wirtschaft und weiterbildung 10/2018 - page 14

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wirtschaft + weiterbildung
10_2018
HANS-UWE L. KÖHLER.
Der Verkaufs- und Führungstrainer,
Keynote Speaker und Buchautor Hans-Uwe L. Köhler
ist ein Urgestein der Weiterbildungsszene. Er wurde
zum Beispiel bekannt mit der These „Verkaufen ist wie
Liebe“. Auf der diesjährigen Jahreskonferenz der German
Speakers Association (GSA) in Berlin verriet Köhler ein paar
Lebensweisheiten, die ihm nach eigenem Bekunden seinen
Erfolg erst ermöglicht haben.
Leise Töne, ja! Leisetreter, nein! Auch einmal leise Töne anzu-
schlagen, das hat Hans-Uwe L. Köhler mit den Jahren gelernt.
Ein Leisetreter war er noch nie. Eher ein Hansdampf in all
den Gassen. Trotzdem interessiert ihn nichts weniger als die
Beweihräucherung seiner Person – aller Bühnenerfahrung zum
Trotz. „Natürlich darf man mir auch applaudieren, wenn man
mir auf dem Gang begegnet“, scherzte Köhler ohne falsche Be-
scheidenheit. Aber eines ist sicher: Er liegt nachts nicht wach,
falls dieser Applaus ausbleiben sollte.
Sein Auftritt vor den Redner- und Trainerkollegen der GSA war
in diesem Jahr nicht darauf fokussiert, mit einem Rückblick
auf eines der erfolgreichsten deutschen Rednerleben Bilanz zu
ziehen. Vielmehr war Köhlers Blick in die Zukunft gerichtet.
Deswegen war die zentrale Frage, die er in seinem Vortrag zu
beantworten suchte: „Was lässt sich aus meiner Lebensreise
für meine Kollegen ableiten?“ Im Klartext: Köhler destillierte
aus seinen Erfahrungen auf der Bühne und im Business fünf
Zugaben, mit denen er seine Kollegen in ganz verschiedenen
Lebensphasen unterstützen wollte.
Da kaum einer weiß, wie Köhler im Jahr 1977 gestartet ist, gab
er zunächst ein wenig von sich preis: Nachdem er über andert-
halb Jahre ein Unternehmen saniert und dabei viel mit Bera-
tern zu tun hatte, dachte er sich: „Das mache ich anders!“ Die
Idee, Trainer und Berater zu werden, war geboren. Und weil
in seinem ersten Seminar nur zwei statt der geplanten zehn
Teilnehmer saßen, wurde er (rein rechnerisch) blitzartig zu
Foto: Martin Pichler
Rückblick auf
41 Jahre als
Keynote Speaker
einem der teuersten Trainer Deutschlands. Die echte Erfolgsge-
schichte begann erst, als er seinen Bauchladen auf eine Bran-
che zuspitzte und so seine „erste Delle ins Universum“ schlug.
40 Jahre im Business:
„Wer will schon 120 werden?“
Zuerst befasste sich Köhler mit der Gegenwart. Er ist seit 40
Jahren in der beruflichen Weiterbildung selbstständig tätig und
hat sich den Ruhestand verdient. Viele gleichaltrige Kollegen
tun alles, um länger und länger auf der Bühne und im Semi-
narraum zu stehen. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden,
meint Köhler. „Wer fit ist, darf am Ball bleiben. Nur künstlich
und um jeden Preis sollte man das Berufsleben (und das Leben
überhaupt) nicht verlängern.“ Köhler brach eine Lanze dafür,
ein Leben als „Gesamtkunstwerk“ zu begreifen und das „Fi-
nale ins Leben reinzuholen“.
30 Jahre im Business:
„Der Abstieg zum Erfolg!“
Nach der Gegenwart blendete Köhler in die Zeit zurück, als
er rund 30 Jahre Business-Erfahrung hinter sich hatte. Seine
Botschaft: „Durchbruch, Gelingen, Gedeihen, Aufstieg: Wenn
das alles ist, was wir im Kopf haben, sind wir in Gefahr, etwas
ganz Wesentliches zu vergessen!“ Köhler sagte es mit den Wor-
Hans-Uwe L. Köhler.
Er trat auf der
„Didacta 2014“ als Christoph Kolumbus
auf. Von ihm leitete er die Botschaft ab:
Führung unter Unsicherheit geht nur, wenn
der Chef Vertrauen zu seinen Mitarbeitern
hat und umgekehrt.
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