 
          
            EDITORIAL
          
        
        
          
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          6.2018
        
        
          Liebe Leserinnen, liebe Leser,
        
        
          immer wieder schreibe ich über Zukunft. Die Vergangenheit wurde ver-
        
        
          nachlässigt: Dabei glorifizieren wir Dampflok, Zeppelin & Neuschwanstein
        
        
          geradezu. Viele früher gebaute Immobilien sind Teil unseres kulturellen Erbes.
        
        
          Vieles aus der Vergangenheit bringt uns weiter. Prognosen gehören eher nicht
        
        
          dazu. Zu selten treffen sie die Realität von heute. Die Bundesregierung hat in
        
        
          den 90er-Jahren aufgehört in den Wohnungsbau zu investieren, denn Demos-
        
        
          kopen gaben falsche Voraussagen ab. Vor 30 Jahren erdachte man auch die
        
        
          futuristische Stadt von 2018. Das Ergebnis ist leider enttäuschend – niemand
        
        
          sah die digitale Welt voraus. Prognosen, die Realität werden könnten, sind
        
        
          leider so verrückt, dass niemand an sie glaubt.
        
        
          Die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart: Stuttgart 21 wird aufgrund von
        
        
          Planungen des Jahres 1991 gebaut. So wird der neue Bahnhof nicht dem Zeit-
        
        
          geist entsprechen, wenn er denn einmal öffnet. Eine IT-Lösung wird demge-
        
        
          genüber noch während der Realisierung weiter geplant. Immobilienwirtschaft,
        
        
          lerne von digitaler Denke.
        
        
          Immer mehr Forscher meinen, da eh alles anders komme als prognostiziert,
        
        
          solle man nicht allzu viel über Zukunft nachsinnen. Doch Planung, Genehmi-
        
        
          gung, Bauen und sonstige Prozesse dauern lange (Anfang 2018 wurde endlich
        
        
          der CBRE-empirica Leerstandsindex für 2016 veröffentlicht). So kommen wir
        
        
          um ein paar Gedanken dazu, wie es mal sein soll, wenn‘s fertig ist, nicht he-
        
        
          rum. Wir sollten uns mehr beeilen. Sonst gibt es noch mehr Prognosen. Und
        
        
          das kann keiner wollen.
        
        
          Ihr
        
        
          Geschwindigkeit und Zeit
        
        
          „Vieles Vergangene hat Aus-
        
        
          wirkungen auf die Gegenwart.
        
        
          Zum Beispiel Prognosen. Da sie
        
        
          meist nicht zutreffen, müssen
        
        
          wir schneller werden ...“
        
        
          
            Dirk Labusch
          
        
        
          , Chefredakteur