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wirtschaft + weiterbildung
04_2015
aktuell
DCV UND DBVC
Gesellschaftlicher Beitrag
von Coaching gefordert
Zwei Verbände, zwei Vorstände, ein Thema:
Anfang Februar trafen sich die Vorstände
der beiden Coaching-Verbände DCV (Deut-
scher Coaching Verband e.V.) und DBVC
(Deutscher Bundesverband Coaching e.V.),
um sich über die Zukunft ihrer Branche
auszutauschen. In einer zunehmend kom-
plexen Arbeitswelt dürfe Coaching nicht als
„Reparaturbetrieb“ bestehender Strukturen
dienen, so der Konsens. Coaching müsse
nicht nur einen Beitrag für eine lebensge-
rechte Arbeitswelt, den Leistungserhalt
und für die Gesundheit der Stakeholder,
sondern auch zur gesellschaftlichen Ent-
wicklung leisten. Aus diesem Anspruch
ergebe sich, so die Vertreter von DCV und
DBVC, der Auftrag an die Verbände, sich
mit diesen Veränderungen auseinanderzu-
setzen. DBVC und DCV vereinbarten, wei-
ter gemeinsam daran zu arbeiten.
Welche Auswirkungen haben
digitale Technologien auf die
Wertschöpfung von Unterneh-
men, deren Geschäftsmodelle
und betriebliche Prozesse?
Und welche Auswirkungen
haben sie auf die Arbeitswelt
und die gestaltende Rolle von
HR? Mit diesen Fragen setzten
sich Ende Februar die Teilneh-
mer des DGFP Congress 2015
in Berlin auseinander. Dass
HR bei der Digitalisierung eine
entscheidende Rolle spielen
muss, stand dabei außer Frage:
„HR wird über den Erfolg oder
Misserfolg von Unternehmen
entscheiden“, sagte DGFP-
Geschäftsführerin Katharina
Heuer. Der demografische Wan-
del und die digitale Revolution
Katharina Heuer: „HR entscheidet
über Erfolg oder Misserfolg“
DGFP-KONGRESS
Bei einer Preisverleihung Anfang März in
Berlin hat das Great Place to Work Insti-
tut das Gütesiegel „Deutschlands Beste
Arbeitgeber“ vergeben. Die Liste der „100
Besten“ basiert auf den Ergebnissen aus
standardisierten Mitarbeiterbefragungen in
den Unternehmen und Expertenenevaluati-
onen. Darüber hinaus klassifiziert das Great
Place to Work Institut die Unternehmen
nach vier Größenkategorien und zeichnet
jeweils die Gewinner gesondert aus. Dabei
ARBEITGEBERWETTBEWERBE
„Deutschlands
Beste Arbeitgeber
2015“ gekürt
ist dieses Jahr unter den Unternehmen mit
50 bis 500 Beschäftigten die Sepago GmbH
aus Köln auf Platz 1 gelandet. Auf Platz 2
und 3 kommen Netpioneer und St. Gereon
Seniorendienste. In der Größenklasse
501 bis 2.000 Beschäftigte ist die Net App
Deutschland GmbH aus Kirchheim vorne.
Danach folgen W. L. Gore & Associates und
Vector Informatik. Die Klasse mit 2.001 bis
5.000 Beschäftigten führt die Microsoft
Deutschland GmbH aus Unterschleißheim
vor Sick und Ing-Diba an. In der Größen-
klasse ab 5.000 Beschäftigten wurde dieses
Jahr nur ein Unternehmen prämiert: Dow
Deutschland aus Schwalbach. Neben den
Preisen in den fünf Größenklassen vergab
die Jury in diesem Jahr auch Sonderpreise
in den Kategorien „Humanpotentialför-
derndes Personalmanagement“, „Gesund-
heitsförderung“, Demografie“, „Chancen-
gleichheit“, „Kompetenzentwicklung“ und
„Diversity“.
Preisträger.
Aus 601 Unternehmen hat das Great Place to Work Institut die
„100 Besten Arbeitgeber“ gekürt, die Anfang März in Berlin ausgezeichnet wurden.
würden die Arbeitswelt radikal
verändern. Hier seien Politik
und HR gefordert: „Flexible
Beschäftigungsmodelle, agile
Arbeitsformen, neue Schlüs-
selkompetenzen, ungewohnte
Wege im lebenslangen Lernen
und veränderte Führungskon-
zepte“, nannte Heuer als mög-
liche Maßnahmen. Fazit nach
zwei Kongresstagen: HR müsse
die Weichen für die sich verän-
dernde Arbeitswelt jetzt stellen
und dürfe bei der Gestaltung
der digitalen Arbeitswelt nicht
länger warten. Gleichzeitig
sei HR selbst gefordert, eigene
Strukturen, Prozesse und Leis-
tungen zu digitalisieren, um
zur Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen beizutragen.
Foto: Gero Breloer