wirtschaft und weiterbildung 10/2018 - page 15

15
wirtschaft + weiterbildung
10_2018
ten des Extrembergsteigers Hans Kammerländer: „Du musst
auch wieder runter!“. Raus aus der Todeszone, weg von der zu
dünnen Luft! Aufstieg um jeden Preis ist sinnlos. Innehalten,
Reflexion und lebenslanges Lernen bringen uns Gelingen und
Zufriedenheit. Köhler hat sich eine Weisheit bei den Freimau-
rern abgeschaut: Bis zu Deinem 45. Lebensjahr bist Du noch
Lehrling, bis zum 60. ein Geselle und erst ab 60 ein Meister.
20 Jahre im Business:
„Vor Kraft kaum laufen können“
Als Köhler auf die Zeit zurückblickte als er bereits 20 Jahre in
seinem Trainer- und Rednerberuf erfolgreich war, rief er kurz
und schmerzlos aus: „Wohl dem, der in dieser Lebensphase
einen guten Freund hat!“ Denn der müsse für einen auf die
Bremse treten und einem zwei Dinge klarmachen: „Du hast
auch noch Familie“ und „Die Welt besteht nicht nur aus Kun-
den“. Ende der Durchsage.
Zehn Jahre im Business:
„Woher weißt Du das eigentlich?“
Wandelbarkeit, Change, Anpassungsfähigkeit, neue Märkte:
Sind das die Schlagworte, die als Trainer und Redner zum Er-
folg führen? „Wie oft hat man sich als Berater schon selbst ver-
ändert? Und wie oft willst Du Dich noch verändern?“, darüber
sollte man nach zehn Jahren Berufserfahrung ehrlich nach-
denken, bevor man anderen den ständigen Wandel als nor-
mal verkauft, mahnt Köhler im Rückblick. „Es ist Zeit, Deine
Glaubenssätze zu überprüfen! Bist Du wirklich Du und lebst
Du Deine Berufung? Oder gibst Du Dich mit Halbwahrheiten
ab? Oder schlimmer noch: Verkündest Du Halbwahrheiten
von der Bühne herab?“ Jeder sei nach einigen Jahren der Be-
rufserfahrung aufgerufen, sein Wissen und seine Quellen zu
überprüfen. Woher stammt das Wissen? Spricht man nur über
Meinungen oder hat man sie selbst erfahren?
Start ins Business: „Mach’ die Kunden reich!“
Jeder, der Redner werden will, sollte sich intensiv für das
„Warum“ interessieren. Ruhm und Headsets, teure Uhren,
schnelle Autos? Das ist in Köhlers Augen alles andere als ein
tragfähiger Antrieb. „Eitle Pfauen“ nennt er die Kollegen, die
sich auf diese Art motivieren. Die alles entscheidende Frage sei
doch: „Warum soll Dir jemand ein Honorar bezahlen?“ Und die
Antwort darauf lautet: „Weil Du ihn reich machst!“ Reich an
Wissen, reich an Informationen und Impulsen, mit denen er im
Berufsalltag etwas Nützliches anfangen kann. Jedes Publikum
sollte von einem Speaker eine Zugabe bekommen, mit der es
nicht gerechnet hat. Köhlers Fazit: „Wer im Zugaben-Modus
ist, wird immer wieder gebucht!“
Dr. Petra Folkersma
Buchtipp.
Hans-Uwe L. Köhler,
„Die perfekte Rede. So
überzeugen Sie jedes Publikum“,
Gabal Verlag, Offenbach 2011,
216 Seiten, 24,90 Euro
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...68
Powered by FlippingBook