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TITEL
_LEADERSHIP 4.0
personalmagazin 06/16
gische Bedeutung der Führung flexibler
und virtueller Teams.
Notwendiger denn je sei ein ganz-
heitliches Verständnis von Führung. In
Deutschland werde Führung häufig nur
als Mitarbeiterführung verstanden, so
Heuer. Aber es gehe auch um die Füh-
rung von Kollegen, von sich selbst und
auch des Geschäfts. Alleinstellungs-
merkmale der DGFP seien das Thema
„HR“ und insbesondere die Professiona-
lisierungs- und Ausbildungsprogramme.
Künftig wolle man daher noch stärker an
der Schnittstelle von HR und Führung
ansetzen, da HR-Kompetenz auch für
Führungskräfte immer wichtiger werde.
Gefragt: alle Seminare, die da anset-
zen, „wo es weh tut“
Auch bei der Haufe Akademie spiele
Leadership „eine sehr große Rolle“ und
entwickle sich stark mit prozentual
zweistellig wachsenden Teilnehmerzah-
len, sagt Jörg Schmidt, Geschäftsführer
der Haufe Akademie. Am besten liefen
dabei noch immer die Basisthemen wie
„vom Kollegen zum Chef“. Gefragt sei-
en auch alle Seminare, die da ansetzen,
„wo es weh tut“, etwa zum Umgang
mit Komplexität oder Zeitmangel. „Die
Teilnehmer wollen Tools“, so Schmidt.
Aber auch neue Seminare zu Themen
wie „Agilität“ und „Digitalisierung“
würden gut gebucht, wenn auch noch
nicht so stark. „Mit den neuen Organi-
sationsformen verändern sich auch die
Anforderungen an Führungskräfte“,
sagt Schmidt und glaubt, dass „harte
Businessthemen“ dabei künftig stärker
als bisher mit den „soften Leadership-
Themen“ verknüpft werden müssten.
„Gerade beim Thema Digitalisierung
geht es ja nicht nur um Führung und
Selbstreflexion, sondern auch um die
strategische Orientierung und darum,
wie man neue Geschäftsmodelle entwi-
ckelt“, so der Chef der Haufe Akademie.
Um verschiedene Organisationsformen
besser darzustellen, habe man den Haufe-
Quadranten entwickelt, mit dem ein Un-
ternehmen überprüfen könne, wo es sich
auf den beidenVariablen „Steuerung“ und
„Rolle der Mitarbeiter“ einordnen kann,
also ob es zum Beispiel eher mit Weisung
und Kontrolle funktioniert oder wie ein
agiles Netzwerk. „Das Modell wird super
angenommen“, freut sich Akademie-
Geschäftsführer Schmidt. Im Herbst will
man zudem ein eigenes mehrdimensio-
nales Führungsmodell präsentieren, das
der heutigen Komplexität und Dynamik
von Management- und Führungsaufga-
ben gerecht wird und systematisch in die
Produkte und Leistungen der Akademie
einfließen soll. Die Keimzelle für neue
Angebote sei das Produktmanagement,
für das rund 20 Produktmanager im Be-
reich der offenen Seminare aktiv seien,
erläutert Schmidt.
Mit rund 4.000 Veranstaltungen zu
über 800 Themen in diesem Jahr setzt
die Haufe Akademie auf Masse. Laut
Schmidt finden über 90 Prozent der ge-
planten Seminare auch statt, womit man
quasi eine Durchführungsgarantie biete.
Auch Online-Angebote werden immer
wichtiger. So gebe es bereits zahlreiche
Lernmodule zu unterschiedlichen The-
mengebieten, die als Videoseminar oder
Web-based-Training umgesetzt sind und
jeweils eine Stunde dauern. Darunter
sind auch drei Module zu Leadership.
„Im November starten wir zudem zwei
weitere Leuchtturmprojekte im Blended-
Learning-Format für Salesmanager und
ein Junior Management Programm“, er-
klärt Schmidt. Grundsätzlich sei es das
Ziel, den Teilnehmern zu jedem Thema
verschiedene Lernformate wie das Se-
minar, den Online-Kurs und Blended-
Learning-Formate anzubieten.
Trend bei Anbietern:
Kooperationen mit Hochschulen
Großes Potenzial sieht der Haufe-Aka-
demie-Chef in der Zusammenarbeit mit
Hochschulen. Ein erster Schritt dabei
ist ein neues Senior-Management-Pro-
gramm, das die Haufe Akademie zusam-
men mit der Mannheim Business School
anbieten will. Näheres dazu konnten die
Haufe Akademie und die Business School
bislang allerdings noch nicht mitteilen.
Ihre Kooperation mit Hochschulen will
auch die Akademie für Führungskräfte
ausbauen. Seit März 2016 ist Julia San-
der, die frühere Rektorin und Geschäfts-
führerin der SRH Fernhochschule
Riedlingen, als Cognos-Vorstandsmit-
„Selbstreflexion und Persönlichkeitsent-
wicklung spielen eine große Rolle. Das
ist das Fundament, das wir ausbauen.“
Dr. Simon Beck, Geschäftsführer, Akademie für Führungskräfte
„‚Harte‘ Businessthemen müssen künf-
tig stärker als bisher mit den ‚soften‘
Leadershipthemen verknüpft werden.“
Dr. Jörg Schmidt, Geschäftsführer, Haufe Akademie