Immobilienwirtschaft 5/2019 - page 63

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5.2019
BIM-Sanierung: Dachgeschoss
ausbau eines Wohnhauses in
Hamburg-Eppendorf
Umfang: Dachgeschossausbau,
Fassadensanierung, Wohnungs­
umbau
Fläche: ca. 355 m² Neubau
Dachgeschoss, insgesamt drei
Wohnungen mit je 110 m²
Besonderheit: Jede Wohnung
erhält auf dem Dach einen eige­
nen abgetrennten Dachterrassen­
bereich mit Bangkirai-Belag.
B
IMeignet sich zwar besonders für den
Neubau. Aber auch bei anstehenden
Bestandssanierungen kann die Me­
thode, alle Daten eines Gebäudes digital
zu erfassen, wertvolle Dienste leisten. Was
man für den Neubau am Rechner erstel­
len kann, bedarf im Bestand einer zusätz­
lichen Datenerfassung oder Aufarbeitung
der Bestandsdaten. Hierfür gibt es ver­
schiedene Werkzeuge, etwa Erfassungs­
geräte, diemanwie einen Rollkoffer durch
alle Räume einer Immobilie fährt und die
dort alles, was an Objekten wichtig ist –
Leitungen, Anzahl Leuchtkörper, Heiz-
und Kühlsystem, elektrische Anschlüsse,
Fenster, Verschattungssysteme und vieles
mehr – erfassen. Ergänzt wird dies durch
zusätzliche Informationen, etwa durch
Sensortechniken undWärmebildkameras.
Bei Änderungen in der
Planung wissen alle
Gewerke bescheid
Auf Grundlage der gescannten Ob­
jekte und Informationen kann mittels
CAD-Systemen ein 3D-Modell der Be­
standsimmobilie erstellt oder validiert
werden. Geht es nun an die Sanierung,
kann der Planer jedes Gewerk, aber auch
Bauherren, Eigentümer oder Mieterver­
tretungen genau an diesem Modell be­
teiligen, wenn eine so genannte zentrale
Datenumgebung vereinbart und installiert
wurde. Der große Vorteil: Sollte sich eine
Änderung in der Planung ergeben, sind
alle Gewerke sofort informiert und kön­
nen sich darauf einstellen und gleichzeitig
Zeitpläne und Angebote anpassen. Es gibt
praktisch keinen Informationsverlust zwi­
schen Bauherren, Planer, Architekten und
ausführenden Handwerkern. Das wiede­
rum reduziert neben der Fehlerquote auch
den Zeit- und Kostenaufwand während
der Planung.
„Wenn man von vornherein mit
BIM arbeitet, hat man kaum mehr Auf­
wand“, so der auf Baurecht spezialisierte
Rechtsanwalt Dr. Till Kemper von HFK
Rechtsanwälte, Frankfurt/Main. Er ist
Mitglied des Rechtsausschusses des BIM-
Cluster-Hessen sowie Mitbegründer des
BIM-Partnernetzwerks bim2bim, de­
ren Ziel die Vernetzung von Investoren,
Produktherstellern und FM-Unterneh­
men ist. Denn wesentliche Teile der
Foto: Core Architekten
Kein Hype, sondern Gegenwart und Zukunft
E-World, ISH und Hannover Messe rücken Building Information Modeling (BIM) noch stärker
in den Vordergrund. Die Digitalisierung von Immobilien über ihren Lebenszyklus kommt im
Neubau wie im Bestand. Besonders hilfreich ist sie bei energetischer Sanierung.
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