wirtschaft und weiterbildung 7-8/2019 - page 47

wirtschaft + weiterbildung
07/08_2019
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stünde dann ein anderes Thema als das,
mit dem ie heute Ihr Geld verdienen.
Ehrlich „Ja“ sagen zur
persönlichen Eitelkeit
Ein häufiges Motiv, Pressearbeit zu be­
treiben, ist auch der Wunsch, den (Ver­
kaufs-)Wert der eigenen Unternehmung
zu steigern – insbesondere bei Freibe­
ruflern, die im Verlauf von 20, 30 Jahren
mühsam eine Unternehmung mit meh­
reren Mitarbeitern aufgebaut haben. Ir­
gendwann stellt sich ihnen die bohrende
Frage: Was passiert mit meinem Betrieb,
meiner Kanzlei, meiner Agentur, wenn
ich mich zur Ruhe setze? Löst sich mein
Unternehmen dann in Luft auf oder kann
ich es lukrativ verkaufen? Einen ange­
messenen Verkaufspreis zu erzielen,
gelingt ihnen in der Regel nur, wenn ihr
Unternehmen sozusagen eine Marke ist –
mit einer hohen Bekanntheit in den rele­
vanten Kreisen und einem guten Renom­
mee. Auch deshalb beschließen Inhaber
von Agenturen, Kanzleien, Beratungsun­
ternehmen oft irgendwann: Ich investiere
in den kommenden Jahren nochmals
richtig Geld, um mein Unternehmen vom
unbekannten Nischenplayer zu einer re­
lativ bekannten (regionalen) Marke aus­
zubauen – auch wenn das kurzfristig
keine Rendite bringt. Denn dann kann
ich meine Unternehmung in einigen Jah­
ren einfacher (und teurer) verkaufen und
vom Erlös meinen Lebensabend finanzie­
ren.
Weit häufiger ist die Triebfeder, Presse­
arbeit zu betreiben, gerade bei etablierten
Freiberuflern jedoch viel profaner, als das
die bisher genannten scheinbar rationa­
len, weil wirtschaftlichen Gründe sugge­
rieren: Die Berater haben es schlicht und
ergreifend satt, ihr Leben lang No-Names
zu sein.
Es nervt sie zunehmend, dass ihre Kol­
legen X und Y fast jeder kennt, während
sie bei Neukunden (und im Bekannten­
kreis) regelmäßig erklären müssen, was
sie eigentlich tun und welchen Nutzen
das bietet. Sie wollen, dass endlich auch
mal zu ihnen jemand sagt „Neulich habe
ich einen Artikel von ihnen in der Zeitung
gesehen“, um dann ganz bescheiden zu
erwidern: „Stimmt, da hat mich mal wie­
der ein Journalist angerufen und ...“ Von
solchen Eitelkeiten ist bei Lichte betrach­
tet kein Mensch frei.
Kein Dienstleister tickt so rational, so wie
er sich im Businessleben gern präsentiert.
Jeder genießt es, eine Portion Anerken­
nung und Bewunderung zu erfahren.
Warum sollten sie sich diesen Wunsch
also nicht eingestehen? Kein PR-Berater
schaut sie schräg an, wenn sie zu ihm
zum Beispiel sagen „Ich möchte, dass
mein Name so oft wie der meines Kol­
legen XY in der Zeitung steht, denn es
nervt mich, wenn ich dort regelmäßig
sein Konterfei sehe ... und meines nicht.“
Im Gegenteil, der Berater denkt „Endlich
mal eine klare Ansage“ und wird seine
Arbeit immer besser an ihren Erwartun­
gen orientieren.
Bernhard Kuntz
Bernhard Kuntz
ist Geschäftsfüh­
rer der Profilbera-
ter GmbH, Darm-
stadt, die Trainer,
Berater und Coachs bei der Vermark-
tung ihrer Person und Organisation
unterstützt. Er ist Autor der Marketing-
und PR-Ratgeber „Die Katze im Sack
verkaufen“, „Fette Beute für Trainer
und Berater“ sowie „Warum kennt den
jeder?“.
Die Profilberater GmbH
Eichberg 1, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 89659-0
AUTOR
Kurzfristige Ziele.
Ich möchte, dass die Leser der Artikel …
· meine Webseite aufsuchen
· mich anrufen und um nähere Infos bitten
· mir unmittelbar einen Auftrag erteilen.
Mittelfristige Ziele.
Ich möchte …
· meine Bekanntheit steigern
· mit den Artikeln Marketinginstrumente schaffen, die ich
auf meine Webseite stellen und in den Social Media pos-
ten kann und/oder (Noch-nicht-)Kunden als Kompetenz-
nachweise schicken kann.
· erreichen, dass, wenn Personen meinen Namen in Such-
maschinen eingeben, mehr Treffer erscheinen oder wenn
der Fachbegriff „...“ in Suchmaschinen eingegeben wird,
mein Name recht oft erscheint.
Langfristige Ziele.
Ich möchte bei meinen Wunschkunden
den Ruf „Spezialist für ...“ erwerben, um
· höhere Preise erzielen zu können
· leichter an Aufträge zu kommen
· größere (Projekt-)Aufträge zu bekommen
· die Marktbarrieren für meine Mitbewerber spürbar zu
erhöhen
· bei den Redakteuren den Ruf „Spezialist für ...“ haben,
damit sie mich auch eigeninitiativ kontaktieren, wenn sie
„mein“ Thema bearbeiten
· als „Spezialist für ...“ häufiger für Vorträge bei Kongressen
engagiert werden
· eine dicke, fette Pressemappe haben, die ich Kunden zum
Beispiel bei Präsentationen überreichen kann.
PR-Ziele, die erreichbar sind
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