Immobilienwirtschaft 2/2019 - page 62

der EEG-Einspeisevergütung für diese
Art von PV-Anlagen mit einer Leistung
von mehr als 40 kWp um 12,5 Prozent
Für Grottke ein Unding. Denn gerade im
Bestand sei der Aufwand für PVAufdach-
anlagen oft hoch.
Am Anfang jedes
E-Mobilitäts-Projektes
sollte ein Business
Case Auskunft geben,
ob es sich lohnt
Grottke hält das nicht für sinnvoll.
Denn gerade im Bestand sei der Auf-
wand für Photovoltaik-Aufdachanlagen
oft hoch. Gerade Gewerbeimmobilien im
urbanen Raumnutzen den Stromauch vor
Ort. Hier kann tagsüber erzeugter Solar-
strom netzverträglich eingespeist werden.
Stattet man nur Neubauten mit Photovol-
taik-Anlagen aus, dann kommt die Ener-
giewende zu spät, da die aller
meis
ten Ge-
bäude eine längere Nutzungsdauer haben.
In Bestandsgebäuden können jedoch
allein die notwendigen Umbauten der
Niederspannungshauptanschlüsse, die
Netzanbindung der Photovoltaik-Anlage
sowie weitere notwendige Investitionen,
beispielsweise eine vorherige Dachsanie-
rung oder eine umfangreichere Absturz-
sicherung, den derzeitigen Photovoltaik-
Anlagen-Systempreis von gut 1.100 Euro
je kWp schnell verdoppeln. Das seienKos­
ten, so Grottke, die auch gedeckt werden
müssen.
Genau solche Unwägbarkeiten ma-
chen einen Business Case mit E-Mobilität
nicht gerade leicht. „Man muss wirklich
drauf achten, dass der Benefit die Kosten
übersteigt“, so Andreas Langer aus dem
Bereich Power &Utilities bei Deloitte, der
sich dort unter anderem mit Netzstruk-
turen und E-Mobilität befasst. Zwar gebe
es auch Kunden im Einzelhandel, die sich
E-Ladesäulen für einökologischeres Image
vor das Geschäft stellten. So könnten tat-
sächlich Kunden gewonnen werden, die
wenig preissensibel sind. Letztlich bedarf
es aber dennoch einer soliden Finanzbasis.
Langer unterstützt seine Kunden bei der
„Bei bis zu fünf Lade-
punkten hat man in
größeren Immobilien in
der Regel kein Problem
mit der Netzanbindung
des Gebäudes.“
Matthias Grottke,
Projektkoordinator
EMGIMO bei der Hammer Real GmbH
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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
E-MOBILITÄT
Im Mannheimer Quartier
Franklin ist E-Mobilität mit
eigener Stromerzeugung
fest eingeplant. Entwickler:
Städtische Entwicklungs-
gesellschaft MWSP
Fotos: Hammer Real GmbH; Frank Urbansky; Fraunhofer IAO
1...,52,53,54,55,56,57,58,59,60,61 63,64,65,66,67,68,69,70,71,72,...76
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