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5.2019
unstrukturierten Daten und ausreichend Finanzkraft haben.
Allerdings fehlen aktuell genug mutige, tatkräftige „Transfor-
matoren“, die diese Zukunft abseits des sehr gut laufenden Ge-
schäftes hauptberuflich mitgestalten.
Dabei sind die erwähnten Beispiele der branchenfremden An-
greifer nur ein Ausschnitt aus einer ganzen Fülle an neuen Wett-
bewerbern undThemen, mit denen sich die Immobilienwirtschaft
in den nächsten Monaten und Jahren intensiv befassen muss. Die
Branchenteilnehmer haben nur dann eine Chance, die digitale Im-
mobilienwelt selbst zu prägen, wenn sie sich daran aktiv beteiligen.
Dazu gehört, stets die Technologien im Blick zu behalten, die ent-
lang des Immobilienlebenszyklus – und damit auch in den Tätig-
keitsbereichen aller Akteure der Branche – verfügbar sind bzw. neu
entstehenund vondenPropTech-Unternehmen eingesetzt werden.
Zu den wichtigsten Trends entlang
der gesamten Wertschöpfungskette
zählen derzeit
Building Information Modeling (BIM):
Diese vernetzte, ko-
operative Arbeitsmethode wird zu einem entscheidenden „Game
Changer“. Bauwerke werden dabei über ihren gesamten Lebens-
zyklus hinweg mitsamt allen relevanten Informationen digital
abgebildet. Die sechs Dimensionen eines „digital twins“ (digitaler
Zwilling) ermöglichen den Echtzeit-Austausch und die Zusam-
menführung sämtlicher Daten in einem Ökosystem, um sowohl
den Bau nachhaltiger vorzubereiten und durchzuführen als auch
den Betrieb erheblich effizienter zu gestalten.
Robotik & Drohnen:
Ihr Einsatz führt künftig zu effizienteren
Prozessen und präziseren Ergebnissen in Planung, Bau, Inspek-
tion und Betrieb von Immobilien.
Produktion/Bauen und Material
3D-Druck:
3D-Druck beschreibt ein Herstellungsverfahren,
bei demMaterialien schichtweise aufgetragen und so dreidimen-
sionale Objekte gefertigt werden. Besonders verbreitet ist die
Technologie aufgrund der hohen Individualisierungsmöglich-
keiten schon heute im Einzelteil- und Prototypen-Bau. Es wer-
den jedoch auch schonGroßdrucker beispielsweise für Gebäude-
Rohbauten getestet. Hier schlummert großes Potenzial, um etwa
Kosten und Abfallmenge zu reduzieren.
Sensorik/Intelligente Baumaterialien:
Die Vernetzung von
Bauteilen wie Schrauben, Rohren oder Verbindungsteilen birgt
besonders im Betrieb von Gebäuden immense Vorteile. Vorstell-
bar sind dadurch künftig beispielsweise automatischeMeldungen
über Lage und Zustand eines Objektes. Dies würde Wartungen
undÜberwachungen vereinfachen und effizienter gestalten. Auch
die Qualität von Neubauten könnte so perspektivisch einfacher
festgestellt werden.
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