 
          
            E
          
        
        
          s war nichts weniger als eine 180-Grad-Wende: Kurz nach
        
        
          ihrem Antritt erklärte die neue Bundesregierung, wieder
        
        
          in den geförderten Wohnungsbau einsteigen zu wollen –
        
        
          mehr als zehn Jahre nachdem sich der Bund aus der di-
        
        
          rekten finanziellenUnterstützung von so genannten Sozial
        
        
          wohnungen verabschiedet hatte. Damals war man nicht davon
        
        
          ausgegangen, dass der Bedarf anWohnraumnennenswert steigen
        
        
          werde, und seither zahlt Berlin lediglich Ersatzgelder an die je-
        
        
          weiligen Landesregierungen; sie sollten planmäßig und gemäß
        
        
          dem Grundgesetz im nächsten Jahr auslaufen. Angesichts des
        
        
          wachsenden Drucks auf den Wohnungsmarkt in Großstädten
        
        
          hatte die frühere Bundesbauministerin Barbara Hendricks diese
        
        
          Kompensationsmittel in den Jahren 2016 und 2017 bereits auf
        
        
          je 1,5 Milliarden Euro verdreifacht. Daraufhin zogen die Bau-
        
        
          genehmigungen für geförderte Mietwohnungen tatsächlich an,
        
        
          2016 waren es mit einem Plus von fast 68 Prozent knapp 25.000.
        
        
          Notwendig wären Hendricks zufolge gleichwohl mehr als
        
        
          drei Mal so viele gewesen – nicht nur wegen der wachsenden
        
        
          Herausforderungen in Ballungsräumen. Auch der Umstand, dass
        
        
          Die Renaissance einer
        
        
          Mit dem Wiedereinstieg in den geför-
        
        
          derten Wohnungsbau hofft der Bund
        
        
          auf ein Wundermittel, um die Wohnungs-
        
        
          not in Ballungsräumen zu lindern. Aus
        
        
          Fehlern der Vergangenheit will man bei
        
        
          Neubauten lernen. Doch für die Immobi-
        
        
          lienwirtschaft bleiben Sozialwohnungen
        
        
          ein renditeschwaches und umstrittenes
        
        
          Instrument.
        
        
          
            SOZIALIMMOBILIE
          
        
        
          
            10
          
        
        
          POLITIK, WIRTSCHAFT & PERSONAL
        
        
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