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06/16 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
glied auch für die Akademie zuständig.
Künftig werde es daher auch eine stär-
kere Zusammenarbeit mit der Hoch-
schule Fresenius und der HHL Leipzig
Graduate School of Management geben,
an der Cognos beteiligt ist. Geplant ist
auch eine Zusammenarbeit mit der Zep-
pelin Universität beim Executive Master
intersektorale Führung & Governance.
Der Studiengang werde neu konzipiert.
„Wir werden dann zwei oder drei Module
beisteuern und unsere Praxiserfahrung
einbringen“, so Geschäftsführer Beck.
Er glaubt, dass sichAkademienkünftig
stärker an Hochschulen binden werden.
Bisher seien diese noch zu schwach und
schafften es nicht, mit ihren Seminar­
angeboten „in Masse zu kommen“. Bei
den öffentlichen Hochschulen fehlten
meist die notwendigen Strukturen und
der Vertriebs- und Renditedruck. Die
Initiative käme eher von den privaten
Hochschulen. „Alle wollen in die Rich-
tung, aber viele sind nicht richtig dafür
aufgestellt“, so der Akademie-Chef.
Seit Kurzem bietet die German Gradua-
te School of Management and Law (GGS)
in Heilbronn ein Leadership-Zertifikat
an, das sich jedoch vor allemmit Manage-
mentthemen befasst. Die „Erfolgsfak-
toren für moderne Führungskompetenz“
sollen dagegen in einer neuen Seminar-
reihe „Soft Skills“ vermittelt werden. In-
halte der ein- oder zweitägigen Seminare
sind unter anderem „Design Thinking“,
„Low Performer oder Minderleister“ und
„Awareness Management“.
Auch die mit dem Bundesverband für
Personalmanager (BPM) eng verbandel-
te Quadriga Hochschule in Berlin bietet
einige Leadership-Seminare wie etwa
zu den Themen „Agile Leadership“ oder
„Neuroleadership“ an. Welche Rolle die-
se Seminare spielen und ob die bisher an-
gebotenen Seminare auch stattgefunden
haben, dazu wollte sich die Hochschule
allerdings auf Nachfrage nicht äußern.
Eine Sonderrolle bei den Business
Schools nimmt die European School of
Management and Technology (ESMT)
in Berlin ein. Bereits bei ihrer Grün-
dung 2002 hat die Hochschule mit dem
damaligen Universitätsseminar der
Wirtschaft (USW) in Schloss Gracht ei-
nen führenden Weiterbildungsanbieter
übernommen und profitiert davon noch
heute im offenen Seminarmarkt. 2014
hatte die Business School insgesamt
2.634 Teilnehmer im Bereich Executive
Education. Über ein Drittel davon waren
Teilnehmer in offenen Programmen,
davon wiederum waren 36 Prozent in-
ternationale Teilnehmer. Es gebe immer
mehr internationale Teilnehmer, die
nach Deutschland kommen und wissen
wollen, was die deutschen Unternehmen
so stark macht und wie Corporate Go-
vernance bei uns abläuft, sagt Christoph
Burger, Senior Associate Dean für Exe-
cutive Education an der ESMT. Fast die
Hälfte der Angebote findet inzwischen
auf Englisch statt. Die deutschspra-
chigen Kurse werden weitestgehend in
Schloss Gracht durchgeführt. Im Herbst
gibt es den neuen Kurs „Innovation als
Unternehmensmodell“ auch auf Deutsch
in Berlin.
Führung sei das wichtigste Thema für
die ESMT, so Burger. Renner seien Semi-
nare für Mitarbeiter, die erste Führungs-
verantwortung übernehmen, sowie das
Seminar zur Führung von Mitarbeitern.
Neu ist das englischsprachige Seminar
„Leading with Psychological Intelli-
gence”, bei dem die Teilnehmer lernen,
wie sie ihre Führungskompetenz durch
ein besseres Verhältnis zu Mitarbeitern,
Kollegen und Vorgesetzten steigern kön-
nen. Ebenfalls neu sind das dreitägige
Seminar „Leadership in Action” sowie
das viertägige Seminar „Understanding
and Leading Change” für Manager von
Change-Prozessen, die sich mit der psy-
chologischen Bedeutung dieser Prozesse
und möglichen Widerständen vertraut
machen möchten.
Den Unterschied zu den nicht-akade-
mischen Anbietern sieht ESMT-Manager
Burger vor allem in der wissenschaftli-
chen Leitung durch Professoren, die auch
zu den Themen forschen. „Die können
schon eine andere Tiefe reinbringen als
ein Trainer“, sagt Burger. Die Professoren
entscheiden ihm zufolge auch, ob ein
Online-Kurs für das jeweilige didaktische
Ziel interessant sei. „Die Erfahrung zeigt,
dass es für die Teilnehmer aus Zeitgrün-
den oft sehr schwer ist, sich online auf
einen Kurs vorzubereiten“, erklärt der
ESMT-Manager.
Dabei ist Burger davon überzeugt, dass
Präsenzkurse auch weiter einen wich-
tigen Stellenwert haben werden, wenn
es darum geht, Verhalten zu reflektieren
und Netzwerke zu bilden.
BÄRBEL SCHWERTFEGER
ist freie Journa-
listin in München und betreibt das MBA-
Portal
„Präsenzkurse bleiben weiterhin wich-
tig, wenn es darum geht, Verhalten zu
reflektieren und Netzwerke zu bilden.“
Christoph Burger, Senior Associate Dean für Executive Education, ESMT
VIDEO
Wie die Digitalisierung die Anforderun-
gen an die Führungskräfteentwicklung
verändert, erläutert Simon Beck im
Video in der Personalmagazin-App.
© YOUTUBE
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