wirtschaft und weiterbildung 2/2017 - page 53

forderung für das ganze Unternehmen
dar. In der Praxis sollte ein Resilienzma­
nagement …
1.
die Achtsamkeit für schwache Signale,
Fehler und kleine Störungen stärken.
Nicht ein Ereignis führt zur Krise, son­
dern das Zusammenwirken mehrerer
kleiner Vorkommnisse
2.
bisherige regelmäßig Vorgehensweisen
hinterfragen, zum Experimentieren
ermutigen und Fehler als Lernchance
nutzen
3.
die Entscheidungsfreude unter Unsi­
cherheit fördern. 100-prozentig „rich­
tige“ Entscheidungen gibt es in einem
volatilen Umfeld nicht mehr
4.
die Fachexpertise „vor Ort“ und die Er­
fahrungen in „diversen“ Teams wert­
schätzen. Sie haben Vorrang
5.
die Konzentration der Kräfte fördern,
um nicht in die Überforderungsfalle zu
geraten
6.
ein positives Teamklima schaffen – mit
umfassender gegenseitiger Information
und dem Gefühl psychologischer Si­
cherheit
7.
eine „Sowohl-als-auch-Haltung“ ent­
wickeln helfen (Stichwort: Ambigui­
tätstoleranz)
8.
funktionierende Kommunikationswege
etablieren und pflegen, Vision und
Werte klären
9.
vielfältige Netzwerke intern und extern
aufbauen
10.
Veränderungskompetenz und innere
Stärke entwickeln.
Diese zehn Punkte dienen der Orientie­
rung, wenn Unternehmen sich fragen,
welche Aufgaben ein Resilienzmanage­
ment haben kann. McManus und ihre
Mitstreiter forderten bereits 2007 in einem
Forschungsbericht: „Systems must be
more flexible or they risk becoming re­
dundant.“ Und genau darauf kommt es
an: Ein Unternehmen sollte mehr denn
je situationselastisch agieren können, um
gestärkt aus Krisen hervorzugehen.
Jutta Heller
Erding.
Hauptgebäude der Hochschule für angewandtes Management (HAM).
Foto: Pichler
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