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          6.2018
        
        
          diesen Großwohnsiedlungen soziale Probleme, öffentliche Be-
        
        
          reiche verwahrlosen und strahlen mit ihrem zweifelhaften Ruf
        
        
          auf umliegende Viertel aus. Wo niemand mehr investieren mag
        
        
          und Mieter sich wenig kümmern, setzen sich schnell Abwärts-
        
        
          spiralen in Gang.
        
        
          Man sieht es nicht an der Fassade: Sozial
        
        
          wohnungen entstehen heute eher zusam
        
        
          men mit frei finanzierten Einheiten
        
        
          Sozialwohnungen entstehen heute eher in Häusern zusam-
        
        
          men mit frei finanzierten Einheiten. „Man sieht es nicht an der
        
        
          Fassade“, bekräftigt Rico Kallies, der für Berlin zuständige Pro-
        
        
          jektleiter bei Bonava; die Skandinavier gehören mit ihrem Fokus
        
        
          auf Objekte im mittleren Preissegment zu den größten Entwick-
        
        
          lern in Deutschland. Der Chef des Immobilienunternehmens
        
        
          Revitalis Real Estate, Thomas Cromm, bestätigt das nach au-
        
        
          Es scheint so, als habe
        
        
          vor allem der Bund
        
        
          beim Thema Immobilien
        
        
          nur noch Sozialwoh-
        
        
          nungen im Kopf ...
        
        
          Ungeliebten
        
        
          »
        
        
          Foto: Anze Furlan, Thomas Bethge/shutterstock.com
        
        
          zahlreiche Sozialwohnungen in den vergangenen Jahren aus der
        
        
          Bindung gefallen sind und dem freien Markt zugeführt wurden,
        
        
          verschärft die Situation: 2016 gab es bundesweit weniger als halb
        
        
          so viele geförderte Wohnungen wie zuWendezeiten. Länder und
        
        
          Kommunen stehen folglich mit dem Rücken zur Wand. Der Ber-
        
        
          liner Senat fördert den sozialenWohnungsbau ebenso wieder wie
        
        
          Thüringen; Bayern kurbelt die Bautätigkeit auf seinem Hoheits-
        
        
          gebiet an, andere Länder ziehen nach. Und nun soll es auch auf
        
        
          Bundesebene ganz schnell gehen: Das Bundesfinanzministeri-
        
        
          um will das Grundgesetz um einen Artikel ergänzen und es dem
        
        
          Bund damit ermöglichen, wieder gezielt den Bau von sozialem
        
        
          Wohnraum zu fördern. EinMinisteriumssprecher bestätigteMe-
        
        
          dienberichte, dass sich ein entsprechender Referentenentwurf in
        
        
          der Abstimmung befinde.
        
        
          Die so womöglich in den kommenden Jahren zu errichten-
        
        
          den Wohnungen sollen dabei wenig mit den stereotypen Block-
        
        
          siedlungen von zweifelhafter architektonischer Qualität aus
        
        
          den 1960er und 1970er Jahren gemein haben, die Planern und
        
        
          Bürgern Schauer über den Rücken jagen: Häufig ballen sich in