Immobilienwirtschaft 4/2018 - page 52

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
REAL ESTATE TALK TECHNOLOGY LEADERS
Fotos: B3 Mediagroup
wir diejenigen Informationen, die für un-
sere Kunden relevant sind, herausfiltern
und automatisiert zur Verfügung stellen.
Dafür haben wir ein Tool entwickelt, den
Findings Manager. Das nimmt sich per
Machine Learning – also selbstlernend –
dieser Problematik an. Damit haben alle
Prozessbeteiligten einen schnellen Zugriff
auf die Datenchancen und -risiken.
Worin machen Sie, Herr Schulmann, im
CRM- und ERP-Bereich Ihre Technology
Leadership aus?
Nicolas Schulmann, FIO Systems:
Im
Framework, also in der Technologie, auf
der ich mich bewege. Und in der Funk-
tionalität. Wir stellen Features bereit, die
andere nicht bereitstellen können. Das
schwerfällige Thema ERP hat allerdings
Entwicklungszyklen, die sich über Jahre
hinweg bewegen. Ganz zu schweigen von
den Entscheidungszyklen unserer Kun-
den. Core-Technologienwie ERP-Systeme
wechselt man halt nicht so leicht.
Ist es dem Kunden oft nicht egal, mit
welcher Technologie er arbeitet, solan-
ge er damit seine Aufgaben lösen kann?
Schulmann:
Stimmt, doch das ist auch
häufig ein Abwehrargument. Viele sagen:
„Mein Business läuft doch, wozu soll
ich jetzt wechseln?“ Es gibt ja auch eine
Menge Verlierer bei der Digitalisierung,
machen wir uns nichts vor. Die Sache hat
nur einen Haken: Es läuft zwar, aber es
läuft nicht gut. Mit veralteter Technolo-
gie erzielt ein Unternehmen keine ausrei-
chende Wertschöpfung.
Muss man manchmal auch als Techno-
logy Leader bloß Vorschriften erfüllen?
Schulmann:
Ja, das Thema Compliance
kommt jetzt zunehmend auch in unsere
Branche hinein. Die neue EU-Daten-
schutzgrundverordnung wird richtig
spaßig werden. Die haben viele noch gar
nicht auf dem Schirm.
Herr Schwan, wo sehen Sie Engie tech-
nologisch vorn an der Schnittstelle von
Facility Services und Energie?
Stefan Schwan, Engie:
Wir integrieren
das Thema Energie und Immobilien
betrieb sehr gut. Dennwir haben die Gene
von beiden Seiten. Wir haben natürlich
auch die technischen Mittel dazu. Wir
erstellen Energie-Portfolios, stimmen die
Services darauf ab und liefern ganz spe-
zielle Produkte, die Energieeffizienz mit
passenden Dienstleistungen verbinden.
Ich sehe in der Bundesrepublik nur zwei
bis drei Mitbewerber, die in der Lage sind,
das so komplett zu liefern. Die Digitali-
sierung führt derzeit übrigens dazu, dass
der Kunde teilweise diese Neuprodukte
noch nicht kennt. Wir sind vorne dabei,
das dem Kunden näherzubringen.
Was, Herr Grellier, bedeutet bei den
Datarooms Technologie-Führerschaft?
Alexandre Grellier, Drooms:
Die große
Herausforderung bei allen Transaktionen
und auch im Life Cycle von Immobilien
sind die Basisinformationen. Deshalb
sind wir mit Drooms NXG auf den Markt
gekommen. Das ermöglicht dem Kunden
imLife Cycle des Assets diese Dokumente
permanent vorzuhalten und immer griff-
bereit zu haben. Das verbesserte allerdings
die Effizienz nur ein Stück weit.
Wo drückt der Schuh noch?
Grellier:
An verschiedenen Stellen. Bei
internationalen Transaktionen sehen wir
verschiedensprachige Player. Deshalb ha-
ben wir einen Übersetzungsmotor in un-
ser Tool eingebaut. Heute können unsere
Kunden alle relevanten Dokumente in
Echtzeit in fünf Sprachen übersetzen. Das
ist ein großer Schritt in Richtung: „Wir
verstehen Inhalte von Dokumenten“.
Was ist der nächste Schritt?
Grellier:
Die Due Diligence schneller zu
machen. Denn aus den Inhalten können
Von Adaption und Antizipation
Wie zeigt sich Technologie-
führerschaft im Bewirtschaf-
tungsprozess von Immobi-
lien? Die Entscheider von
Drooms, Engie Deutschland
und FIO Systems im Real
Estate Talk über Neuerungen
bei Datenräumen, Facility
Services und ERP-Systemen.
„Mit veralteter Technolo-
gie erzielt ein Unterneh-
men keine ausreichende
Wertschöpfung. Es läuft
dann zwar, aber es läuft
nicht gut.“
Nicolas Schulmann,
Vorstand FIO
Systems AG
In Kooperation mit
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