personalmagazin 8/2016 - page 7

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... Oliver Erb, den Personalmarketing Innovator 2016
Frage eins:
Wie kamen Sie vor zwei Jahren
auf die Idee, 360-Grad-Videos im Emplo-
yer Branding einzusetzen? So etwas gab
es zu diesem Zeitpunkt noch nicht als
Maßnahme für das Azubimarketing.
Oliver Erb:
Ein Auslöser war, dass ich da-
mals das Ausbildungsmarketing über-
nommen hatte und überlegte, welche
Maßnahmen wir weiterführen sollten
und mit welcher neuen Maßnahme wir
bei der Zielgruppe der Schüler für Auf-
merksamkeit sorgen könnten. Ich war
auf der Suche nach einer ganz neuen
Idee. Gleichzeitig habe ich das The-
ma 360-Grad-Videos/Virtual Reality,
das aus der Ecke der Computerspiele
kommt, immer verfolgt. Mich haben die
Drei Fragen an ...
OLIVER ERB
erhielt von
Westpress und dem W&V
Job-Network den Titel „Perso-
nalmarketing Innovator 2016“
verliehen. Der Personalre-
ferent bei EnBW Energie
Baden-Württemberg hatte als
einer der Ersten 360-Grad-Vi-
deos für das Azubimarketing
eingesetzt.
technischen Möglichkeiten interessiert
– und dann fragte ich mich, warum wir
diese Technik nicht für das Azubimarke-
ting nutzen könnten.
Frage zwei:
Was sind aus Ihrer Sicht die
Vorteile von 360-Grad-Videos für das
Azubimarketing?
Erb:
Die Schüler sind die Zielgruppe mit
den unklarsten Vorstellungen vom Be-
rufsleben. Sie haben zwar irgendwo ein
Praktikum gemacht – aber sie haben
meist noch keine richtig klaren Bilder
von den verschiedenen Berufen. Deshalb
war die grundlegende Überlegung: Wie
können wir Schülern ein konkretes Bild
vermitteln, zum Beispiel wie eine Ausbil-
dungswerkstatt aussieht? Hierfür trifft
die 360-Grad-Technik, bei der sich der
Betrachter virtuell in der Ausbildungs-
werkstatt umschaut, genau unsere Anfor-
derungen. Wir vermitteln Schülern greif-
bare Eindrücke, indem sie sich sozusagen
mitten in den Raum reinstellen und etwas
vom Arbeitsalltag erleben können.
Frage drei:
Wollen Sie weitere 360-Grad-
Videos produzieren?
Erb:
Ja. Zwar werden sie die klassischen
Employer-Branding-Videos nicht erset-
zen. Das sind zwei Formate, die parallel
laufen. Aber wir sind gerade dabei, neue
Videos zu drehen. Kürzlich habe ich mir
einen schönen Sonnenbrand in einem
Hochspannwerk geholt. Dort haben wir
ein Fotoshooting durchgeführt und dann
mit allen Azubis, die vor Ort waren, noch
ein 360-Grad-Video gedreht. Aktuell
ist die Kamera in Hamburg, wo wir ein
Offshore-Büro haben. Danach wird sie in
die Ostsee gehen, zum Windpark Baltic II
der EnBW, damit auch dort Aufnahmen
gemacht werden. Das ist auch ein Vorteil
der eigenen Kamera: Wir können sie ein-
fach an andere Standorte versenden und
die Kollegen bitten, Videos zu drehen. So
entdecken selbst wir noch ganz spannen-
de Arbeitsplätze, die uns vorher gar nicht
bekannt waren.
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