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            ORGANISATION
          
        
        
          _AGILITÄT
        
        
          personalmagazin  08/17
        
        
          Der konkrete Kommunikationsplan
        
        
          sollte verschiedene Kanäle und Instru-
        
        
          mente bündeln. Neben medialer Kom-
        
        
          munikation, etwa über Newsletter und
        
        
          Intranet, ist die persönliche Ansprache
        
        
          kritisch für den Erfolg der Überzeu-
        
        
          gungsarbeit. Ebenso bietet es sich an,
        
        
          Planungsunterlagen in öffentlichen Räu-
        
        
          men auszuhängen, vergleichbare Büros
        
        
          anderer Unternehmen zu besuchen
        
        
          oder einzelne Elemente der Bürokon-
        
        
          figuration auf der bestehenden Fläche
        
        
          nachzubauen. Die ausgestellten Muster-
        
        
          elemente sind für alle Zweifler das klare
        
        
          Zeichen, dass die neue Bürolandschaft
        
        
          definitiv Realität werden wird.
        
        
          Drittens: Sponsorship und Führung
        
        
          Commitment und Engagement der Füh-
        
        
          rungskräfte sind unverzichtbar für den
        
        
          Veränderungsprozess. Manager müssen
        
        
          das Arbeiten in offenen und flexiblen
        
        
          Bürokonfigurationen vorleben. Denn
        
        
          Lounge oder Tischkicker werden ver-
        
        
          waisen, wenn Abteilungs- oder Team-
        
        
          leiter nicht selbst von den neuen Mög-
        
        
          lichkeiten des Büros Gebrauch machen.
        
        
          Darüber hinaus ist die Einbindung der
        
        
          Belegschaft als Mitgestalter („Co-Archi-
        
        
          tekten“) der neuen Bürowelt unerläss-
        
        
          lich. Bewährt hat sich beispielsweise,
        
        
          die Mitarbeiter über  sogenannte „Soun-
        
        
          ding Boards“ einzubeziehen. Ebenso
        
        
          können Ideenwettbewerbe für Namen
        
        
          von Besprechungsräumen oder Abstim-
        
        
          mungen über einzelne Mobiliarelemen-
        
        
          te effektive Elemente der Veränderungs-
        
        
          dramaturgie sein.
        
        
          Um den Wandel der Unternehmens-
        
        
          kultur auf der Arbeitsebene zu unter-
        
        
          stützen, eignen sich Team-Workshops,
        
        
          die im Idealfall vor und nach dem Be-
        
        
          zug der neuen Fläche stattfinden. Im
        
        
          ersten Workshop geht es darum, die
        
        
          veränderte Arbeitswelt insgesamt zu
        
        
          verstehen, Raum für Fragen und Sor-
        
        
          gen der Beschäftigten zu geben und
        
        
          generelle Verbesserungspotenziale in
        
        
          den Arbeitsprozessen zu erkennen und
        
        
          umzusetzen. Zudem sollten Regeln für
        
        
          die zukünftige Zusammenarbeit ver-
        
        
          einbart werden, wie etwa Leitlinien zur
        
        
          Lautstärke oder zum Aufräumen des
        
        
          Arbeitsplatzes im Falle einer „Clean
        
        
          Desk Policy“. Der zweite Workshop, et-
        
        
          wa sechs bis acht Wochen nach Bezug
        
        
          der neuen Fläche, dient dem Austausch
        
        
          von Erfahrungen mit der neuen Arbeits-
        
        
          welt. Die Leitlinien der Zusammenarbeit
        
        
          aus dem ersten Workshop werden über-
        
        
          prüft, und falls erforderlich, werden wei-
        
        
          tere Maßnahmen verabschiedet.
        
        
          Viertens: Qualifizierung
        
        
          Um das Arbeiten in den neuen Struk-
        
        
          turen zu fördern, ist schließlich Hand-
        
        
          lungskompetenz von Führungskräften
        
        
          und Mitarbeitern unerlässlich. Wenn
        
        
          beispielsweise der flächendeckende Ein-
        
        
          satz von Laptops vorgesehen ist, eignen
        
        
          sich „Floor Walker“, die die Handhabung
        
        
          der neuen Technik am Arbeitsplatz ver-
        
        
          mitteln. Ein befragtes Unternehmen hat
        
        
          auch einen „Help Button“ in Bespre-
        
        
          chungsräumen installiert, der bei IT-
        
        
          Problemen genutzt werden soll, um den
        
        
          direkten Kontakt zum User Help Desk
        
        
          herzustellen.
        
        
          Besonders erfolgskritisch ist das zu-
        
        
          künftige Verhalten der Führungskräfte.
        
        
          Sie sind bei der Einführung neuer Büro-
        
        
          welten in zweierlei Hinsicht gefordert.
        
        
          Zum einen sollen sie als Vorgesetzte
        
        
          ihre Mitarbeiter für den Wandel mobi-
        
        
          lisieren. Zum anderen müssen sie ihr
        
        
          eigenes Selbstverständnis und Füh-
        
        
          rungsverhalten anpassen. Schulungen
        
        
          und Führungskräfte-Workshops geben
        
        
          Vorgesetzten Orientierung, wieMitarbei-
        
        
          terführung im neuen Kontext aussehen
        
        
          kann, und bieten ihnen eine Plattform,
        
        
          um ein einheitliches Führungsverständ-
        
        
          nis zu entwickeln.
        
        
          Nachhaltigkeit sichern
        
        
          Mobilisierungsmaßnahmen
        
        
          schaffen
        
        
          Aufbruchstimmung und können den
        
        
          Übergang in die neue Bürowelt erleich-
        
        
          tern, Wunder vollbringen können sie
        
        
          indes nicht.
        
        
          Coworking Space von Wework
        
        
          in der South Bank Lounge,
        
        
          London.
        
        
          © WEWORK