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SPEZIAL BAV
_DIGITALISIERUNG
spezial bAV 04/17
Die bAV gehört aufs Smartphone
STUDIE.
Das veränderte Kommunikationsverhalten der Verbraucher ist auch in der
bAV angekommen. Ohne einen mobilen Zugang wird es künftig kaum noch gehen.
Von
Michael Paulweber
D
ie betriebliche Altersver-
sorgung gehört nicht mehr
(nur) auf eng bedruckte Pa-
pierseiten, sondern kurz und
knapp aufs Smartphone. Internetme-
dien, Onlineportale und Apps haben
eine Sogkraft entwickelt, der sich die
bAV-Vermittlung nicht weiter entziehen
kann. Das ist den Personalverantwortli-
chen bewusst, wie aus einer Befragung
von Willis Towers Watson zum Thema
bAV-Kommunikation und Digitalisie-
rung hervorgeht. Zugleich ergeben sich
daraus zwangsläufig mehrere Baustel-
len, die angegangen werden müssen.
Das Handy als Weg zum Mitarbeiter
Wie die Befragung unter rund 100
Vertretern aus unterschiedlich großen
Unternehmen und verschiedenen Bran-
chen zudem aufzeigt, sehen die Perso-
nalverantwortlichen den mobilen Zu-
gang immer stärker als das Medium an,
mit dem man insbesondere auch jene
Mitarbeiter ansprechen kann, die bisher
eher über Offline- als über Onlinekanä-
le erreichbar waren. Das Smartphone
ist ohne Zweifel aus dem Alltag nicht
mehr wegzudenken. Genauso selbstver-
ständlich wie dieses multifunktionale
Mobilgerät sind auch die verschiedenen
Funktionen, die man per Handy mittler-
weile erledigen kann: E-Mails von unter-
wegs checken, schnell etwas einkaufen,
Online-Banking – das alles gehört zum
mobilen Alltag.
Und dieser alltägliche, selbstverständ-
liche Umgang mit dem Smartphone oder
dem Internetzugang am heimischen
Rechner verändert auch die Erwar-
tungshaltungen und das Konsumenten-
verhalten jedes Einzelnen. Das Beispiel
Online-Shopping veranschaulicht das:
Mit wenigen Klicks ist das gewünschte
Produkt gefunden, und nur ein oder zwei
Klicks mehr und das Produkt landet im
virtuellen Warenkorb. Kurz bestätigen
und es wird verschickt. Per Handy kann
jeder verfolgen, wo die Lieferung gera-
de ist. Das alles geht in sehr kurzer Zeit
von überall und sehr nutzerfreundlich.
Dieses Vorgehen ist mittlerweile selbst-
verständlich. Doch gerade, weil diese
Abläufe in ihrer Einfachheit so normal
geworden sind, haben sie das Kommuni-
kationsverhalten stark verändert.
Analog dazu erwarten Mitarbeiter
auch zunehmend, dass sie – genauso wie
in ihrer Rolle als Konsument – schnell,
von überall her und umfassend auf Infor-
mationen ihres Arbeitgebers zugreifen
können. Sie erwarten zudem auch, dass
die Angebote selbsterklärend sind. Ist di-
es nicht der Fall, ist das ein Minuspunkt.
Das Angebot wird dann grundsätzlich
negativer wahrgenommen oder verbleibt
sogar ganz unterhalb der Aufmerksam-
keitsschwelle.
Versierte User, hohe Ansprüche
Die veränderten Anforderungen, die
sich aus dem neuen Kommunikations-
verhalten ergeben, erhöhen auch die
Erwartungen an die Art und Weise, wie
die bAV in Unternehmen erklärt und
dargestellt werden sollte. Die Ansprü-
che der Mitarbeiter steigen in puncto
Einfachheit und Usability. Sie erwarten
neben verständlichen Informationen
auch, dass sie mit wenig Aufwand auf
ihre persönlichen Daten wie zum Bei-
spiel die Gehaltsabrechnung oder spezi-
fische Auskünfte zu ihren individuellen
Ansprüchen zugreifen können.
Die Ergebnisse der Umfrage vonWillis
Towers Watson belegen dies und lassen
sich anhand der folgenden fünf Thesen
zum Thema Digitalisierung rund um die
bAV zusammenfassen:
• Die Effizienz muss drastisch gestei-
gert werden. Das bedeutet: automati-
sieren, standardisieren, manuelle Tätig-
Ein Smartphone macht die
Kommunikation einfacher –
dies sollte HR nutzen, um den
Mitarbeitern das Thema bAV
näherzubringen.
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