossene
Vergütung des Personalvorstands bei der großen Mehrheit der
Fälle (62,5 Prozent) unterhalb der Vergütung der Vorstandskol-
legen liegt – oberhalb liegen lediglich 37,5 Prozent. „Innerhalb
eines Dax-Unternehmens liegen aber meist personenindivi-
duelle Vergütungsunterschiede vor“, sagt Grochowitzki. Diese
könnten beispielsweise in einer individuell herausgehobenen
Position im Vorstand begründet sein oder in einer langjähri-
gen Vorstandszugehörigkeit – im Gegensatz zur Erstbestellung
mit reduzierter Eingangsstufe. Eine Übersicht über alle Ge-
hälter der ganzjährig beschäftigten Personalvorstände in den
Dax-30-Unternehmen finden Sie auf der nebenstehenden Seite.
Personalvorstände verdienen viel –
Vorstandsvorsitzende das Doppelte
Die Unterschiede zwischen dem Gehalt der Vorstandsvorsit-
zenden und dem der ordentlichen CHRO sind beträchtlich. Die
Vergütung der Vorstandsvorsitzenden der Dax-30-Unternehmen
erreichte im Jahr 2017 einen Durchschnittswert von 7,2 Millionen
Euro. Die durchschnittliche Vergütung der HR-Vorstände liegt
Milagros Caiña Carreiro-Andree, BMW
Kathrin Menges, Henkel
5.271.000 €
4.320.000 €
Oliver Burkhard, Thyssenkrupp
4.221.000 €
Fotos: BMW AG, Henkel AG, Thyssenkrupp AG
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HR-Management
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