wirtschaft und weiterbildung 11-12/2016 - page 9

wirtschaft + weiterbildung
11/12_2016
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Kurz und Knapp
Eine Studie der Bamberger Pro-
fessur für Arbeits- und Orga-
nisationspsychologie ergab
jüngst, dass bestimmte unbe-
liebte Charaktereigenschaften
von Führungskräften – die
sogenannte „dunkle Triade“ –
zu geringer Arbeitszufrieden-
Selbstverliebter Chef als Sprungbrett?
ARBEITSPSYCHOLOGIE
Schulterschluss.
„QBI — Qua-
lifizierungsbausteine inklusiv in
einer dualisierten Arbeitsvorbe-
reitung“ lautet der Name einens
neues Projekts an der Universität
Paderborn. Im Fokus soll hierbei
künftig die Problemlage im Umfeld
des Übergangs von der Schule zum
Beruf stehen — also die tägliche
Arbeit von Berufskollegs. Das Pro-
jekt wird von der EU mit 350.000
Euro gefördert.
Vereinbarkeit.
Die Bundes-
wehr hat ihr Lehrangebot um den
berufsbegleitenden Fernstudien-
gang „Bachelor of Public Adminis­
tration“ erweitert. Das Fernstu-
dium richtet sich an Beamte des
mittleren Dienstes, vergleichbare
Tarifbeschäftigte und künftig auch
an Soldaten auf Zeit. Das duale
Studienformat soll es ermöglichen,
neben dienstlichen und familiären
Pflichten zu studieren und beruf-
lich aufzusteigen.
Offensiv.
Der Bundesverband
mittelständische Wirtschaft hat
vorgeschlagen, jährlich einen Pro-
zentpunkt der Mehrwertsteuer in
eine digitale Bildungsoffensive
zu investieren. Damit stünden
innerhalb von fünf Jahren rund 50
Milliarden Euro zusätzlich zur Ver-
fügung, um den digitalen Investiti-
onsstau in Schulen aufzulösen.
Auch das noch.
Nicht nur stellt
die Digitalisierung die Hochschu-
len vor konzeptionelle Herausfor-
derungen, es gibt offenbar auch
erheblichen Nachholbedarf in
Sachen Infrastruktur. Das zeigt die
aktuelle Ausgabe des Hochschul-
Barometers, eine repräsentative
Umfrage unter deutschen Hoch-
schulleitungen. Das Kernergebnis
in Zahlen: Um ihre Einrichtungen
angemessen ausstatten zu kön-
nen, benötigten die Hochschulen
rund 26 Milliarden Euro.
Wie Führungskräfte besser motivieren
LEADERSHIP
Die Managementberatung „Bain & Com-
pany“ hat anhand einer Befragung von
2.000 Beschäftigten 33 Führungseigen-
schaften von Chefs identifiziert, die
geeignet sein sollen, Mitarbeiter für ihre
Arbeit zu begeistern. Dazu zählen etwa
eine gesunde Selbsteinschätzung, die
Ausdrucksstärke bei der Wiedergabe von
Ideen und Gefühlen sowie das sogenannte
„Empowerment“, also die Bereitschaft,
anderen Raum zur Selbstverwirklichung
zu geben. Bei der Frage, wie viele dieser
Eigenschaften eine Führungskraft benö-
tige, um die Mitarbeiter nachhaltig zu
motivieren, kommen die Studienautoren
zu einem überraschenden Ergebnis: Mit
nur einer der aufgeführten Stärken würden
die Vorgesetzten bereits doppelt so häufig
von ihrem Team als inspirierend empfun-
den. Vier Stärken reichten aus, um von
über 90 Prozent der Kollegen als inspirie-
rend wahrgenommen zu werden. „Unsere
Studie zeigt, dass es auf wenige Stärken
ankommt“, resümiert Bain-Partner Domi-
nik Thielmann. „Den Prototypen der inspi-
rierenden Führungskraft gibt es nicht. Die
Kombinationsmöglichkeiten motivierender
Charakterzüge sind vielfältig.“
heit und Nachteilen für die Kar-
rierechancen der Beschäftigten
führen könnten.
Überraschend dabei: Narziss-
tische Persönlichkeitszüge bei
den Chefs hatten positive Aus-
wirkungen auf die Höhe des
Gehalts und die Beförderungs-
aussichten der Mitarbeiter.
Die Erklärung: Narzisstische
Personen strebten nach posi-
tiven Beziehungen zu qualifi-
zierten Beschäftigten, um von
ihnen anerkannt zu werden
und Selbstwertbestätigung zu
erhalten.
Führungsattribute.
Im Zentrum der 33 zentralen Führungseigenschaften steht die Fähig-
keit, sich auf eine Sache fokussieren zu können – eine Stärke, die Mitarbeitern besonders
bei der täglichen Arbeit hilft.
Foto: Bain & Company
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