personalmagazin 8/2016 - page 10

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SZENE
_PERSONALMANAGEMENTKONGRESS
personalmagazin 08/16
D
ie Zahlen des Bundesverbands
der Personalmanager (BPM)
sind nach wie vor stark: 1.600
Teilnehmer kamen zum Per-
sonalmanagementkongress nach Berlin.
Erstmals wurden drei Unkonferenzen
ins Programm integriert, das aus über
70 Vorträgen bestand. Darunter befan-
den sich zahlreiche gute Einzelsessions.
Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Unter dem Dreiklang Mensch-Technik-
Organisation zeigte BPM-Präsidentin
Dr. Elke Eller die Herausforderungen für
HR auf und diagnostizierte – auf Grund-
lage einer Mitgliederbefragung – einen
erheblichen Nachholbedarf bezüglich
der Digitalisierung: Eine gute digitale
Reife gebe es nur bei 40 Prozent der be-
fragten Unternehmen, während 90 Pro-
Von
Reiner Straub
(Red.)
zent damit rechnen, dass sie sich in den
nächsten Jahren damit auseinanderset-
zen müssen. Diese Kluft müsse schnell
geschlossen werden, so Eller. Der BPM
wolle seinen Beitrag leisten.
Mit der digitalen Disruption beschäf-
tigte sich auch Christoph Keese in der
ersten Keynote. Aus Sicht des Axel-
Springer-Managers stellen die ameri-
kanischen Internetfirmen eine große
Bedrohung für die deutsche Wirtschaft
dar. Die Digitalwirtschaft erfordere je-
doch ein neues Führungsmodell, Netz-
werke seien Hierarchien überlegen,
so Christoph Keese. Auf lebendige Art
präsentierte er einen Vortrag, den er
wenige Wochen zuvor bei der Konkur-
renz (DGFP) am selben Ort (Berlin)
für dasselbe Publikum (HR-Fachleute)
gehalten hat. Das mag für die meisten
Teilnehmer unproblematisch sein, doch
das Wiederholen von Bewährtem war in
diesem Jahr kein Einzelfall: Christian Il-
lek, Personalchef der Telekom, hatte sei-
ne provokativen Thesen bereits auf dem
DGFP-Kongress vertreten. Richard David
Precht und Professor Manfred Spitzer
hatten schon auf der Zukunft Personal
gesprochen. Um nicht missverstanden
zu werden: Das waren alles gute Vorträ-
ge und für den Großteil der Teilnehmer
vermutlich neu. Doch für den Anspruch,
frischen Wind in die Szene zu bringen,
hat zumindest ein neuer Kopf gefehlt.
Ein Highlight des Kongresses war der
Auftritt von Bundesfamilienministerin
Manuela Schwesig, die grundsätzlich
über die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie sprach. Mit einer grandiosen
Performance inszenierte sich SAP-Per-
sonalvorstand Stefan Ries: In Turnschu-
hen, T-Shirt und Jeans schwebte er mit
Klängen von Udo Lindenberg auf die
Bühne und versuchte mit Coolness, den
Personalern Mut zu machen. Er postu-
lierte drei Erfolgskriterien für eine gute
Personalarbeit: Standardisierung, Sim-
plifizierung und Kundenzufriedenheit.
Und eine weitere Botschaft hatte er im
Gepäck: Zahlen, Daten, Fakten seien für
Personaler extrem wichtig. „Wir brau-
chen dabei kein Big Data, wir müssen
smart denken“, sagte Stefan Ries.
Weniger Strahlkraft
KONGRESS.
Der siebte Personalmanagementkongress des BPM zog 1.600 Teilnehmer
an. Doch inhaltlich wehte in diesem Jahr wenig frischer Wind.
SAP-Personalvorstand Stefan Ries postulierte Erfolgskriterien für Personalarbeit.
BILDERGALERIE
Eindrücke vom diesjährigen Kongress
und von der feierlichen „Nacht der Per-
sonaler“ erhalten Sie in einer Bilderga-
lerie in der Personalmagazin-App.
©BPM
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