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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2016
Foto: Spectrum
JUBILÄUM.
Das vor 25 Jahren gegründete Trainingsinstitut
„Spectrum Kommunikationstraining“ hat geografisch seine
Heimat in Berlin. Methodisch liegt die Heimat im NLP.
Seit Bestehen wurden immerhin 122 NLP-Practitioner-
Ausbildungen durchgeführt. Bei vielen Gelegenheiten
arbeiten die Trainer des „Spectrums“ aber inzwischen
methodenübergreifend.
Eigentlich hatten beide vor, in Ruhe zu promovieren. Doch
dann wollten die Diplom-Soziologin Evelyne Maaß und der Di-
plom-Psychologe Karsten Ritschl nur noch spielen. Vor 25 Jah-
ren war die Hochzeit der „Seminarspiele“. Trainer reduzierten
ihren Redeanteil in ihren Seminaren deutlich und ließen statt-
dessen die Teilnehmer „arbeiten“. Sie mussten Rollenspiele ab-
solvieren, um die Wette basteln, Labyrinthe durchqueren und
Bälle jonglieren – immer verbunden mit dem Ziel, soziale und
emotionale Kompetenzen zu entwickeln.
Maaß und Ritschl gehörten schon bald zu den Stars der neuen
Trainingsrichtung. Sie schrieben Bücher wie zum Beispiel
„Phantasiereisen leicht gemacht“ (1996), „Teamgeist: Spiele
und Übungen“ (1997), „Das Spiel der Intelligenz“ (1998). „Es
war für uns interessant zu beobachten, wie lebendiges, lust-
volles und ganzheitliches Lehren und Lernen immer selbst-
verständlicher ein Teil der Weiterbildungslandschaft wurden“,
berichtet Maaß.
Und Ritschl ergänzt: „Inzwischen wissen wir so viel mehr
über Lernen und Lernprozesse, aber es macht uns immer noch
Freude, zusätzliche Wege zu finden, um Menschen für das Ler-
nen zu begeistern.“ Stolz bekennt der Trainer noch heute: „Ja,
wir haben mit Führungskräften getanzt und wir haben uns
mit den Auszubildenden von Bäumen abgeseilt.“ So sei man
zu neuen Ufern aufgebrochen, um einen neuen Lebens- und
Lernabschnitt zu eröffnen. Besonders stolz ist Maaß darauf,
dass sie Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer und Rechts-
Locker lernen beim
„Spectrum Kommu
nikationstraining“
anwälte dazu bringen konnte, an „Werte-Ketten“ zu basteln,
um sich die Sinnhaftigkeit der eigenen inneren Wertestruktur
zu verdeutlichen.
NLP als „methodischer Heimathafen“
Inspiriert wurden beide vom „integralen Ansatz“ des Amerika-
ners Ken Wilber. „Er hat unser Verständnis und unsere Lehre
enorm bereichert“, sagt Ritschl. „Besonders für Trainer ist sein
vielperspektivischer Ansatz ein Muss, um Tiefe zu generieren.“
Im Jahr 2007 widmeten Maaß und Ritschl ihrem Vorbild Wilber
sogar ein eigenes Buch. Es trägt den Titel „Integrale Erwachse-
nenbildung: Ein Konzept für vielperspektivisches Lehren“. Die-
ses Buch gibt Trainern ausführliche Anregungen, ihre Inhalte
für verschiedene Wahrnehmungsperspektiven aufzubereiten
und zu einer Lern-Choreografie zu verbinden. Zahlreiche Pra-
xisbeispiele laden dazu ein, Weiterbildungen lebendig, nach-
haltig und mit allen Sinnen zu gestalten.
Trotz aller Begeisterung für Ken Wilber, wesentlich mehr be-
einflusst wurden Maaß und Ritschl vom Neuro-Linguistischen
Programmieren (NLP). „Unser methodischer Heimathafen war
lange Zeit das NLP“, berichten beide, die zu den ersten ge-
hörten, die in Deutschland NLP-Seminare anboten und dabei
folgende Bilanz vorweisen können:
• 122 NLP-Practitioner-Ausbildungen (zertifizierte Ausbil-
dungen vom Verband „DVNLP“ in Berlin)