Immobilienwirtschaft 12/2018 - page 67

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Raumtemperatur – und zwar signifikant“,
so Göppel. Hierfür habe der Gesetzgeber
die unterjährige Verbrauchsabrechnung
verpflichtend eingeführt. Dieser Bereich
der künstlichen Klimaintelligenz werde
sich in den kommenden Jahren weiterent­
wickeln, damit die errechneten Energie­
standards in Gebäuden auch tatsächlich
erreicht würden.
Praxisbeispiel Umbau einer Fir-
menzentrale zu digitalisierten Woh-
nungen:
Diese Möglichkeiten und IoT
nutzend, realisieren die Töchter der no­
ventic group, von KALO und Qundis bis
zum strategischen Partner PPC, gerade
ein Projekt im hessischen Rüsselsheim.
Dort wird die ehemalige europäische Fir­
menzentrale von HP in voll digitalisierte
Wohnungen verwandelt. Die Unterneh­
mensgruppe sorgt für eine Infrastruktur,
die alle Verbrauchsdaten des Gebäudes
spartenübergreifend sammelt und so
etwa einen Kommunikationskanal zwi­
schen Mieter und Verwalter ermög­
licht oder die Grundlagen für Ambient
Assisted Living (AAL), betreutes und
überwachtes Wohnen, legt. Die Prozesse
würden vereinfacht und beschleunigt,
die Präsenztermine vor Ort drastisch
reduziert sowie präziser durch weniger
händische Erfassung oder Überträge.
Die Kommunikation könne direkt erfol­
gen und Nach- oder Zurückzahlungen
prompt veranlasst werden.
Zugriff auf alle Gebäude-
daten ermöglicht neue
Geschäftsmodelle
Deutschlands Tech-Gigant Siemens
ist schon seit Jahrzehnten mit der Ent­
wicklung von Plattformen beschäftigt,
die Gebäudeleittechnik, technische Ge­
bäudeausrüstung und Energiemanage­
ment zusammenführen. Als Energie- und
Nachhaltigkeitsplattform dient der Navi­
gator powered by MindSphere, das offene
und cloudbasierte IoT-Betriebssystemder
Siemens AG. Mittels digitaler Applikati­
onen wie Energy Benchmarking, Energy
Analysis, CO
2
-Emission oder Sustainabi­
lity Analysis lassen sich für die Kunden
Mehrwerte generieren.
Basis all dessen ist die Digitalisierung.
Durch die Konnektivität ist ein Zugriff auf
die Gebäudedatenmöglich. Die Kombina­
tionmit anderenDatenquellen ermöglicht
neue Services und Geschäftsmodelle und
verbessert die Gebäudeperformance.
IoT ermöglicht dabei standortbezo­
gene Dienste wie intelligente Arbeits­
plätze. „Der Fokus verlagert sich seitens
der Immobilienwirtschaft von einem ge­
bäudeorientierten zu einem nutzerorien­
tierten Ansatz“, so Uwe Großmann, Leiter
Solution & Service-Geschäft der Building
Technologies Deutschland bei Siemens.
Die Nutzung präziser, mittels Indoor-
Positioning-Technologie gewonnener
Standortdaten im Gebäudemanagement
sei noch relativ neu. Innovative, wirt­
schaftlich attraktive Technologien gäben
Gebäudebetreibern undMietern dieMög­
lichkeit, den Nutzern ein besseres Nutzer­
erlebnis zu bieten und die Betriebskosten
zu senken.
Großmann will damit die Flexibilität
und Effizienz der Systeme verbessern so­
wie deren Belastbarkeit. Die meisten in
einemGebäude installiertenGewerke gin­
gen heutzutage über die Automatisierung
hinaus. Intelligente Algorithmen werten
Trends aus, erkennen Gebrauchs- und
Verhaltensmuster, erlauben vorausschau­
ende Regelstrategien sowie die Optimie­
rung der Sicherheitsmaßnahmen und die
Reduktion des Energieverbrauchs.
«
Frank Urbansky, Leipzig
„Der Fokus verlagert sich
seitens der Immobilien-
wirtschaft von einem
gebäudeorientierten zu
einem nutzerorientierten
Ansatz.“
Uwe Großmann,
Leiter Solution &
Service-Geschäft der Building Technolo-
gies Deutschland bei Siemens
Schematische Darstellung der digitalisierten Wohnungen
in der ehemaligen HP-Firmenzentrale
PRAXISBEISPIEL
HP-FIRMENZENTRALE
Quelle: noventic GmbH
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