Immobilienwirtschaft 12/2018 - page 65

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2-01.2019
Die Kombination von Gebäudeleittechnik und Energiemanagement ist sogar in gut ausge-
rüsteten Immobilien kaum Praxis. Die Angst vor dem Unbekannten verhindert selbst noch
in Zeiten der Digitalisierung ihr Zusammenführen. Doch es gibt Rezepte gegen die Phobie.
können schneller erfasst und bewertet
werden. Bisher, so Mack, arbeiteten sie
teils noch mit bis zu zehn verschiedenen
Systemen. Doch diese könnten verein­
heitlicht und alle Daten wie beschrieben
gemeinsam erfasst und bewertet werden.
Das gelte auch für alle Arten von War­
tungen und das Vorbeugen vonVerschleiß
an Maschinen oder Anlageteilen der Ge­
bäudeautomation.
Praxisbeispiel Bosch-Werk Hom-
burg:
Ein gutes Beispiel für solch eine Lö­
sung ist das eigene Homburger Werk, das
mehrere Millionen Diesel-Komponenten
pro Jahr produziert. Mit Hilfe der Energy
Platform implementierte das Werk eine
ganzheitliche und erweiterbare Lö»
Werte, um Abweichungen in den Ver­
brauchsmustern umgehend zu erkennen.
Bei Unregelmäßigkeiten des Ener­
gieverbrauchs erhielten Mitarbeiter so­
fort eine Information, um entsprechende
Korrekturmaßnahmen vorzunehmen.
Diese Plattform kann mit dem Building
Integration System (BIS), das vor allem
den Sicherheitsaspekt von Immobilien
berücksichtigt, gekoppelt werden. Das
System EffiLink bietet zudem Fernüber­
wachung und Fernwartung von Gebäude­
anlagen. Mit dieser Lösung können bis zu
60 Prozent aller Störungen schnell beho­
ben werden, ohne dass ein Techniker vor
Ort sein muss.
Gerade in diesem digitalen Zusam­
menspiel von technischer Gebäudeaus­
rüstung, Gebäudeleittechnik und Ener­
giemanagement schlummern die größten
Potenziale für eine effiziente Verwaltung
von Immobilien, und das nicht erst in
ferner Zukunft. Eine Voraussetzung da­
für ist das Internet of Things (IoT). „Je
mehr Geräte über IoT miteinander kom­
munizieren, desto mehr Möglichkeiten
und Vorteile ergeben sich. Unsere Kun­
den können daraus neue wertschaffende
Dienstleistungen und Lösungen entwi­
ckeln“, so Mack.
Als Beispiel nennt er den schon er­
wähnten kontinuierlichen Abgleich von
Energieerzeugung und -verbrauch in In­
dustrie- und Gewerbeimmobilien. Durch
eine Kombination mit BIS könne der Be­
trieb vonGebäuden und Produktion ganz­
heitlich überwacht und gesteuert werden.
Dies erhöhe sowohl die Betriebssicherheit
in der Produktion als auch die Effizienz für
dieMitarbeiter vor Ort. So könne bei einer
vomBIS angezeigten Störungsmeldung an
einer Fertigungsstraße direkt auf die von
der Energy Platform erfassten Betriebs
zustände der Maschinen zugegriffen wer­
den, um Fehler schnell zu analysieren.
Für Immobilienverwalter bringt das
ganz konkrete Vorteile. Sämtliche Abläufe
Insbesondere für Corporate Real Es­
tateManager ergeben sich durch die kom­
plette digitale Erfassung und Aufzeich­
nung ihrer Immobilien einige Vorteile.
Der Ist-Zustand, so Lachauer, sei einfach
aufzunehmen und zentral zu verwalten.
Wenn man die Daten etwa Wartungs-
oder Reinigungsfirmen zugänglichmache,
könnten diese sich schon vorab ein Bild
von den Gegebenheiten machen. Das ver­
einfache nicht nur die Angebots
erstellung,
sondern senke generell Kosten – so etwa
für notwendige Leitergrößen ohne Ob­
jektbesichtigung.
Unregelmäßigkeiten
im Energieverbrauch
sofort erkennen
Ist eine Immobilie erst einmal erfasst,
können diese Daten nicht nur Wartungs­
arbeiten vereinfachen, sondern auch mit
vorhandenen Systemen wie der Gebäu­
deleittechnik oder dem Energiemanage­
mentsystem verbunden werden. Die
passenden Plattformen dafür bietet etwa
Bosch an.
Die Energy Platform des Unterneh­
mens ist ebenfalls cloudbasiert, erfasst und
analysiert Energie- und Prozessdaten und
visualisiert diese als aussagekräftige Kenn­
zahlen inklusive Effizienzbewertung. „Wir
führen dabei Daten aus verschiedenen
Quellen zusammen, wie beispielsweise
Messwerte von Zählern und Sensoren,
Informationen der Gebäudeleittechnik
oder produzierte Stückzahlen“, so Jens
Mack, Leiter Sales & International Busi­
ness Europe bei Bosch Energy and Buil
d
ing Solutions.
Produzierende Unternehmen könnten
dann selbst für einzelne Maschinen oder
auch mehrere Anlagen über verschie­
denste Standorte hinweg die Effizienz
vergleichen und Optimierungen planen.
Gleichzeitig analysiere die Plattform alle
„Wir führen etwa Mess-
werte von Zählern und
Sensoren, Informationen
der Gebäudeleittechnik
oder produzierte Stück-
zahlen zusammen.“
Jens Mack,
Leiter International
Business Europe bei Bosch Energy and
Building Solutions
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