wirtschaft und weiterbildung 4/2015 - page 12

aktuell
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wirtschaft + weiterbildung
04_2015
Humor in der Führung? Viele Führungs-
kräfte rümpfen darüber die Nase – besteht
doch die Gefahr, nicht ernst genommen zu
werden. Dass an diesem Vorurteil nichts
dran ist und humorvolle Führungskräfte
unter gewissen Umständen sogar die Nase
vorn haben, hat nun eine Studie der Mann-
heimer Psychologen Alexander Pundt und
Felicia Herrmann gezeigt, die im „Journal
of Occupational and Organizational Psy-
FÜHRUNG
Humorvolle Chefs können punkten
Lächeln.
Chefs mit
sozialem Humor
können laut Studie
bessere Bezie-
hungen aufbauen.
chology“ veröffentlicht wurde. Die Autoren
baten dafür 152 Personen, einen Online-
Fragebogen zu beantworten.
Die Befragten sollten darin den Humor
ihrer Führungskraft beurteilen. Dabei
unterschieden die Autoren sozialen Humor
– etwa, mit anderen freundschaftlich zu
scherzen, um sie zu erheitern – von aggres-
sivem Humor, der durch Auslachen oder
Verspotten zum Ausdruck kommt. Darüber
NETWORKING
WEITERBILDUNG
Mittelstand: Jede dritte Führungskraft
ist ein Netzwerkmuffel
Selbstorganisiertes
Lernen beliebt
Rund ein Drittel der Chefs im
Mittelstand verfügt über kein
berufliches Netzwerk, so das
Ergebnis einer Studie des Unter-
nehmensberaters Baumann
unter 300 Führungskräften.
Männer sind demnach noch
größere Netzwerkmuffel als
Frauen: 37 Prozent der männ-
lichen Teilnehmer geben an,
über gar kein berufliches Netz-
werk zu verfügen. Sie erklä-
ren ihre Abstinenz mit ihrer
beruflichen Beanspruchung.
Bei den weiblichen Befragten,
die wie ihre männlichen Kolle-
gen auch vorwiegend aus mit-
Eine Forsa-Umfrage unter 1.000 Angestell-
ten im Auftrag der Haufe Akademie hat
ergeben, dass Elemente des informellen
und selbstorganisierten Lernens bei Ler-
nern sehr beliebt sind: So landet „Learning
by doing“ (84 Prozent) auf Platz eins der
Weiterbildungsformate ihrer Wahl; 76 Pro-
zent sprechen sich dafür aus, mit Hilfestel-
lungen ihrer Kollegen zu lernen.
Laut der nun vorliegenden Studie wird
die Eigenverantwortung beim Lernen aber
zumindest bei manchen Arbeitnehmern
aus der Not geboren: Obgleich zielgerich-
tete Weiterbildungen bei der großen Mehr-
heit von 80 Prozent der Befragten beliebt
sind, können nicht alle die Weiterbildung
ihrer Wahl absolvieren.
hinaus stellten die Wissenschaftler auch
Fragen zur Beziehung der Probanden zu
ihrer Führungskraft, etwa, wie stark sich
diese mit ihrem Chef identifizierten.
Die Teilnehmer füllten den Fragebogen
nach sechs Wochen erneut aus. Damit
wollten die Studienautoren untersuchen,
wie sich die Beziehung zwischen Proband
und Führungskraft in der Zwischenzeit ver-
ändert hatte, und ob die erste Humorein-
schätzung sich auf die Beziehungseinschät-
zung bei der zweiten Befragung auswirkte.
Die Analyse der Zusammenhänge zwi-
schen den Humor- und den Beziehungs-
bewertungen zeigten: Mitarbeiter, deren
Führungskräfte häufig positiven Humor
nutzten, bewerteten die Beziehung zu ihren
Vorgesetzten nach sechs Wochen positiver.
Zudem identifizierten sie sich mehr mit
ihrem Chef. Mitarbeiter hingegen, deren
Führungskraft aggressiven Humor zeigte,
beurteilten die Beziehung schlechter.
Die Autoren vermuten, dass Mitarbeiter das
humorvolle Auftreten einer Führungskraft
als ein Angebot ansehen, sich mit ihr zu
identifizieren, während aggressiver Humor
eher zu Distanz führt.
telständischen Unternehmen
stammen, sind es hingegen nur
27 Prozent. Damit entkräften
die Ergebnisse das oft gehörte
Vorurteil, dass Frauen weniger
netzwerken als Männer. Doch
auch die, die gut verknüpft
sind, schöpfen nicht alle Mög-
lichkeiten aus: Die beliebteste
Art des Netzwerkens ist näm-
lich mit 26 Prozent der Nen-
nungen der Austausch mit
aktuellen und ehemaligen Kol-
legen. Auch online netzwerken
die wenigsten: Nur 14 Prozent
nutzen Xing, noch weniger Lin-
kedin (fünf Prozent) intensiv.
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