personalmagazin 9/2016 - page 62

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SPEZIAL
_RECRUITING
personalmagazin 09/16
D
ie Reichweite und Möglich-
keiten des Online-Marketings
sind in vielen Branchen
bereits gut etabliert, über-
zeugen durch Resultate. Im Internet-
handel beispielsweise ist das Prinzip
weit verbreitet. Der Einsatz von Online-
Marketing-Maßnahmen wird für die
gezielte Direktansprache potenzieller
Käufer eingesetzt. Während Anbieter ih-
re Produktpaletten bewerben, erfahren
Käufer von Produkten, die für sie rele-
vant sein könnten. Die Ansprache erfolgt
in nativer Form, das heißt in alltäglich
von Kandidaten besuchten Kanälen und
Plattformen, auf den von ihnen favori-
sierten Endgeräten.
Auf den Arbeitsmarkt reagieren
Diese Vorgehensweise kann auch im
Recruiting eingesetzt werden. Mit ei-
ner weitreichenden Direktansprache
Von
Matilda von Gierke
werden latent suchende Kandidaten
erreicht und potenzielle Bewerber noch
vor der eigentlichen Jobsuche aktiviert.
Die Personalsuche mittels Online-Mar-
keting ist eine Reaktion auf den kandi-
datenzentrierten Arbeitsmarkt.
Bei den traditionellen Recruitingme-
thoden wie Anzeigenschaltungen in Job-
portalen oder Branchenplattformen sind
Unternehmen darauf angewiesen, dass
Kandidaten aktiv nach Stellen oder Ar-
beitgebern suchen. Nur dann erfahren
mögliche Bewerber von interessanten
Vakanzen. Spezialisten, die sich in einer
festen Anstellung befinden und keine
akutenWechselabsichten haben, werden
auf diesen Wegen nicht erreicht.
So funktioniert Online-Marketing
Durch den Einsatz von Online-Mar-
keting-Maßnahmen ist es Recruitern
möglich, ihr Inserat zu den Kandidaten
zu bringen, anstatt auf deren Handeln
zu warten. Potenzielle Bewerber wer-
den dort, wo sie sich sowieso alltäglich
online bewegen, auf für sie passende
Stellen aufmerksam gemacht. Dies
ist vergleichbar mit dem Lesen des
redaktionellen Teils einer Tageszeitung:
Die Vakanz wird auf dem Deckblatt be-
worben, nicht hinten im Anzeigenteil.
Es ist kein Geheimnis, dass Millionen
von Nutzerdaten im Internet zur Verfü-
gung stehen. Heutzutage hinterlässt so
gut wie jeder Internetnutzer einen signi-
fikanten „digitalen Fußabdruck“ und ist
somit online erreichbar. Verschiedene
Anbieter ermöglichen die digitale An-
sprache durch die Nutzung dieser Daten.
Zahlreiche Filterfunktionen ermöglichen
das gezielte Definieren einer Zielgruppe,
die auf eine Stelle aufmerksam gemacht
werden soll. Gefiltert werden kann bei-
spielsweise nach demografischen Infor-
mationen, Qualifikation, Standort, Alter,
Geschlecht oder Interessen.
Gefilterte Kandidaten können nun in
ihren favorisierten Kanälen erreicht wer-
den. Zu diesen gehören unter anderem so-
ziale Netzwerke, favorisierte Webseiten,
Suchergebnisse, E-Mail-Postfächer oder
Apps. Ansprechbar sind diese Kandidaten
auf jedem Endgerät, sei es der Computer,
ein Tablet oder ein Smartphone – je nach-
dem, ob sie zu Hause, am Arbeitsplatz
oder unterwegs sind. Sie können also je-
derzeit – und noch bevor sie sich aktiv
auf die Jobsuche begeben – auf passende
Stellen aufmerksam gemacht werden.
Geeignet für fast jede Stelle
Die native Form der Kandidatenanspra-
che bedeutet, dass diese nicht den An-
schein einer Werbung erzeugt, sondern
der Erwartungshaltung auf den jeweili-
gen Kanälen und Endgeräten entspricht.
Die Ansprache erfolgt beispielsweise in
Form einer „Neuigkeit“ auf einem sozia-
len Portal, eines Artikels im Suchergeb-
nis oder eines Banners im E-Mail-Sys-
tem. Mittels Online-Marketing erhalten
Recruiter die Hoheit der Stellendistribu-
tion: Sie entscheiden individuell, welche
Kandidaten wo erreicht werden und wie
sie angesprochen werden.
Generell ist der Prozess für nahezu al-
le Positionen geeignet, sofern potenzielle
Kandidaten definiert und online erreicht
werden können. Von Vorteil sind regio-
nale und demografische Eingrenzungen,
Vom Online-Marketing lernen
TREND.
Mit Methoden des Online-Marketings können Arbeitgeber Kandidaten er-
reichen, die passiv nach einer Stelle suchen – dort, wo diese sich im Netz aufhalten.
Die Ansprache erfolgt in
nativer Form, das heißt
in alltäglich von Kandi-
daten besuchten Kanä-
len und Plattformen, auf
den von ihnen favori-
sierten Endgeräten.
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