personalmagazin bAVspezial 4/2017 - page 6

6
SPEZIAL BAV
_DIGITALISIERUNG
spezial bAV 04/17
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
© SDECORET/SHUTTERSTOCK.COM
D
er Verwaltungsaufwand und
die Furcht vor Haftungsfal-
len gelten als größte Hinder-
nisse der Einführung einer
betrieblichen Altersversorgung bei klei-
nen und mittleren Unternehmen. Bei
den Arbeitnehmern wiederum sind es
meist Informationsdefizite, die einer
größeren Akzeptanz der Betriebsrente
im Wege stehen. Doch in beiden Fällen
zeichnen sich Veränderungen ab: Viele
Arbeitgeber planen den Ausbau digita-
ler Services bei der Kommunikation mit
den Versorgungsberechtigten und in der
bAV-Administration.
Die Gründe für den verstärkten Ein-
satz von Softwarelösungen für die bAV
liegen auf der Hand: Gesetzesände-
rungen und wechselnde Vorgaben durch
Von
Markus Jähnig
die Rechtsprechung greifen regelmäßig
in die Versorgungsordnungen der Unter-
nehmen ein. Dies führt dazu, dass die
Arbeitgeber ihre Verwaltung anpassen
müssen. In einer unübersichtlichen
Versorgungslandschaft mit einer Viel-
zahl von Durchführungswegen können
digitale Portallösungen für die nötige
Rechts- und Datensicherheit sowie für
effiziente Abläufe sorgen.
Im Mittelpunkt steht dabei auch die
Verbesserung in der Kommunikation
gegenüber den Mitarbeitern. Möglichst
„smart“ sollte diese gestaltet werden,
was jedoch angesichts der sperrigen
Materie der betrieblichen Altersversor-
gung nicht immer ganz einfach ist, wie
Mathias Nolle, Leiter Geschäftsbereich
Administration beim Pensionsberater
Longial GmbH, betont: „Die Komplexität
muss durch IT-Systeme übernommen
und dem User einfach präsentiert wer-
den. Wenn dies gelingt, wird bAV als
Mehrwert akzeptiert.“
Smarte Lösungen sind gefragt
Einen der Hauptgründe für die Digi-
talisierung und die Auslagerung der
bAV-Verwaltung an externe Dienstleis-
ter sieht Oliver Irrek, Leiter Innovation
& Consumer bei Mercer, in der damit
verbundenen Entlastung der Personal-
verantwortlichen: „HR steht heute als
Business-Partner stärker in der Ver-
antwortung. Um Kapazitäten für die
anspruchsvolle strategische Personal-
arbeit freizuhalten, werden Routinetä-
tigkeiten deshalb so weit wie möglich
automatisiert.“ Doch es sind nicht allein
Effizienzgewinne, die das Thema vor-
antreiben. „Die jüngeren Mitarbeiter
wollen keine Formulare mehr ausfül-
len und seitenweise Vertragsbedingun-
gen durchgehen, sie sind es gewohnt,
ihre Finanzen und ihre Vorsorge auf
elektronischem Wege zu erledigen.
Portallösungen bieten zudem ideale
Möglichkeiten, um unterschiedliche
Mitarbeitergruppen ohne Streuverluste
anzusprechen.“ Über das Internet lasse
sich Reichweite erzielen, damit erreicht
man alle, nicht nur die Büro- und Bild-
schirmarbeiter, ergänzt Irrek. Außer-
dem sei ein viel spezifischerer Zugang
möglich, da die Portale sich nach Alter
oder Bildungsstand individuell gestal-
ten und gezielt auf die Bedürfnisse der
Mitarbeitergruppen einstellen.
Die betriebliche Altersversorgung folgt
den Erwerbsbiografien der Mitarbeiter
auf dem Fuß und sichert mitunter über
Kompliziert war gestern
MARKTÜBERBLICK.
Mitarbeiterportale und digitale Verwaltung versprechen die bAV
einfacher, schneller und transparenter zu machen. Das Angebot ist vielfältig.
Digitale bAV Verwaltung
soll HR entlasten – so das
Versprechen der Anbieter.
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...36
Powered by FlippingBook