personalmagazin 03/2016 - page 57

resultierenden Abweichungen der
Personalbedarfe flexibel und schnell
abgeleitet werden.
Erkenntnisse für die Zukunft
Hierauf aufbauend entwickelte das
Unternehmen im nächsten Schritt
ein datenbasiertes Talentmanage-
ment-Modell, das eine Verbindung
zwischen dem Status Quo und den
aus der Planung resultierenden Ziel-
werten herstellt.
Für die Mitarbeiterentwicklung
und Beförderungsplanung lieferte
die Analyse historischer Personalbe-
wegungen unter Berücksichtigung
der gegenwärtigen Finanzkennzahlen
eine wertvolle Erkenntnis: Bedingt
durch Personalentwicklungsentschei-
dungen der Vergangenheit entstanden
im Unternehmen ungewollte „Kar-
rierestaus“, die durch die neue Ver-
knüpfung der Daten für die Zukunft
vermieden werden können. Damit
wurde erstmals ein direkter Zusam-
menhang zwischen Personalmaßnah-
men und der künftigen Entwicklung
der Personalkosten hergestellt.
Auch in Sachen Mitarbeiterfluk-
tuation gab es neue Erkenntnisse:
Historische Personaldaten, gepaart
mit statistischen Methoden und
künstlicher Intelligenz, ermöglichen
Vorhersagen der zu erwartenden
Mitarbeiterfluktuation. Nicht nur für
das gesamte Unternehmen, sondern
auch auf Standort-, Abteilungs- oder
sogar Funktionsebene sind Progno-
sen möglich, wie viele Mitarbeiter das
Unternehmen in den nächsten Jahren
voraussichtlich verlassen werden und
wo Kompetenzlücken entstehen. Die
dahinterliegenden Treiber werden
ebenfalls aufgedeckt und können nä-
her betrachtet werden.
Für das Monitoring der Talent-
management-Aktivitäten hat das
Unternehmen eine Softwarelösung
eingeführt, die für Personaler und
Führungskräfte als mobile App
zur Verfügung steht. Diese gibt den
ermöglichten es, durch die Verknüp-
fung von Finanzkennzahlen, Zahlen
aus der Unternehmensplanung und
Daten zum Personalbestand ein kom-
plexes Modell zu schaffen. Darüber
hinaus wurden Daten aus externen
Datenquellen eingearbeitet. Dazu
zählten Informationen über die Ver-
fügbarkeiten von Kompetenzen am
Arbeitsmarkt, Studienabgängerquo-
ten und Marktwachstumszahlen, um
damit das Talentmanagement im ma-
kroökonomischen Kontext abzubil-
den und zu erklären.
Dieses Modell ermöglichte es, die
Unternehmensstrategie direkt in
konkrete Personalbedarfe auf den
unterschiedlichen Funktionsebe-
nen zu übersetzen. Sollten sich die
Planwerte oder das Unternehmens-
umfeld ändern, könnten die daraus
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Es geht nicht so sehr um
die Menge an Daten,
sondern vor allem um
sinnvolle Analysen.
© IMAGEZOO/CORBIS
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