wirtschaft und weiterbildung 2/2018 - page 47

wirtschaft + weiterbildung
02_2018
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Coaching-Poster.
Christoph
Bissinger (ganz links)
präsentierte das „Team-
Poster. Die Teilnehmer
nahmen die „Team-Karte“
zum Anlass, Erfolgs-
faktoren zu gewichten.
endlich dazu, neben den sieben vorhan-
denen Postern die sieben bislang nur ent-
worfenen weiterzuentwickeln.“
Der Diplom-Psychologe und Kommu-
nikationstrainer Christoph Bissinger ist
Trainer und Coach in der „Trainerge-
meinschaft Berlin“. Sein Berufsweg führte
vom Outdoorguide zum Psychologen und
schließlich zum heutigen Coach, Trainer
und Posterentwickler der Coaching-Pos-
ter.
Bissingers Poster „Teamschiff“ (Foto auf
dieser Doppelseite ganz links) verhilft
zum Beispiel zu folgenden Einsichten:
• Wir sitzen „alle im selben Boot“, aber
an ganz verschiedenen Positionen.
• In einem Team gibt es typische Rollen:
Kapitän = Führung, Ausguck = Visio-
när, Matrose mit Schraube = Innova-
tor, Matrose mit Kladde = Controller,
Matrose unter Deck = Forscher und so
weiter.
• Durch Nachfragen erhält der Coach
einen schnellen Überblick über tat-
sächliche und gewünschte Rollen. Und
er erhält Informationen, um das Selbst-
mit dem Fremdbild abgleichen zu kön-
nen. Auf würdigende, interaktive Art
holt das Poster seine Betrachter schnell
ins Bild, die sofort beginnen, sich selbst
und andere zu entdecken.
Das Poster „Teamschiff“ gestattet einen
schnellen Teamrollen-Überblick. Es ist
geeignet für Team-Coachings und –Trai-
nings. Es hilft bei der Ziel-Entwicklung
und führt aufgrund der leichten Nachvoll-
ziehbarkeit zu einer starken Transparenz
der Ergebnisse. Folgende Anwendungs-
fragen könnte der Coach stellen:
• Welche Rollen nehmen Sie in ihrem
Team (ihrer Organisation) ein?
• Welche Rollen hätten Sie gern?
• In welchen Rollen sehen die anderen
Sie?
• Welchen Rollen schreiben Sie den an-
deren zu?
Ein weiters Poster ist die „Team-Karte“.
Sie visualisiert in Form einer abenteu-
erlichen Seekarte sechs Erfolgsfakto-
ren wirksamen Teamworks: Aufgabe,
Führung, Struktur, Kultur, Arbeitsweise
und Umfeld. Durch die Grafik bekom-
men Anwender schnell einen Überblick
darüber, dass es insgesamt 40 Kriterien
für eine gelingende Teamarbeit gibt. An-
schließend können sie die Ausprägung
dieser Faktoren samt Kriterien in ihrem
eigenen Team (ihrer Organisation) prüfen
und weiterentwickeln. Die Ausprägungen
der Erfolgsfaktoren können differenziert
bewertet werden, indem einzelne Team-
mitglieder Punkte auf das Poster kleben
(Foto unten). Die dazu passenden Fragen
lauten:
• Wie gut sind die wichtigsten sechs
Team-Erfolgsfaktoren und ihre Krite-
rien in Ihrem Team eigentlich ausge-
prägt (Skalen 0-10) und wie gut sollen
bestimmte ausgewählte Kriterien aus-
geprägt sein (Ziele festlegen)?
• In welcher Phase befindet sich Ihr
Team (siehe dazu Anmerkungen links
am Rand des Posters)?
• Wie stark sind die vier wesentlichen
Mitgliederpotenziale vertreten (siehe
dazu Anmerkungen am rechten Rand
des Posters)?
Die Teilnehmer visualisieren Ihre Antwor-
ten, indem sie die jeweils passenden Ska-
len mit Punkten bekleben und ihre Wahl
dabei kommentieren können.
Der Nutzen für die Ratsuchenden (Coa-
chees) besteht im wesentlichen darin,
dass sie die Gesamtzusammenhänge
bei einem Thema erfassen können. Alle
Poster bieten die Gelegenheit, dass der
Betrachter sich selbst „verorten“ kann
und seine Position in einem Team oder
sein zentrales Problem beim Stressma-
nagement anderen zeigen kann. Gerade
Schüchterne bekommen eine Chance
zur aktiven Beteiligung. Die Poster laden
auch dazu ein, dass man sich gegenseitig
Feedback gibt.
Das wichtigste Instrument ist laut Bissin-
ger aber der Coach, der die Poster ein-
setzt. Er sollte sich eine Präsentationsdra-
maturgie überlegen und kann sich unter
ipps zum
strukturierten Einsatz unterschiedlichster
Poster holen.
Martin Pichler
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