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2.2019
hand von meteorologischen Daten und
historischen Verbrauchsreihen der Im-
mobilie die Solarstromproduktion sowie
den Strombedarf der Haustechnik, der
Werkstätten und Büros, sorgt für eine dy-
namische E-Fahrzeug-Ladung und steuert
künftig gegebenenfalls auchKlimaanlagen.
All dies verfolgt ein klares Ziel: eine mi-
nimierte Überschusseinspeisung von So-
larstrom ins vorgelagerte öffentliche Netz.
Die Förderung der Eigen-
stromproduktion kann
sich politisch gewollt
noch verschlechtern
Mit Beginn des neuen Jahres droht
genau hier politisches Ungemach. Denn
der jüngste Parlamentsbeschluss zum
Energiesammelgesetz führt zu einer zü-
gigen und stufenweisen Absenkung
Die E-Mobilität wird kommen, in Städten schneller, als viele erwarten. Verwalter
denken landauf, landab über passende Konzepte für ihre Immobilien nach. Wie können
sie Stellflächen, Ladesäulen und Stromversorgung unter einen Hut bekommen?
Grottke. Was tun? Der Austausch dieses
Anschlusses hätte Kosten von 50.000 bis
100.000 Euro verursacht. Nicht eingerech-
net ist die notwendige Stromabschaltung
während des Umbaus über mehrere Tage.
Deswegen mussten die Installationen, die
nicht nur Leitungen, sondern auch Netz-
punkte betrafen, möglichst während des
laufenden Betriebs erfolgen.
Tarife für eigenproduzierten
Strom sollten spürbar güns-
tiger angeboten werden als
für den Netzbezug
Wer Strom tankt, soll künftig zwischen
zwei Tarifen wählen können: einemSolar-
tarif, der nur gerade erzeugten Solarstrom
nutzt, und einem Reststromtarif, der von
den örtlichen Stadtwerken bezogen wird.
Der Solarstromsoll dabei rund zehn Euro-
Foto/Grafik: Hammer
Links: Am Frankfurter Ring in
München hat die Hammer Real
GmbH Ende November 2018
diese Photovoltaikanlage in
Betrieb genommen. Sie ist das
Herzstück eines Pilotprojekts,
das Mieter mit Solarstrom für
E-Fahrzeuge versorgen soll.
Rechts: Auch Premiumhersteller
wie Porsche haben mittlerweile
Elektroantrieb im Sortiment.
»
cent günstiger angebotenwerden. Eine in-
telligente Steuerung hilft dabei, zu ermit-
teln, welche tankenden Fahrzeuge wie viel
Strom brauchen. Installiert werden dafür
Ladepunkte, die dem neuesten Kommu-
nikationsstandard OCCP 1.6 inklusive
Smart Charging Support entsprechen. Die
Gesamtkosten pro Ladepunkt mit Anbin-
dung liegen nach Grottkes Angaben zwi-
schen 7.000 und 8.000 Euro für bis zu 22
Kilowatt Ladeleistung.
Zudem lässt sich auch eine Hierarchie
des Tankens festlegen. Die richtet sich
nicht nur nach dem Entladungsstand der
Batterie, sondern auch danach, welchen
Weg ein Fahrer noch zurückzulegen hat.
Leider müssen diese Daten noch händisch
per App eingegeben werden. „Wir konn-
ten nicht so lange warten, bis der hierfür
vorgesehene Kommunikationsstandard
umgesetzt ist“, so Grottke.
Die Anlage arbeitet ansonsten weit-
gehend automatisiert. Sie ermittelt an-